Alpenüberquerung erfolgreich abgeschlossenFür den guten Zweck nach Italien
Bückeburg (hb-07.09.15). Ende August waren Sebastian H. Geisler (42) und sein neunjähriger Sohn Clemens zu Fuß von Deutschland über die Alpen bis ins italienische Karthaus vor den Toren der Stadt Meran gewandert. Sebastian Geisler berichtet nach der Rückkehr in Bückeburg, dass er und sein Sohn an zehn Tagen auf mehr als 170 Kilometern 11.248 Meter in die Höhe gestiegen und mehr als 11.500 Meter wieder bergab gewandert sind.
Für die Tour haben sie im Vorfeld viele Sponsoren gewinnen können, die für jeden gestiegenen Höhenmeter oder jedes durchlaufene Land einen Beitrag zugesagt hatten. Über 2.500 Euro waren so zusammengekommen. Ein Betrag, der vollständig zugunsten eines sozialen Trainingsraumes der Grundschule „Am Harrl“ sowie der UNICEF-Initiative „Schulen für Afrika“ übergeben werden soll. Für alle Kosten der Durchführung waren die Geislers selbst aufgekommen.
Im Gegensatz zur ursprünglichen Tour-Planung waren Clemens und sein Vater Sebastian fast doppelt so viel gestiegen, weil sie sich kurzfristig für die anspruchsvollste Variante des klassischen E5-Wanderweges entschieden haben und zudem auf die vorgesehene Seilbahnfahrt aus dem Inntal auf den 2.200 Meter hohen Krahberg verzichtet haben. Da sich viele Sponsorenzusagen an den gestiegenen Höhenmetern orientiert hatten, ist aus Geislers Sicht nicht ausgeschlossen, dass sich die Spendensumme nach ihrer Rückkehr noch erhöhen wird.
Sebastian H. Geisler zeigte sich aufgrund zahlreicher neuer Entdeckungen und der zusätzlich gekraxelten Höhenmeter nicht nur von der Kondition, sondern auch von der Disziplin seines Sohnes begeistert. Obwohl sie an drei Tagen mit anhaltendem Regen und Nebel sowie Schnee und winterlichen Temperaturen beim Aufstieg zum Pitztaler Jöchl unwirtliche Bedingungen hatten, war von Clemens nie ein Wort der Klage gekommen. Schmunzeln können die beiden Bückeburger auch über zahlreiche Anekdoten auf ihrer Tour. So hatte Clemens die Mitarbeiter der Touristinformation in Zams nach achtstündiger Wanderung von der Memminger Hütte über die Seescharte nach dem Weg zur Skihütte Zarms gefragt.
Die Mitarbeiter waren der Ansicht, dass nur nach dem Weg zum Lift und nicht nach dem Fußweg gefragt wurde. So folgte jetzt der Hinweis, dass es sich dabei um einen 2,5-stündigen steilen 1000 Meter Anstieg handele. Wanderer, die Clemens auf der vorangegangenen Etappe kennen gelernt hatten, bestätigten nach ungläubigen Blicken der Zarmser: „Wenn einer das noch schafft, ist das der Junge.“ Vor dem erneuten Aufstieg zur Hütte durfte sich Clemens dann über das Geschenk der „Goldenen Wandernadel Zams“ freuen. Auch beim Abstieg in das Schnalstal in Südtirol waren die Bückeburger auf ungläubige Urlauber getroffen. Die hatten sich zunächst nach ihrer Herkunft erkundigt, um dann wissen zu wollen, wo denn ihr Auto stände. Die beiden mussten daraufhin dreimal versichern, dass sie tatsächlich allein von Deutschland nach Italien zu Fuß unterwegs waren.
Da sich nach der Rückkehr von Sebastian H. Geisler und Sohn Clemens schon viele Freunde und Sponsoren angemeldet haben, wird es in den nächsten Wochen wohl noch viel zu erzählen geben. Fotos: Geisler
Foto 1: Wanderung bei anhaltendem Regen
Foto 2: Abstieg vom Apere Madatschjoch
Foto 3: Similaunhütte
Foto 4: Sebastian H. Geisler und Sohn Clemens sind am Ziel Karthaus.
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