Am Sonntag geht es auf SpurensucheTag des offenen Denkmals
Bückeburg (mm-09.09.15). „Es ist die größte Open-Air-Veranstaltung in Deutschland“, sagt Sigmund Graf Adelmann, Geschäftsführer der Schaumburger Landschaft, und meint den europaweit durchgeführten Tag des offenen Denkmals. Am kommenden Sonntag, 13. September, ist es wieder soweit. Die Bückeburger und sicherlich wieder viele Besucher aus nah und fern können sich in der Zeit von 10 bis 18 Uhr beim Tag des offenen Denkmals auf Spurensuche durch die vergangenen Jahrhunderte begeben.
Die Eigentümer von 27 Denkmalen werden in der Stadt Bückeburg und in den Ortsteilen ihre Pforten öffnen. Das diesjährige Motto der Deutschen Stiftung Denkmalschutz „Handwerk, Technik, Industrie“ wird bei einigen Denkmalen beispielsweise durch die Vorführung alter Handwerkstechniken aufgegriffen. So werden konkrete technische Zusammenhänge verständlich vorgestellt. „Private Eigentümer, Denkmalpfleger, ehrenamtliche Helfer und engagierte Vereine, die sich der Erhaltung historischer Bauten und Stätten widmen, leisten alle einen wichtigen Beitrag zu der Bewahrung des Reichtums unseres kulturellen Erbes“, erläuterte Graf Adelmann.
Zum Programm gehören auch Führungen, Ausstellungen, Musik, spezielle Kinderprogramme und Kulinarisches. Die Besucher haben die Möglichkeit, mit dem Fahrrad von Denkmal zu Denkmal zu fahren. Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) hat eine Radroute ausgearbeitet, die für diesen Tag in der angegebenen Richtung ausgeschildert ist.
Zu den 27 Denkmalen gehört auch die Villa von Strauß in der Georg Straße 5. Die freistehende Villa, ein Backsteinbau mit Treppengiebel in neugotischem Stil, wurde nach einem Entwurf des Architekten C. W. Hase 1864/65 erbaut. Bauherr war der damalige Oberleutnant Lothar von Strauß und Torney. Die Villa ist das Geburtshaus der Dichterin Lulu von Strauß und Torney (1873-1956). 1898 veröffentlichte sie erste Gedichte. Ihre Themen fand sie unter anderem im heimatlichen Schaumburger Land. 1901 erschien ihre erste Novelle „Bauernstolz“.
Die Villa wird von Falko von Strauß und Torney und seiner Frau Renate bewohnt. Er hat als Architekt und Leiter des Hochbauamts bis zu seiner Pensionierung in Bremen gewirkt und lebt nun wieder in Bückeburg. Am Sonntag wird der Eigentümer um 12 und um 15 Uhr durch das Haus führen und über die Geschichte und Architekturgeschichte berichten. Um 14 und um 16 Uhr liest Otto von Blomberg aus den Werken von Lulu von Strauß und Torney.
Ein Überblick über die anderen 26 Kulturdenkmale:Schloss, Mausoleum, Staatsarchiv, Fürstliche Hofreitschule, Alte Kammerkasse, Rathaus, Hubschraubermuseum, Museum Bückeburg, Stadtkirche, Alte Lateinschule, Landgericht/Staatsgerichtshof, Palais, Nebengebäude der Lüling’schen Villa, Lüling’sche Villa, Jüdischer Friedhof, Jägerkaserne Block A, Hofstelle Wömpner, Scheier Str. 8, Alte Hofstelle, Scheier Str. 42, Jetenburger Kirche und Friedhof, Fachwerkhaus Kolkhorst, Jetenburger Str. 9, Kirche Petzen, Segelflugplatz, Hof Wöpking, Eveser Str. 45, Großköthnerhof, Evesen Nr. 7, Schaumburger Str. 21, Rethof, Retholz 1, Scheie, Meierhof Achum, Nordtorstr. 16.
Foto 1: Haben über die Geschichte der Villa von Strauß berichtet: Sigmund Graf Adelmann (v.re.), Falko und Renate von Strauß und Torney, Architekt Manfred Röwer und Irene Neumann
Foto 2: Das neue Palais, Sitz der Schulen Dr. Kurt Blindow
Foto 3: Die evangelische Kirche Petzen, die älteste Kirche in Bückeburg
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