Gute Nachricht für Schaumburg:ein stationäres Hospiz in Bückeburg
Bückeburg (mm-06.07.17). Während eines Pressegespräches am Mittwochvormittag im Landeskirchenamt hat Landesbischof Dr. Karl-Hinrich Manzke mitgeteilt, dass es im Jahr 2018 ein stationäres Hospiz „in oder um Bückeburg“ geben wird. Die Entscheidung über den Standort soll im Herbst 2017 fallen. Zurzeit wird ein geeignetes Grundstück zur Neuerrichtung eines Hospizes im Raum Bückeburg gesucht.
Nachdem feststand, dass das seit Jahren favorisierte Haus Reiche im Krankenhaus Bethel als Gebäude nicht für den Betrieb eines Hospizes zur Verfügung steht, hatten Landesbischof Dr. Karl-Hinrich Manzke und Landrat Jörg Farr im April 2016 gemeinsam alle am Palliativ-Netzwerk Beteiligten und an Gründung eines Hospizes interessierten Gruppen an einen Tisch geholt, um alle Kräfte zu bündeln.
Als nächster Schritt wurde eine umfangreiche Befragung bei den Fachärzten, ambulanten Pflegediensten, Altenheimen und Kliniken durchgeführt mit dem Ergebnis, „dass es im Landkreis Schaumburg einen Bedarf für ein stationäres Hospiz gibt“. Die Arbeiterwohlfahrt Gesundheitsdienste Betreuung gGmbH (AWO GSDB) und die Stiftung Bethel planen die Gründung einer neuen Gesellschaft zum Betrieb des Hospizes.
„Die AWO GSDB betreibt bereits zwei Hospize in Bad Münder und in Hannoversch-Münden und möchte mit Unterstützung des AWO-Kreisverbandes Schaumburg diese Erfahrungen in Schaumburg einbringen“, meinte Geschäftsführer Andreas Przykopanski. Die Rahmenbedingungen ermöglichen eine Größe von sechs bis 16 Plätzen vor. Für Schaumburg halte man, so Przykopanski, acht Plätze für eine gute Größe.
Jürgen Johannesdotter, der 1. Vorsitzende der Stiftung Bethel, kündigte an, dass die Stiftung aktiv an der Umsetzung des Hospizgedankens in Schaumburg mitarbeiten wird. Przykopanski berichtete, dass bei einer Belegung von 80 Prozent die Kostenträger, Kranken- und Pflegeversicherung, 95 Prozent der Kosten übernehmen. Die restlichen 5 Prozent machen nach den Worten von Dr. Axel Rinne, Vorstandsmitglied Stiftung Bethel, immerhin rund 50.000 Euro im Jahr aus, die aus privaten und öffentlichen Spenden frei zu finanzieren sind. Die Gäste im Hospiz, Schwersterkrankte mit absehbarer Lebensdauer, sind von einem Eigenanteil an den Kosten befreit.
Der Bau eines Hospizes wurde als „weiterer Baustein zu einer guten und wohnortnahen Palliativversorgung in Schaumburg“ bezeichnet. Das Palliativnetzwerk, Landeskirche, Landkreis und ambulante Hospizdienste werden in einem Kuratorium begleitend mitarbeiten. Wer sich ehrenamtlich für eine Mitarbeit interessiert, kann per E-Mail an: [email protected] Kontakt aufnehmen.
„Nach einer zwölfjährigen Arbeit bin ich froh über diese Entwicklung“, meinte Edeltraut Müller, die Vorsitzende des Fördervereins VIA in Bückeburg. Es sei zuletzt eine schwere Zeit gewesen, man habe über die Auflösung des Fördervereins nachgedacht. Jetzt werde man sich wieder aktiv um Spenden bemühen. Dr. Wolfgang Rehrmann, Vorsitzender des Fördervereins Lichtblick Stadthagen, gab bekannt, dass die beiden Fördervereine demnächst fusionieren werden.
Bernd Hellmann, Geschäftsführer Stiftung Bethel, gab auf Nachfrage bekannt, dass die Stiftung Bethel zu 100 Prozent die Investition übernehmen wird und das Hospiz langfristig an die Betreibergesellschaft vermieten wird. „Es gibt eine öffentliche Debatte über ein würdiges Sterben, dazu gehört diese Initiative für ein stationäres Hospiz – die Zusammenarbeit der Beteiligten im Landkreis hat einmal mehr funktioniert“, sagte Landesbischof Dr. Karl-Hinrich Manzke abschließend.
Foto 1: Freuen sich auf die Errichtung eines Hospizes: Jürgen Johannesdotter (v.li.), Dr. Axel Rinne, Andreas Przykopanski, Bernd Hellmann, Heidemarie Hanauske, Dr. Wolfgang Rehrmann, Edeltraut Müller, Hans-Gerhard Schöttelndreier und Dr. Karl-Hinrich Manzke.
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