Jahrestreffen der Freundeskreise in SabléViele Gespräche und interessante Ausflüge
Bückeburg (mm-07.08.19). Wie in jedem Jahr trafen sich die Mitglieder der befreundeten Vereine von „Amis de Bückeburg“ und „Freundeskreis Bückeburg-Sablé“ – in diesem Jahr in Sablé. Andrea Tiedemann-Malek, die Vorsitzende des Bückeburger Vereins hat uns einen Reisebericht mit Fotos zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt.
Die Fahrt ging erst einmal bis Rouen. Bei angenehmem Wetter wurde die Stadt erkundet. Zuerst ging es ganz bequem in einem kleinen elektrischen Zug durch die engen Straßen der Stadt mit ihren vielen Fachwerkhäusern und prunkvollen Sehenswürdigkeiten aus Stein, der schönen Kathedrale und anderen Kirchen aus der Zeit der Gotik, dem mittelalterlichen Uhrenturm mit der astronomischen Uhr, dem Rathaus, dem einzigartigen Pest-Beinhaus Aïtre St. Maclou, dem gotischen Justizpalast sowie Bischofspalast und Bürgerhaus im Renaissance-Stil.
Und nicht zu vergessen: der Platz, der Jeanne d’Arc gewidmet ist, weil sie dort verbrannt wurde und ihr Gefängnisturm dort steht. Eine moderne Kirche und ein großes Kreuz ihr zu Ehren wurden 1979 errichtet. Am Abend wurden alle Reisenden ganz herzlich von ihren Gastgebern in Sablé am Busbahnhof empfangen. Auf deutsch, französisch und englisch erfolgte dann die Unterhaltung! Wegen des angenehmen Wetters verbrachten viele den Tag im Garten oder bei kleineren Ausflügen in die Umgebung.
Am Donnerstagabend gab es den ersten Höhepunkt der Reise: ein Konzert von bekannten Musikstücken in der katholischen Kirche von Sablé, gespielt auf der Kirchenorgel durch ein Vereinsmitglied und auf einer kleinen transportablen Drehorgel.
Am Freitagmorgen ging es dann mit Bahn und Bus nach St. Nazaire – der Stadt an der Loire-Mündung. Die Durchfahrtshöhe unter der riesigen Autobahnbrücke über den Fluss beträgt ca. 60 m, damit Seeschiffe darunter hindurch in den Hafen mit seinen Schiffs- und Flugzeugwerften fahren können. Ziel des Ausflugs war aber das Hafengelände, in dem in den Jahren 1941/1942 deutsche Soldaten 14 U-Boot-Bunker gebaut hatten. Diese etwa 300 m lange und 130 m tiefe Anlage mit dem ca. 8 m dicken Dach sieht zugleich schrecklich und beeindruckend aus.
Einige dieser Bunkertaschen sind teilweise leer, teilweise bunt durch Lichtinstallationen beleuchtet und können gratis besichtigt werden; in einige andere hat man das Passagierdampfer-Erlebnismuseum „Escal’Atlantique“ hinein gebaut. Hier wird die Geschichte der Atlantik-Kreuzfahrten von St. Nazaire aus dargestellt. Auf interaktiven Bildschirmen werden zusätzlich zu den Schautafeln Informationen gegeben.
Besonders umlagert von Jugendlichen waren Computer, auf denen man in der Rolle eines Handelsschiffskapitäns Probleme der Route und des Warenverkaufs simulieren konnte. Witziger Schluss war die Fahrt mit einem Fahrstuhl, die als Fahrt mit einem Rettungsboot dargestellt wurde.
Ausgeruht und gut gestärkt durch ein leckeres 3-Gänge-Menü, wurde die nebenan liegende alte U-Boot-Schleuse besichtigt. In ihr ist das französische U-Boot “Espadon“ = Schwerfisch vertäut. Es war zwischen 1960 und 1985 in Dienst gestellt und kann jetzt mit Erläuterungen durch ein Audiophon besichtigt werden. Im anschließenden Gebäude des „Ecomusée“ wird anschaulich die Geschichte der Stadt und der Industrie erklärt.
Am Samstagmorgen erfolgte ein herzlicher Empfang durch den stellvertretenden Bürgermeister Claude Perrinelle bei launigen Reden sowie Sablé-Keksen und Getränken im Saal Théphile Plé, der direkt an dem mit Blumen geschmückten kleinen Jachthafen an der Sarthe liegt.
Am nächsten Morgen hieß es wieder Abschied nehmen von langjährigen und neu gewonnenen Freunden, denn es gab sowohl bei Gästen als auch bei Gastgebern Erstteilnehmer, die sich gut verstanden. So freuen sich alle auf den Gegenbesuch in Bückeburg im Jahr 2020! Dann sollen die diesjährigen Gastgeber Land und Leute, Lebensart und Lebensmittel in Deutschland besser kennenlernen!
Der Verein „Freundeskreis Bückeburg-Sablé“ wurde 1994 gegründet, sein Vorläufer war die „Touristengruppe“. Er ist ein eingetragener Verein und hat sich die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Einwohnern der beiden Städte zum Ziel gesetzt. Der Verein hat zurzeit 33 Mitglieder, das französische Pendant in Sablé etwa genau so viel.
Die Mitglieder des Vereins treffen sich jeweils am 1. Donnerstag eines Monats entweder um 16.30 Uhr im Café Sablé zum Gedankenaustausch oder an einem anderen Ort und anderer Zeit zu einer Veranstaltung mit Referenten – dies wird in der Presse bekanntgegeben. Interessenten sind herzlich willkommen! Foto: pr
Foto 1: Kleiner Zug vor Fachwerkhäusern in Rouen
Foto 2: Rouen Kirche
Foto 3: Reisende vor der Loire-Brücke in St. Nazaire
Kurz-URL: https://www.bueckeburg-lokal.de/?p=47866