„Solange Kirchensteuern fließen, ist es gut“
SPD-Kreispolitiker besuchen Diakonisches Werk

SPD KT Diakonisches Werk 23.08.16Stadthagen/Landkreis (mm-23.08.16). Auf ihrer Sommertour hat die SPD-Kreistagsfraktion das Diakonische Werk an der Bahnhofstraße in Stadthagen besucht. Geschäftsführer Günter Hartung und Cord Koller, in der Fachstelle Drogen- und Jugendberatung tätig, haben den Gästen einen Einblick in das vielfältige Beratungsangebot vermittelt. Die Sozialberatung unterstützt bei Fragen zu sozialen Hilfen und in akuten wirtschaftlichen Notsituationen. Es wird gemeinsam mit den Betroffenen ein Lösungsansatz erarbeitet, um die Notlage zu überwinden.

Immer häufiger, so Günter Hartung, seien es Frauen und Mütter, die unter fehlenden Finanzen klagen. Wie andere Wohlfahrtsverbände auch, so mische man sich in die Sozialpolitik ein, damit sich Dinge bewegen. Dem Bundestag habe das Diakonische Werk eine Petition zugeleitet, „um Chancengleichheit im Bildungswesen herzustellen“. Die Kosten für die Sozialberatung würden aus eigenen Mitteln und Spenden finanziert.

Die Schuldnerberatung beinhaltet das Erstellen eines Haushaltsplans sowie die Entwicklung eines Entschuldungsplans. „Wir suchen mit den Menschen nach Wegen, um das Leben besser zu gestalten“, so Hartung. Der Geschäftsführer berichtete von Stromanbietern wie E.ON, die „Härte zeigen und keine Rücksicht auf soziale Belange“ nehmen. Ganz anders würden sich die Stadtwerke Schaumburg-Lippe verhalten, die auf Lösungsvorschläge eingehen. „Strom und Wasser sind Grundnahrungsmittel“, betont Hartung. Alleinerziehende hätten zunehmend Probleme mit Unterhaltsrückständen. Ein stärkeres Vorgehen der Behörden hält Hartung für wünschenswert. Kein Verständnis hat er für die Banken im Landkreis, die das „Recht auf ein Girokonto nicht umsetzen“.

Die Ehe-, Familien- und Lebensberatung hilft in schwierigen Lebenssituationen, persönlichen Krisen und Beziehungskonflikten. Die Suchtberatung und -behandlung richtet sich überwiegend an Alkohol- und Medikamentenabhängige Personen und deren Angehörige. In der Drogen- und Jugendberatung entstehen laut Hartung Kosten in Höhe von 80.000 Euro für eine Suchtprävention. Dazu gehören zum Beispiel auch Projekttage in den Schulen.

23.000 Euro erhält das Diakonische Werk vom Land, 9.000 Euro vom Landkreis. „Mehr wäre schön, die Landeskirche stattet das Diakonische Werk großzügig aus, da könnten öffentliche Stellen, wie zum Beispiel der Landkreis, stärker einsteigen und zum Beispiel die gleiche Summe wie das Land übernehmen“, wünschte sich Hartung. Er wisse natürlich, dass die Geldmittel beim Landkreis durch die Pflichtleistungen bereits aufgebraucht seien. „Solange Kirchensteuern fließen, ist es gut“, sieht Günter Hartung die Lage pragmatisch.

Foto 1: Eckhard Ilsemann (Mitte) bedankt sich bei Günter Hartung (l.) und Cord Koller für das Informationsgespräch.

 

Kurz-URL: https://www.bueckeburg-lokal.de/?p=26866

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