„Spurensuche im Schaumburger Land“
Poster zum Thema „Historische Dorfschulen“

Bückeburg (sc-30.01.18). Hinter der „Spurensuche im Schaumburger Land“ verbirgt sich eine Initiativ-Gruppe ausschließlich ehrenamtlicher Personen, die im Landkreis Schaumburg für den Teil Kultur zuständig ist. Diese „Spurensucher“ decken dabei den Bereich der „Kleinen Kulturgüter“ ab. Gemeint sind damit die Zeugnisse aus allen Bereichen des menschlichen Wirkens, soweit davon noch Spuren erkennbar sind.

Diese Zeitzeugen sind gleichzeitig „bodenständig“, weil die Menschen ihr Schaffen früher zwangsläufig mehr den Naturgegebenheiten anpassen mussten. Sie prägen die Landschaft und die Ortsbilder in besonderem Maße und machen den besonderen Charakter eines Landes aus. Sie sind ein Beweis vom Umgang der Menschen mit der Natur und der Landschaft, sie zeigen den jeweiligen Stand von Technik und Wissenschaft und sie sind ein Ausdruck von Lebensstil und Zeitgeist.

Allerdings sind gerade diese die Sorgenkinder unter den Kulturgütern, denn sie fallen in der Regel durch die Netze des staatlichen Denkmalschutzes und durch ihre Selbstverständlichkeit sind sie den Menschen vor Ort als Kulturgüter gar nicht bewusst. Deshalb sind sie besonders gefährdet. Unachtsamkeit und Unkenntnis haben ihren Verlust zur Folge. Dieser war noch nie so groß wie heute. Die Arbeitsgruppe Spurensuche ist durch die Themenposter sehr bekannt. Alle wichtigen Daten werden zudem in einer Datenbank erfasst. Um in der Bevölkerung ein Verständnis zu schaffen, gibt es historische Ortsspaziergänge und Poster.

Bei dem aktuellen Poster geht es um die historische Entwicklung des Schulwesens in Schaumburg. In einem Pressegespräch stellten Dr. Lu Seegers als Geschäftsführerin der Schaumburger Landschaft, Ulrich von Damaros als Mitautor, zuständig für die bauliche Entwicklung und die Texte zu den Einzelobjekten und Dr. Karl-Heinz Oelkers, zuständig für die Redaktion, das neue Poster vor.

Dr. Oelkers erklärte, dass man Leute am besten erreicht mit plakativer Werbung „viel Bild, wenig Text“, dann werden die Leute aufmerksam. Dicke Bücher würden keinen Sinn machen. In dem Stil wurde das DIN A2 Poster erstellt, auf dem in vielen Bildern die historischen Schulgebäude im Schaumburger Land erkennbar sind. Ein bisschen Textinfo gibt es zudem dazu. Dr. Oelkers wies darauf hin, wie die Schulgeschichte im Schaumburger Land begann. Die ersten Schulräume waren damals noch in Backhäusern und Speichern untergebracht. Erst später wurden extra Häuser dafür gebaut. Diese befanden sich stets in der Nähe der Kirche, weil damals noch der Küster den Unterricht vorgenommen hatte.

Mitautor Ulrich von Damaros, der zusammen mit Dr. Roswitha Sommer tätig war, berichtete, dass die Recherche zu diesem Thema nicht leicht gewesen sei. Ergänzend zu den Ausführungen von Dr. Oelkers erzählte er, dass das Land Schaumburg sich an dem benachbarten Preußen orientiert habe, wo die Schulen später schon beheizbar waren und als Schule zudem deutlich erkennbar. Noch später kamen dann Toilettenhäuser dazu – brav getrennt nach „Mädchen“, „Jungen“ und „Lehrer“.

Das Dorf war stolz auf seine Schule, die Schüler identifizierten sich damit. Erst seit 1950/1960 kamen die modernen Schulen auf, Schulen waren nicht mehr in jedem Dorf, sondern wurden zentraler angelegt. Als Quellenforschung nannte von Damaros die Dorfchroniken, zudem interessiere er sich seit über 30 Jahren für diese Thematik. Im Beiblatt würden Lehrer von früher zitiert, ebenso wie Ortsvorsteher. Was ist aus den alten Gebäuden geworden? Teilweise sind dort heute Kindergärten oder Gemeindebüros eingerichtet, auch Hotels etc. wären möglich. Die älteste Schule übrigens steht in Exter.

Das Hochglanzposter mit dazugehörigem Beiblatt ist zu einem Preis von 4,50 Euro erhältlich in der Tourist-Information in Stadthagen, Rinteln, Bückeburg, Bad Nenndorf und Bad Eilsen sowie in der Info-Galerie in Obernkirchen. Auch wieder erhältlich ist das Poster zum Thema „Schaumburger Verteidigung“. Informieren können Sie sich auch über www.schaumburgerlandschaft.de/spurensuche oder www.geoportal-weserbergland.de.

Foto 1: Ulrich von Damaros (v.li.), Dr. Lu Seegers und Dr. Karl-Heinz Oelkers stellen das neue Plakat vor.