Kraniche, Weißstörche und Enten
Mit dem Fernglas in die Niederung

Bückeburg (mm-27.01.16). Wettermäßig waren die letzten Wochen reichlich turbulent, was auch Auswirkungen auf die Vogelwelt der Bückeburger Niederung hatte. Der milde Januar führte dazu, dass die üblichen Wintergäste wie nordische Schwäne und Gänse fast völlig ausblieben. Da die echten Zugvögel trotz der milden Witterung in den Südwesten gezogen sind, gab es eine regelrechte Lücke.

Trotz guter Wasserverhältnisse, insbesondere durch das Hochwasser im Dezember, waren die Flächen im Naturschutzgebiet und westlich der Aue nur dünn mit Wasservögeln besiedelt. Bemerkenswerte Wintergäste waren rar, ab und zu ließ sich ein Raubwürger sehen. Die kurze, aber heftige Frostperiode wirbelte allerdings einiges durcheinander: Die letzten Weißen Bachstelzen verschwanden, und nun tauchten auch die ersten nordischen Gänse und Schwäne zurück.

Dass diese kurze Kälteperiode nicht alle Winterflüchter vertrieben hat, zeigt sich diese Tage, wo wir wieder frühlingshafte Temperaturen genießen können: In der Niederung lassen sich mit Glück rastende Kraniche finden, und die Weißstörche sind immer noch – oder schon wieder – auf den Wiesen auf der Nahrungssuche (Foto 1) zusammen mit Graugänsen und einer Kanadagans.

Und auch die Wasservogelwelt ist nun wieder interessanter geworden. Vor allem westlich der Aue, also im Mittleren Bruch und auf den Amtmannschen Wiesen, kann man nun neben zahlreichen Graugänsen auch einige Blessgänse, Kanadagänse und Saatgänse entdecken; ab und zu ist auch die seltene Kurzschnabelgans dabei, die sich aber nur mit detaillierten Kenntnissen und einem guten Fernglas von den ähnlichen Saatgänsen unterscheiden lässt.

Aber ein Fernglas lohnt sich sowieso; denn auch die Entenwelt hat einiges zu bieten. Neben den allseits bekannten Stockenten sind nun auch eine Reihe von Krickenten, Schnatterenten, Pfeifenten und sogar schon die erste Spießente zu finden. Es lohnt sich also, genauer hinzusehen. Foto: pr