Gerhard Schöttelndreier seit 25 Jahren Ortsvorsteher
Gegen Beteiligung der Anlieger an Straßenausbaukosten

Achum (mm-23.08.16). Gerhard Schöttelndreier feiert in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum. Er ist seit 25 Jahren Ortsvorstehr in Achum. Die erste Ernennungs-Urkunde von 1991 ist noch unterzeichnet von Bürgermeister Helmut Preul und Stadtdirektor Ernst Möller. „Die 25 Jahre haben manchmal Kraft erfordert, haben mir aber auch durch den Kontakt mit den Mitbürgern und deren Unterstützung viel Freude gemacht, viele Erinnerungen möchte ich nicht missen“, berichtet Schöttelndreier. Wenn die Mehrheit zustimme, möchte er auch weiterhin die Achumer Interessen als Ortsvorsteher vertreten.

Seit 10 Jahren ist Gerhard Schöttelndreier direkt gewähltes Mitglied des Stadtrates und Mitglied im Bau- und Umweltausschuss. Davor war er auch schon einige Zeit Ratsmitglied als sogenannter „Nachrücker“. Wie schon vor fünf Jahren, will Schöttelndreier auch bei der kommenden Wahl wieder als Parteiloser auf der Liste der SPD kandidieren, in diesem Jahr auf eigenen Wunsch auf dem letzten Listenplatz. „Auch wenn es für einige unbequem sein mag, möchte ich meine Meinung nicht von einer Parteivorgabe abhängig machen. Wenn ich wieder im Rat mitarbeiten darf, dann durch direkte Wahl und nicht über einen Listenplatz einer Partei“, betont der Achumer Ortsvorsteher.

Obwohl er kein SPD-Mitglied sei, habe er doch als Fraktionsmitglied „wirklich gute Erfahrungen“ gemacht. Die Mitglieder der SPD im Rat hätten ihn immer unterstützt und gefördert. Deshalb trete er auch in dieser Konstellation am 11. September wieder an. Als „Einzelkämpfer“ könnte man zwar im Wahlkampf den Wählern tolle Versprechungen machen und zusagen, sich um alle möglichen Angelegenheiten zu kümmern. Man habe aber ohne Mehrheit im Rücken überhaupt keine Möglichkeit, seine Versprechen auch einzulösen.

„In den vergangenen Jahren habe ich mich um folgende Probleme besonders bemüht und auch für die Lösung die erforderlichen Mehrheiten geworben“, erinnert Schöttelndreier. So gäbe es im Rat eine Reihe von Mitgliedern, die dafür seien, die Anlieger mit Straßenausbau-Beiträgen zu belasten. „Ich halte diese Zwangsabgabe für eine der ungerechtesten Abgaben, die man sich einfallen lassen kann“, so Schöttelndreier deutlich. Der Straßenausbau sei Aufgabe aller Straßen-Benutzer und nicht die Sache von einzelnen Anwohnern. Ein Grundstück werde auch nicht dadurch wertvoller, dass der Verkehr nach dem Ausbau besser vor der Haustür vorbei läuft. „Die SPD hat zugesagt, dass es auch in Zukunft in Bückeburg mit ihr keine Straßenausbau-Beiträge geben wird, die schnell in die zigtausende für den einzelnen Anlieger gehen können“, so Schöttelndreier.

„Ich bin gegen Hecken- und Baumschutz-Satzungen auf privaten Grundstücken“, legt sich Schöttelndreier fest. Wer auf seinem Grundstück Bäume und Sträucher pflanze, müsste diese auch entfernen dürfen, wenn sie zum Beispiel zu groß geworden sind und eine Gefährdung darstellen oder eine zu starke Beschattung erwirken. Genau so dürfte der Grundstücksbesitzer wieder Bäume und Büsche anpflanzen, ohne dass Behörden darüber befinden müssen. „Wir müssen dem mündigen Bürger nicht alles und jedes vorschreiben wollen.“

Schöttelndreier liegt die Förderung der Vereine, die Jugendarbeit leisten, am Herzen. In den Vereinen würden die Jugendlichen außer körperlicher Ertüchtigung auch Zusammenhalt, Kameradschaft und gegenseitige Rücksichtnahme lernen. Deshalb habe er sich auch frühzeitig öffentlich klar dafür ausgesprochen und Mehrheiten dafür gefunden, dass die Kostenbeteiligung für die Sportvereine heute vom Tisch ist. „Ansonsten will ich nicht der Fachmann für alles und jedes sein. Fachleute (auch selbst Ernannte) sind im Rat genug vertreten. Ich möchte mich bei meinen Entscheidungen auch weiterhin auf meinen hoffentlich vorhandenen gesunden Menschenverstand verlassen“, so Schöttelndreier abschließend.

Foto 1: Gerhard Schöttelndreier, Ortsvorsteher in Achum seit 25 Jahren