Renaturierung der AueFördermittel von Land und Landkreis
Bückeburg (mm-05.01.16). Die im Jahr 2000 verabschiedete EU-Wasserrahmenrichtlinie, in Deutschland umgesetzt durch das Wasserhaushaltsgesetz (WHG), fordert unter anderem einen guten ökologischen Zustand für natürliche Gewässer, so auch für die Bückeburger Aue. Zur Erreichung dieses Ziels wurde vom Land Niedersachsen unter anderem das Förderprogramm „Kleinmaßnahmen“ aufgestellt, das eine 90-prozentige Finanzierung von Gewässerentwicklungsmaßnahmen bis maximal 15.000 Euro Gesamtkosten vorsieht.
Während eines Ortstermins auf der Brücke Heidornweg erläuterte der 2. Vorsitzende des Fördervereins Bückeburger Niederung, Wolfhard Müller, die jüngst vorgenommen Maßnahmen zur Renaturierung der Aue. Die Gründe für die ökologischen Defizite des betroffenen Gewässerabschnittes liegen laut Müller insbesondere in der „fehlenden Dynamik des ausgebauten Fließquerschnittes“.
Durch den Einbau von Totholz, Bäumen, Baumwurzeln und Kiesschüttungen, Strömunglenkern aus Pfahlreihen sowie durch die punktuelle Anlage von Bermen beziehungsweise Böschungsumgestaltungen seien die Strukturen aufgelockert und Laichplätze und Unterstände für Fische geschaffen worden. Durch den sohlnahen Einbau sei sichergestellt worden, dass die Anlagen bei Abflüssen größerer Mittelwasser überströmt werden und es nicht zu einem Rückstau oder zu Ausuferungen auf private Flächen komme. Zudem seien die verlandeten Zuläufe der vor Jahren vom Landkreis Schaumburg angelegten Überflutungsflächen „Heidornweg“ freigemacht und somit wieder an das Hochwasserregime des Gewässers angebunden worden.
Müller wies darauf hin, dass die Maßnahmen, Träger war der Förderverein Bückeburger Niederung, unter Einbeziehung des Unterhaltungsverbandes Bückeburger Aue und mit fachlicher Unterstützung des Landkreises durchgeführt wurden. Die erforderliche wasserrechtliche Genehmigung sei eingeholt und der Finanzierungsantrag beim Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Verden gestellt worden.
„Die ökologische Struktur des Gewässers ist verbessert worden; und durch das langsamer fließende Gewässer ist der Hochwasserschutz ebenfalls verbessert worden“, so Müller mit Hinweis auf die Retentionsfläche, die im Falle eines Hochwasserabflusses als Überflutungsfläche genutzt werden kann. „Ein Geschenk vom Förderverein an die Stadt Bückeburg“, meinte Wolfhard Müller. Die Maßnahme hat knapp 12.000 Euro gekostet und wurde zu 90 Prozent vom Land Niedersachsen und zu 10 Prozent vom Landkreis Schaumburg getragen.
Foto 1: Unter der Brücke Heidornweg fließt die renaturierte Aue.
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