Kunstbazar der AWO: Frauenhaus leistet wertvolle Arbeit
(Landkreis mm-24.11.14).“Gute Gespräche, ein nettes Ambiente in den Räumlichkeiten der Landfrauenschule, ein phantastisches Angebot der Künstler in vorweihnachtlicher Zeit“, brachte es Landrat Jörg Farr in seinem Grußwort auf den Punkt. Der 24. Kunstbazar des AWO Kreisverbandes zugunsten des Frauenhauses sei, so Farr, kein Anlass zum Feiern, aber aufgrund der gesellschaftlichen Realitäten eine Notwendigkeit.
Der Weg ins Frauenhaus sei erforderlich, um der Gewaltspirale zu entkommen und ein erster Schritt zur Selbstfindung. Heidemarie Hanauske, die Geschäftsführerin des AWO-Kreisverbandes, hatte zu Beginn von einem „Wohlfühl-Termin“ gesprochen und neben Landrat Jörg Farr, die Kreisrätin Katharina Augath, die stellvertretende Landrätin Helma Hartmann-Grolm, die beiden SPD-Landtagsabgeordneten Karsten Becker und Grant Hendrik Tonne, die beiden Bürgermeister Reiner Brombach (Bückeburg) und Heinz Kraschewski (Auetal) sowie mehrere Abgeordnete des Kreistages und Stadtrates Bückeburg begrüßen können.
„Sozialarbeit gibt es nicht zum Nulltarif“, erinnerte Hanauske. Zwar gäbe es zahlreiche Ehrenamtliche, dennoch würden hauptberufliche Kräfte benötigt, auch für das Frauenhaus. „Hier wird eine wertvolle Arbeit geleistet“, betonte sie. Das Frauenhaus existiert seit 27 Jahren. Bis Ende 2013 sind hier laut Hanauske 1.633 Frauen und 1.540 Kinder betreut worden. „Wir konnten Würde und Selbstfindung zurückgeben, damit sie ein selbstbestimmtes Leben neu beginnen konnten“, so die AWO-Geschäftsführerin. Sie dankte den Künstlern, die Teile ihres Verkaufserlöses spendeten und Kuchen zum Verkauf mitgebracht hatten.
Reiner Brombach dankte der AWO für die geleistete Arbeit, auch in Bückeburg. Er erinnerte daran, dass in Meinsen-Warber ein Heim für Flüchtlinge entstanden ist. Erfreulich sei es gewesen, wie willkommen sie dort empfangen wurden. Das sei auch gelungen, weil die AWO mit ihrer Betreuung sehr stark mitgewirkt habe. Brombach räumte ein, dass es im Vorfeld durchaus Ängste gegeben habe.
Herbert Habenicht, der Leiter der BBS Rinteln, benutzte während seines Vortrags Handpuppen, um deutlich zu machen, „dass der böse Wolf die gute Gretel fressen will – und die AWO das verhindert“. Ganz so einfach sei es dann doch nicht. Auch der Wolf habe seine guten Seiten. Es sei die Aufgabe der gesamten Gesellschaft und ganz besonders auch der Schulen, „die grausamen Eigenschaften aus dem Wolf heraus zu bekommen“. Zudem würde auch in der Gretel manchmal das Böse stecken. Auch hier müssten die guten Eigenschaften gefördert und ausgebildet werden.
Als Geschenk hat Habenicht ein von den Schülerinnen und Schülern der Abteilung Holztechnik unter der Verantwortung von Heino Röwer selbst hergestelltes Puppentheater aus Holz überreicht. „Wir wünschen dem Frauenhaus viel Erfolg bei der Bekämpfung des Bösen im Menschen“, so der Schulleiter. „Mit diesem Geschenk wird es uns gelingen, ein Lächeln auf die Gesichter der Kinder zu zaubern“, freute sich Gudrun Wolter, die Vorsitzende des Frauenhaus-Beirats, und eröffnete den diesjährigen Kunstbazar.
Für die musikalische Umrahmung der Veranstaltung sorgte das Duo „Laviejoy“. Die beiden jungen Damen aus Bückeburg, Janne Cremer und Anne Janser, bezeichnen sich als Straßenmusikanten. Sie sangen und spielten auf der Gitarre aktuelle Charts-Titel und Oldies.
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