„Zuwanderung ja, aber nicht in dieser Anzahl“
Bürgermahl mit Festredner Stephan Weil

Bad Eilsen (mm-27.10.15). „So schöne Räume haben wir nicht oft bei unseren Veranstaltungen wie hier im „Palais im Park“ in Bad Eilsen, meinte Rolf Watermann, Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung Schaumburg, als er gestern Abend 140 Teilnehmer am „10. Festlichen Bürgermahl“ begrüßen konnte, darunter namentlich Landrat Jörg Farr, Samtgemeindebürgermeister Bernd Schönemann und den heimischen Landtagsabgeordneten Karsten Becker. Bereits während des einleitenden Empfangs der Gäste hatte es viel Lob für Schönemann und Bürgermeisterin Christel Bergmann für die neuen Prachträume im „Palais im Park“ gegeben.

Kommunikation, so Watermann, sei ein Ziel des Bürgermahls. Zudem sei es eine Benefizveranstaltung, bei der etwas übrig bleiben soll. Im Vorfeld der Veranstaltung hatten die 140 Stifter, Gönner und Helfer, die einen schönen Abend mit Gesprächen verbringen wollten, 100,00 Euro pro Person für Menü und Getränke überwiesen, von denen jeweils 40 Euro als Spende an die Bürgerstiftung gegangen sind. Die 5.600 Euro sollen nach den Worten von Rolf Watermann für Projekte verwendet werden, die sich mit der Integration von Flüchtlingen beschäftigen.

„Gut angelegte Steuergelder“, zeigte sich auch Festredner Stephan Weil, der Niedersächsische Ministerpräsident, von den Räumlichkeiten im „Palais im Park“ begeistert. Bekanntlich hat das Land Niedersachsen einen kräftigen Zuschuss zur Sanierung beigetragen. „So eine Bürgerstiftung ist eine Zierde für den Landkreis Schaumburg“, meinte Weil. Mit dem Sammeln von Geld ermögliche man anderen Menschen, Projekte zu realisieren und Gutes zu tun. Manches Projekt wäre ohne die finanzielle Unterstützung der Bürgerstiftung sicherlich auf der Strecke geblieben.

Der Ministerpräsident sprach zum Thema: „Ehrenamt und Flüchtlingsnot“. Er habe so eine Situation persönlich noch nicht erlebt. Zurzeit seien 60 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht, darunter ganze Völker wie die 8 Millionen Syrer. „Für uns sind es dramatisch viele“, so Weil. Frau Merkel habe am 5. September entschieden, „dass diese Menschen nach Deutschland kommen können“.

Weil erinnerte an die spontane Hilfsbereitschaft in Deutschland. Die Menschen seien herzlich empfangen worden. Man habe ihnen das Gefühl vermittelt, ihr seid in Sicherheit und willkommen. „Ende Oktober bin ich, sind wir ernüchtert“, so Weil. Die Deutschen würden mit ihrer Mitmenschlichkeit ziemlich allein stehen. Andere europäische Staaten würden ihre Länder als Transitstrecken betrachten. „Unsere Herzen sind weit, unsere Möglichkeiten begrenzt“, zitierte Weil den Bundespräsidenten Joachim Gauck.

Bei seinen zahlreichen Besuchen von Flüchtlingseinrichtungen habe er das Wirken von Ehrenamtlichen der Rettungsorganisationen wie DRK, Malteser, Johanniter und ASB, aber auch viele Privatleute, erlebt. „Ohne dieses ehrenamtliche Engagement wäre Deutschland schon längst kollabiert“, glaubt Weil. Der Ministerpräsident bezeichnete diese Ehrenamtlichen als „stille Helden“, die ein hohes Maß an Hilfsbereitschaft einbringen, in einer Zeit, „wo der Staat nicht alles richtig macht“.

Auch Stephan Weil wartet auf Konzepte aus der Bundespolitik und der Europapolitik. „Zuwanderung darf in Deutschland erhalten bleiben, aber nicht in dieser Anzahl“, so Weil ganz nüchtern. „Die Allermeisten kommen in tiefer Not zu uns, aber Integration wird niemanden geschenkt. Die Flüchtlinge müssen anpacken, sich engagieren – ich habe klare Erwartungen, wie das Lernen der deutschen Sprache und die Akzeptanz unserer Regeln und Gesetze“, sprach Weil Klartext.

Zu der gelungenen Veranstaltung leistete das heimische Duo „Filou“, Udo Schatz und Peter Burrack, seinen musikalischen Beitrag. Das Ehepaar Miller mit einer großen Crew an Mitarbeiterinnen wurde von Rolf Watermann für das Catering gelobt.

Foto 1: Der Niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil

Foto 2: Rolf Watermann

Foto 3: Stephan Weil

Foto 4: Festliches Bürgermahl der Bürgerstiftung Schaumburg

Foto 5: 140 Teilnehmer am Bürgermahl im „Palais im Park“