Rusbender Geschichte und GeschichtenErnst Spannuth präsentiert Ortschronik
Rusbend (mm-19.02.16). „Nun ist sie fertig, die Chronik, ein komplexes Werk über uns, unsere Vorfahren, über die Entwicklung des Ortes und die Geschichte der Rusbender“, begrüßte Ortsbürgermeister Andreas Struckmann die vielen Besucher im Dorfgemeinschafthaus. Auf Einladung des Ortsrates hat Ernst Spannuth die von ihm verfasste Chronik vorgestellt.
Seit 40 Jahren interessiert sich Ernst Spannuth (79) für die Geschichte Rusbends und die Geschichten in und um Rusbend. Er habe, so Ortsbürgermeister Andreas Struckmann im Dorfgemeinschaftshaus, Informationen und Bilder zusammengetragen, mit Zeitzeugen geredet und alles schriftlich festgehalten. 2008, im Vorfeld des 425-jährigen Bestehens, war der endgültige Beschluss gefasst worden, eine Chronik zu erstellen.
Zu Beginn zeigt Spannuth eine Karte von 1550, die das Siedlungsgebiet um Rusbend zeigt und kann von einer rasanten Entwicklung berichten, denn 1620 habe es schon 20 Hofstellen gegeben. „1638 – Es wurde gemordet und geplündert“, lautet die Überschrift eines weiteren Kapitels. Während des Dreißigjährigen Krieges wurden mehr als die Hälfte der Hofstellen vernichtet, und der Viehbestand hat drastisch abgenommen.
Ein Foto aus dem Jahr 1890 zeigt das erste im Jahr 1764 gebaute Schulgebäude. Ausführlich beschäftigt sich Spannuth mit Heringsfängern („die ersten kamen aus Frille, Cammer und Rusbend, nicht aus Niedernwöhren“) und die Auswanderer nach Amerika. 75 Rusbender haben sich um 1838 auf die sechswöchige Seereise nach Amerika gemacht. Es wird an die Zollstation Baum und die Krugwirtschaft (1824-1870) erinnert.
Das „Gasthaus zum Schaumburger Wald“ wurde 1876 von der Familie Kerkhoff eröffnet. Die ersten Vereine in Rusbend waren der Kriegerverein (1890) und der Radfahrerverein „Sturmvogel“ (1900). An der im Jahr 1891 gepflanzten Friedenseiche wurden ab 1894 die Erntefeste gefeiert. 1912 begann der Bau des Mittellandkanals und zerteilte viele Äcker.
1923 wurde die Freiwillige Feuerwehr Rusbend gegründet, und es gab auch eine Feuerwehrkapelle. 1928 wurde der „Arbeiter Turner- und Sportverein Rusbend“ gegründet, aus dem 1933 die „Turnerschaft Rusbend“ wurde. Der Turn- und Sportverein Rusbend ist 1945 im FC Hevesen aufgegangen. Die Ortschronik erinnert auch die „Waldhütte“, von 1926 bis 1938 ein beliebtes Ausflugslokal. Die Zeit des Nationalsozialismus hat Ernst Spannuth nicht ausgespart.
Nach dem 2. Weltkrieg mussten einige Brücken wieder aufgebaut werden. Und dann am 16. Mai 1946 ein Doppelmord die Rusbender erschüttert. Natürlich wird in der Chronik ausführlich über die Bürgermeisterfamilie Pöhler informiert. In der Zeit von 1988 bis 1990 wurde der Mittellandkanal ausgebaut. 2005 wurde der Radweg fertig; und 2009 wurde das 425-jährige Jubiläum gefeiert.
Die Ortschronik „Rusbend – Geschichte und Geschichten“ von Ernst Spannuth ist 436 Seiten stark und kann zum Preis von 28,00 Euro an folgenden Verkaufsstellen erworben werden: Volksbank in Warber, Poststelle Jittler in Warber, Heimatmuseum Bückeburg sowie bei Christine Alder und direkt bei Ernst Spannuth in Rusbend.
Foto 1: Andreas Struckmann (l.) bedankt sich bei Ernst Spannuth.
Foto 2: Ernst Spannuth präsentiert die Ortschronik.
Foto 3: In Rusbend wird 2009 das 425-jährige Bestehen gefeiert.
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