„Jeder sollte schwimmen können“
SPD-Kreistagsfraktion besichtigt DLRG Bundeszentrum

Bad Nenndorf/Landkreis (mm-17.07.17). Auf ihrer Sommertour hat die SPD-Kreistagsfraktion Station in Bad Nenndorf gemacht und das Bundeszentrum der DLRG besucht. „Ein Bundesverband im Landkreis Schaumburg ist etwas Besonderes, die DLRG ist ein großer Verband mit vielen Ehrenamtlichen in Deutschland“, meinte der Fraktionsvorsitzende Eckhard Ilsemann. DLRG-Generalsekretär Ludger Schulte-Hülsmann und Bundesgeschäftsführer Ralph Marschner haben den Besuchern Wissenswertes über die Geschichte, die Aufgaben und die Pläne des Bundeszentrums erläutert und bei einem Rundgang alle Fragen beantwortet.

1995 hatte die DLRG den Standort in Essen aufgegeben und das Bundeszentrum in die niedersächsische Katastrophenschutzschule nach Bad Nenndorf verlegt. Die DLRG habe, so Schulte-Hülsmann, von diesem Standortwechsel profitiert. Mit Hilfe des angegliederten DLRG-Drei-Sterne-Tagungshotels „Delphin“ könnte man vor Ort Tagungs- und Bildungsmaßnahmen vornehmen. Ein DLRG-Bildungswerk ist gegründet worden; es wird ein großer Wert auf eine „vernünftige Qualifizierung“ und „Multiplikatoren-Ausbildung“ gelegt.

Zu den Aufgaben des Bundeszentrums gehören unter anderem die Verwaltung, Dienstleistungen und die zentrale Materialversorgung. Der Rettungsdienst an den Küsten wird von Bad Nenndorf aus organisiert. Ralph Marschner berichtete, dass die DLRG in den nächsten drei bis vier Jahren die Realisierung eines Museumskonzepts plant und mit einem DLRG-Museum der Standort noch attraktiver wird. Zudem besteht ein Bedarf an Lager- und Kfz-Stellflächen, so dass der Bau einer weiteren Halle geplant ist.

„Wir sind ein privater Verein, der seinen Haushalt nur zu 2 Prozent aus öffentlichen Kassen bestreitet, sich ansonsten aus eigenen Mitteln finanziert“, erläuterte Schulte-Hülsmann. 70 Prozent stammen aus Spenden, 12 Prozent aus Mitgliedsbeiträgen. Rund 560.000 Mitglieder gehören der DLRG an; über eine Million Förderer unterstützen die DLRG finanziell.

„Jeder sollte es lernen: Schwimmen“. Dieses Motto der DLRG sollte, so Christiane Reckmann, für alle Kommunalpolitiker eine Selbstverständlichkeit sein. „Kommunen und DLRG-Bundesverband müssen gemeinsam das Schwimmen und den Erhalt der Bäder in den Mittelpunkt stellen“, fordert Reckmann. Schwimmbäder seien keine freiwillige Leistung, ohne Schwimmbäder würden Kinder nicht schwimmen lernen. „Öffentliche Bäder können nicht rentabel sein, sind aber keine Verlustgeschäfte und bedürfen der öffentliche Förderung wie Theater und Museen“, stimmte Ludger Schulte-Hülsmann den Vertretern der SPD-Kreistagsfraktion zu. „25 Prozent der Grundschulen in Deutschland haben vor Ort keinen Zugang zu Bädern oder die Entfernung ist zu groß oder sie haben keine fachlich geschulten Lehrer“, so der DLRG-Generalsekretär.

 

 

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