Fahrt des Heimatvereins nach Alfeld
Besichtigung UNESCO-Weltkulturerbe

Bückeburg (mm-19.09.15). Vor einigen Tagen fuhren 44 Mitglieder des Heimatvereins Bückeburg mit dem Bus nach Alfeld, um an einer Führung durch das Fagus-Werk teilzunehmen. Zunächst erhielt er man detaillierte Informationen zu dem Bauhaus, seiner Entstehung und Entwicklung. Seit Firmengründung 1911von Carl Benscheidt ist bis heute die Schuhleisten- Fabrik in fünfter Generation ein Familienunternehmen geblieben. Der Industrielle Carl Benscheidt beauftragte 1911 den jungen, unbekannten Architekten Walter Gropius aus Hannover eine Schuhleistenfabrik zu entwerfen, die neben ihrer Funktonalität als Industriebau auch den Belangen der Mitarbeiterschaft Rechnung tragen sollte.

Entstanden ist dann ein lichtdurchfluteter architektonisch kühner Bau, der weltweit einmalig ist. Das Fagus-Werk entstand 1911 und wurde bis 1938 in drei Bauabschnitten fertiggestellt. Das Werk gilt als erster Industriebau der Moderne und hat weltweite Berühmtheit erlangt. Somit gilt Alfeld als einer der Geburtsorte des Bauhausstils. Der Name Fagus bedeutet Buche beziehungsweise Buchenholz. Aus diesem Material wurden bis zum Umstieg auf Kunststoffe in den 1970 Jahren die Schuhleisten hergestellt. Die industrielle Verarbeitung des Materials hat von 1950, als in dem Betrieb noch 500 Mitarbeiter tätig waren, die Zahl auf den heutigen Stand von 50 Mitarbeitern schrumpfen lassen.

Am 25.06.2011 ist das Fagus-Werk von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt worden! Es ist das einzige lebendige Weltkulturerbe, da hier in dem Werk noch heute Menschen arbeiten und produzieren. Während der Besichtigung wurde das ehemalige Spänehaus betreten, das heute das Besucherzentrum ist und im Juni 2015 vom Niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil eingeweiht wurde. In den letzten Jahren ist vom ehemaligen Lagerhaus eine bemerkenswerte Ausstellungsfläche von 3000 qm über fünf Etagen entstanden. Diese zeigt die Entstehungsgeschichte, die moderne Holzverarbeitung und die Schuhmode des vergangenen Jahrhunderts.

Alle Mitglieder waren sehr begeistert von all diesen Eindrücken. Zum Abschluss gab es dann eine Stärkung im Fagus-Gropius -Cafe. Bis zur Rückreise blieb noch Zeit, die Altstadt von Alfeld zu besichtigen.