Erben macht schneller reich als Arbeiten„Unterhaltung zum Abheben“ mit Chin Meyer
Bückeburg (mm-27.10.17). Ein gutes Gespür für exzellente Unterhaltung haben die Besucher bewiesen, die rechtzeitig eine Eintrittskarte für den Auftritt von Chin Meyer (Foto) am Mittwochabend im Hubschraubermuseum gekauft haben. Der in Hamburg geborene 58 Jahre alte Chin (Christian) Meyer hat sich als Kabarettist, Kolumnist, Buchautor, Schauspieler, Musical-Sänger und als Redner einen Namen gemacht, ist bekannt geworden durch regelmäßige Auftritte im Fernsehen.
Im Rahmen der Reihe „Unterhaltung zum Abheben“ hat Meyer sein aktuelles Bühnenprogramm „Reichmacher!“ vorgestellt. In der Figur des satirischen Steuerfahnders „Siegmund von Treiber“ beschäftigt sich der Kabarettist schwerpunktmäßig mit Finanzen, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. „Treiber, Oberfinanzdirektion Niedersachsen, Hallo Bückeburg“, stellte sich Meyer vor, mischte sich unter die Gäste, fragte nach Vornamen und Wohnort und verteilte in den ersten Reihen Formulare für Steuerselbstanzeigen. „Die sind noch aktuell, wenn Hoeneß auch gerade mal wieder draußen ist.“ Zwei Billionen Euro als Staatsverschuldung sind für Chin Meyer „lächerliche Peanuts“.
Zwei Millionen zusätzliche Steuerfahnder einstellen, in einem halben Jahr sind die Schulden weg, und die AfD- und FDP-Wählerschaft ist im Knast“, so sein Vorschlag. Wie kommt man an das große Geld? „Bankeinbruch“, ruft ein Besucher und Meyer wundert sich über das Vorhandensein einer gewissen kriminellen Energie rund um Bückeburg. Auf „Arbeit“ kommt niemand. Wenn man jedoch, so Meyer, jeden Monat 100 Euro zum Sparen zurücklegt, 500 Jahre lang …, na klar, vielversprechender und der schnellste Weg ist das Erben.
Kritisch setzt sich Chin Meyer mit den teuren Wünschen der Jamaika-Koalitionäre auseinander. Die CSU favorisiere eine Mütter-Rente für „gewesene Mütter“ mit Kosten um die 28 Milliarden, die Grünen möchten für „momentane Mütter“ ein Familienbudget durchsetzen, das 48 Milliarden kostet und die FDP möchte den Soli streichen, um „reichen Müttern“ zu helfen; dafür würden sich die Kosten auf 41 Milliarden belaufen.
Auch der Kabarettist aus Hamburg weiß, dass ein Karibik-Urlaub auf Jamaika schon einiges kostet. Wenn man alle 709 Bundestagsabgeordneten für die gesamte vierjährige Legislaturperiode in ein Fünf-Sterne-Hotel auf Jamaika einquartieren würde, ergäben sich laut Meyer Kosten von etwa 80 Millionen Euro. „Wir hätten eine glückliche Regierung, die hierzulande niemanden stört, wir sparen viele Milliarden Euro, und die AfD überdenkt ihre Positionen, wenn die Hälfte ihrer Abgeordneten Kinder mit dunkelhäutigen Frauen hat“, zeigt Meyer neue Wege auf.
Thomas Mallwitz, Vorsitzender des Vereins Hubschrauberzentrum, freute sich über die vielen Besucher und hat sich zu Beginn beim Kulturverein dafür bedankt, dass man das Hubschraubermuseum als Veranstaltungsort für die Veranstaltungsreihe „Unterhaltung zum Abheben“ ausgesucht hat. Ein großes Dankeschön gab es für die Volksbank in Bückeburg, die mit ihrem finanziellen Engagement unglaublich günstige Eintrittspreise ermöglicht hat.
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