„Integration auf den Weg gebracht“
SPD-Kreispolitiker besuchen AWO-Jugendcamp

SPD Sommertour Forsthaus Halt 21.07.16Wendthagen/Landkreis (mm-21.07.16). Die SPD-Kreistagsfraktion hat dem Jugendcamp des AWO-Bezirksjugendwerkes Hannover für Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren auf dem Jugendzeltplatz Forsthaus Halt einen Besuch abgestattet. „Wir sind hier auf historischem Gelände“, erinnerte Fraktionsvorsitzender Eckhard Ilsemann an die Zeit, als nach 1918 die Sozialistische Arbeiterjugend und später die Falken Hannover die Einrichtung betrieben haben. Heute ist die Kreisjägerschaft Schaumburg der Hausherr. Nach einer Besichtigung des Geländes und Gesprächen über die Aktivitäten der 25 Kinder, darunter auch 15 Kinder aus Schaumburger Flüchtlingsfamilien, während des fünftägigen Aufenthalts hat man gemeinsam mit den Kindern Geflügelbratwürstchen gegrillt.

Der Erste Kreisrat Klaus Heimann, Heidemarie Hanauske, Geschäftsführerin des AWO-Kreisverbandes, und Stephan Hartmann, Integrationsberater beim AWO-Kreisverband, haben die SPD-Kreispolitiker über die allgemeine Flüchtlingssituation in Schaumburg informiert. „Mit der dezentralen Flüchtlingsunterbringung hat der Landkreis für eine friedvolle und harmonische Situation gesorgt – die Integration wurde auf den Weg gebracht“, meinte Eckhard Ilsemann einleitend.

SPD Sommertour Forsthaus Halt 21.07.16 02Heidemarie Hanauske bestätigte, dass die dezentrale Unterbringung die Integration gefördert habe. In anderen Landkreisen würden die größeren Flüchtlingsheime für eine Ghettoisierung mit allen ihren Nachteilen sorgen. Positiv habe sich auch die Entscheidung für eine begleitende Sozialarbeit ausgewirkt. Schließlich seien die Flüchtlinge zunächst orientierungslos, ohne Kenntnisse des gesellschaftlichen Systems, der Verwaltungsstrukturen und des Gesundheitssystems angekommen.

Die von der AWO eingestellten Sozialarbeiter hätten die Erstorientierung übernommen und seien Ansprechpartner für die Nachbarn gewesen. Wichtig sei auch die Koordinierung der ehrenamtlichen Tätigkeiten gewesen. Bis September 2015 habe man alles, so Hanauske, ganz gut bewältigen können. Mit bis zu 250 im Landkreis ankommenden Flüchtlingen pro Woche seien dann Grenzen erreicht worden. Bei zurzeit 25 neuen Flüchtlingen pro Woche sprach Hanauske von einem „ruhigen Fahrwasser“.

Etwa 3.000 Flüchtlinge sind nach den Worten von Klaus Heimann im Schaumburger Land aufgenommen worden. Es habe sich ausgezahlt, zu Beginn ein Konzept zu erarbeiten, das immer wieder fortgeschrieben worden sei. „Flüchtlinge und Bevölkerung wurden nicht allein gelassen“, so Heimann. „Die Integration geht jetzt erst richtig los, mit der Eingliederung in den Arbeitsmarkt“, meinte Stephan Hartmann.

Dafür werde, ergänzte Heimann, das Netzwerk in Schaumburg mit IHK und Kreishandwerkerschaft genutzt. Der Verbleib der Flüchtlinge in Schaumburg hänge von den Arbeitsplätzen ab. Das Handwerk, so Heimann, wolle Flüchtlinge als Arbeitskräfte beschäftigen. Die Großstädte übten natürlich eine große Anziehungskraft aus.

Foto 1: Die SPD-Kreistagsfraktion besucht das AWO-Jugendcamp im Forsthaus Halt.

Foto 2: SPD-Geschäftsführerin Cerstin Bayer (r.) verteilt Geschenke an die Kinder.

 

Kurz-URL: https://www.bueckeburg-lokal.de/?p=26129

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