„Wir blicken nach vorn“Fusion der diakonischen ambulanten Pflegedienste
Bückeburg/Landkreis (mm-15.11.15). Die diakonischen ambulanten Pflegedienste im Bereich der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe haben sich alle – bis auf Stadthagen – mit Wirkung zum 1. Januar 2016 zum Diakonie-Pflegedienst Schaumburg gGmbH zusammengeschlossen. Mit Stadthagen, so Landesbischof Dr. Karl-Hinrich Manzke im Pressegespräch, habe es Gespräche gegeben. „Die Türen stehen den Stadthägern weiter offen“, so der Landesbischof.
Es sei, so Dr. Manzke, klug gewesen, in allen Bereichen der ambulanten Pflege über Kooperationen nachzudenken. Man brauche eine stärkere Kooperation für palliative Angebote und Angebote zur Betreuung von Schwerstbehinderten. Es sei der Wunsch gewesen, ernsthaft zu prüfen, wie man bei Pflegediensten in drei unterschiedlichen Trägerschaften die Verwaltung zusammenführen und Einsparungen bei Overhead-Kosten erzielen kann. Dazu habe man sich Hilfe von außen geholt und eine Beratungsfirma aus Osnabrück beauftragt. Ziel sei es, die Zukunftsfähigkeit der ambulanten Pflegedienste zu verbessern und die große Gemeindenähe zu erhalten. Alle Träger und Mitarbeitervertretungen hätten zugestimmt („wir wollen das neue Gebilde“). Die Patienten werden zeitnah informiert.
Antje Stoffels-Gröhl, Pastorin der Kirchengemeinde Meerbeck, erinnerte daran, dass man 2011 die Tagespflege eröffnet habe und jetzt den nächsten Schritt mit dem Wechsel in eine größere Einheit vollziehe, um handlungsfähig zu bleiben. „Es bleibt unsere Diakonie, die Gemeinden bleiben in der Verantwortung und nah dran“, stellte Jens Hauschild, Pastor der Kirchengemeinde Sülbeck, fest. „Es liegt noch ein Stück Weg vor uns; es dauert, bis die unterschiedlichen Gebilde zusammengewachsen sind“, so Pastor Eckehard von Kleist von der Kirchengemeinde Sachsenhagen.
Gisela Vogt vom Vorstand der Kirchengemeinde Bückeburg erinnerte an die erste Zeit nach der Fusion mit Sachsenhagen, die nicht ganz einfach gewesen sei. Bückeburg und Sachsenhagen hätte aber den Mut gehabt, dem Vorschlag der Landeskirche zuzustimmen („wir wollen es versuchen“). Pressesprecher Ulrich Hinz stellte fest, „dass wir am Markt im Wettbewerb zu anderen Anbietern stehen und die Fusion aus wirtschaftlichen Gründen erforderlich sei. Volker Preul, der Vorsitzende der Gesellschafterversammlung, ergänzte, dass der Pflegemarkt einer der am härtesten umkämpften Märkte überhaupt seit 1996 sei. Man könne nicht länger „zerbröselt“ am Markt auftreten. „Es wird einen Neustart geben, mit einem neuen Gebilde – man wird sich zusammenraufen, der offene Dialog wird fortgesetzt“, so Preul. Dank der tatkräftigen Unterstützung der Landeskirche sei der Schritt einfacher geworden. Die Mitarbeiter wären zunächst skeptisch gewesen, hätten das Verfahren aber „kritisch und zielorientiert“ begleitet.
Geschäftsführer Dieter Weihmann erinnerte an den Beginn Mitte der 1980er Jahre, als man mit sechs Mitarbeitern angefangen hatte. Ab 1. Januar werden 140 Mitarbeiter für die neue gemeinnützige GmbH tätig sein. „Wo es vor Ort gut läuft, soll es auch so bleiben – unsere Stärke, die Ortsnähe, werden wir nicht aufgeben!“
Foto 1: Haben die Fusion der Pflegedienste erläutert: Dieter Weihmann (v.li.), Dr. Karl-Hinrich Manzke, Gisela Vogt, Jens Hauschild, Antje Stoffels-Gröhl, Volker Preul und Eckehard von Kleist
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