70 Jahre Kulturverein
„Göttinger“ sorgen für fulminanten Auftakt der Feierlichkeiten

Bückeburg (sc-24.10.17). 70 Jahre Kulturverein in Bückeburg, das bedeutet 70 Jahre lang ein großes kulturelles Angebot direkt „vor der Haustür“. Wer sich das diesjährige Programm anschaut, wird für jeden Geschmack etwas finden – ob Kabarett oder Theater, Chansons oder Vorträge bis hin zum großen Orchester. Der Kulturverein bietet allen Kulturfreunden aus nah und fern ein Angebot, das den Vergleich mit anderen Städten nicht scheuen muss.

Und wie könnte man so einen runden Geburtstag stilvoller begehen, als mit einem Konzert des hochgeschätzten Göttinger Symphonie Orchesters unter der Leitung des charmanten Christoph-Mathias Mueller. Vor ausverkauftem Haus begrüßte der Vorsitzende des Kulturvereins, Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe, die Gäste und bewies wieder einmal seine Liebe zur klassischen Musik, in dem er nicht nur die Arbeit des Kulturvereins würdigte, sondern gleichzeitig eine kleine Einführung in das kommende Programm bot.

 Das Konzert begann mit einem Stück von Beethoven, der Ouvertüre zu Goethes Trauerspiel „Egmont“. Kraftvoll und mitreißend führte Mueller das Orchester durch das schwierige Stück. Christoph-Mathias Mueller sagte über seine Arbeit, dass ein Dirigent, im Vergleich zu einem Fußballtrainer, der ja während eines Spiels nur mehr zusehen, aber nicht eingreifen kann, vor jeder schwierigen Passage einwirken und das Orchester lenken und führen könne. Und wer ihm während des Konzerts zusah, konnte bemerken, wie intensiv er in die Musik eintaucht und mit dem Dirigieren die Geschichte des Musikstücks erzählt.

Zum Stück von Hummel betrat der Solist Reinhold Friedrich die Bühne. Als langjähriger Freund Muellers war es für beide ein besonderer Moment, zum Jubiläum gemeinsam auf der Bühne zu stehen. Und Friedrich verstand es, das Publikum mit seiner Art und seiner Ausstrahlung zu begeistern. Er verabschiedete sich von den Zuhörern mit einer spontanen Einlage eines „Champagner-Ständchens“ und erzählte, dass er direkt nach Süddeutschland fahren würde, um dort zum Abschlusskonzert seines eigenen Musikfestivals zu reisen.

Die Pause war für viele die Gelegenheit, sich bei einem Glas Sekt oder Wein zu entspannen, bevor es danach mit der Ouvertüre zur Oper „Orfeo et Euridice“ weiterging und zum Abschluss das bekannte Stück von Mozart, die „Prager Symphonie“ auf dem Programm stand. Übrigens die einzige Symphonie von Mozart ohne Menuett, wie Fürst Alexander bemerkte.

Natürlich ließ man das Orchester nicht ohne Zugaben von der Bühne und so dauerte es noch einige Zeit, bis sich Publikum und Musiker trennten. Wenngleich, kein langer Abschied, denn zum Neujahrskonzert im Januar werden die „Göttinger“, wenn auch letztmalig unter der Leitung von Mueller, wieder auf der Bühne im Rathaussaal stehen. Mueller selbst war sehr angetan von der Zusammenstellung des Programms und sagte, dass diese Kombination durchaus vor 70 Jahren aktuell gewesen wäre, denn sie spiegele den Kern der Gesellschaft wieder und sei damals wie heute zeitgemäß.

Foto1: Das Göttinger Symphonie Orchester mit dem Solisten Reinhold Friedrich an der Trompete

Foto 2: Der Rathaussaal bis auf den letzten Platz gefüllt.

Foto 3: Dirigent Christoph-Mathias Mueller

Foto 4: Das Göttinger Symphonie Orchester stellt sich vor.

Foto 5: Vorfreude auf das Konzert bei einem Gläschen Wein

 

 

 

 

 

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