In der Niederung ist eine Menge los
Förderverein kündigt Einspruch gegen Bahnpläne an

Niederung 15.04.16Bückeburg (mm-15.04.16). Es ist eine Menge los in der Niederung! Zum einen ist der Frühling ausgebrochen – zahlreiche Brutvögel sind wieder im Lande und vor allem zu hören: Mönchs- und Zaungrasmücken, Zilpzalp und Fitis, sogar schon die Nachtigall sind zu vernehmen. Die Störche haben schon mit der Brut begonnen, und auch Rot- und Schwarzmilan balzen und bauen an ihren Nestern. Dank des hohen Wasserstandes brüten auch erfreulich viele Kiebitze in der Niederung; Graugänse führen bereits ihre Jungen spazieren.

Noch viel bemerkenswerter ist jedoch der Vogelzug. Die günstigen Wasserverhältnisse haben ja einen imposanten Entenzug ermöglicht, und immer noch sind viele Löffelenten, Schnatterenten und Knäckenten zu beobachten. Sogar ein paar Zwergtaucher suchten im Mittleren Bruch nach Nahrung.

Die Zahl der Silberreiher hat abgenommen, aber immer noch bleiben einige dank des günstigen Wasserstandes in der Niederung. Sogar noch einige Kraniche nutzen die günstigen Verhältnisse aus; besonders am frühen Morgen kann man sie sogar trompeten hören. Der Limikolenzug hat ebenso begonnen: Waldwasserläufer, Flussregenpfeifer, Grünschenkel und die seltenen Kampfläufer sind bereits im Lande, auch ein Austernfischer ließ sich auf einen kurzen Besuch ein.

In den nächsten Wochen ist noch mehr zu erwarten; denn die flachen Überflutungen mit noch niedrigem Bewuchs sind optimal für unsere Watvögel, die auf solche Gebiete wie die Niederung dringend angewiesen sind. Achten Sie aber beim Beobachten dringend darauf, dass sie die störungsempfindlichen Tiere nicht stören.

Bleiben Sie unbedingt auf den Wegen, vermeiden Sie, auf den Damm am Mittleren Bruch zu gehen; wenn es nicht anders geht, bewegen Sie sich bitte sehr langsam und vermeiden Sie jeglichen Lärm! Und natürlich: Bitte leinen Sie Ihre Hunde an! Leider sind nicht wenige Hundebesitzer wieder sehr uneinsichtig und lassen zum Teil große Hunde frei in die Landschaft laufen. Das ist nicht nur verboten, das ist in einem solchen Gebiet verantwortungslos.

„Aber die Niederung ist bedroht“, weist Hans-Dieter Lichtner vom Förderverein Bückeburger Niederung auf die Planungen des Verkehrsministeriums hin, die eine ICE-Trasse durch die südliche Niederung vorsehen. Auch wenn das Naturschutzgebiet kaum angeschnitten wird, so seien doch heftige Auswirkungen zu erwarten. Zum einen seien es die massiven Störungen durch die schnellen Züge, zum anderen die durch den Trassenbau unvermeidbaren erheblichen Eingriffe in den Wasserhaushalt, die die gesamte Niederung gravierend verändern werden. „An solche Bilder, wie wir sie gerade jetzt erleben, werden wir dann für immer verzichten müssen (Foto)“, befürchtet Lichtner.

Die örtlichen Naturschutzverbände wie der Förderverein Bückeburger Niederung und der NABU haben Einspruch gegen diese Pläne angekündigt. Jede Bürgerin und jeder Bürger kann aktiv werden, eine (bitte sachliche) Stellungnahme abgeben und den Erhalt des Natur- und Erholungsraums der gesamten Bückeburger Niederung fordern!

„Wenn der Ausbau der Bahnstrecke notwendig sein sollte – dafür spricht einiges -, so sollte dieser Trassen nah mit wirksamen Lärmschutzanlagen für die geplagten Anwohner erfolgen“, sind sich die Naturschützer mit der BIGTAB einig. Nur bei dieser Variante kann die Landschaftszerstörung in akzeptablen Grenzen gehalten werden. So eine Stellungnahme kann auch bequem online erfolgen. Nähere Informationen dazu finden Sie auf der Homepage der Bürgerinitiative BIGTAB unter http://www.bigtab.info. Die Stellungnahmen müssen bis zum 2. Mai angekommen sein.

„Aber lassen Sie sich durch diese finsteren Pläne nicht die Freude an der Natur in der Niederung verderben“, rät Hans-Dieter Lichtner. Weiter Informationen über den Förderverein Bückeburger Niederung gibt es unter http://bueckeburger-niederung.de. Foto: pr

 

Kurz-URL: https://www.bueckeburg-lokal.de/?p=24184

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