Blindow Schulen tun etwas gegen FachkräftemangelTag der offenen Tür an Dr.-Kurt-Blindow-Schulen
Bückeburg (mm-29.01.20). Viele Schülerinnen und Schüler, die kurz vor der Mittleren Reife oder dem Abitur stehen, haben am Samstag den Tag der offenen Tür an den Dr.-Kurt-Blindow-Schulen im Palais genutzt, um sich über die Ausbildungsgänge in den Fachbereichen Biologie, Chemie, Informatik, Pharmazie, Umweltschutz und Gestaltung näher zu informieren.
„Fachkräfte werden gesucht, wir tun etwas dagegen und bilden aus“, erläuterte Schulleiter Rüdiger Maxin. Insbesondere die Pharmazeutisch-technischen Assistenten / Assistentinnen (PTA) haben aufgrund des demographischen Wandels und des Fachkräftemangels gute Berufschancen. Die PTA werden in Apotheken gesucht, arbeiten in pharmazeutischen und chemischen Unternehmen, in der Pharma- oder Kosmetikindustrie, bei Krankenkassen und an Hochschulen.
Der Tag der offenen Tür im Palais ist immer ein beliebter Treffpunkt für die ehemaligen Absolventen. „Wir haben zurzeit gute Karten am Arbeitsmarkt und können uns einen Job aussuchen“, berichteten sie übereinstimmend. „Wir haben das Schulgeld auf 75,00 Euro im Monat halbiert“, informiert Maxin. Zudem sei man eine Kooperation mit der „Neuen Apotheke“ eingegangen.
Inhaber Mark Bültmann komme ins Palais und stelle in Gesprächen mit den PTA-Schülerinnen den Arbeitsalltag in der Apotheke vor. Zudem bietet er Arbeitsplätze für ein Praktikum an. Durch die Apothekenkooperation mit „Migasa“ erhalten die PTA ein Bewerbertraining und werden optimal auf das Praktikum vorbereitet.
Die interessierten Besucher konnten in der Galenik (Produktion von Arzneimitteln) den Schülerinnen des 1. und 2. Semesters während des Unterrichts über die Schultern schauen, als sie unter der Anleitung der Dozentin Ulla Wehking-Wöhler Brausegranulate, Zäpfchen und Gele herstellten. Einige Schülerinnen waren aus Ostwestfalen angereist, weil sie im Internet erfahren haben, dass am Standort Bückeburg für die Absolventen die Möglichkeit besteht, durch zusätzlichen Unterricht parallel zur Ausbildung die Fachhochschulreife zu erwerben.
Christian Lehnert (Foto) hat im Herbst seine Ausbildung zum Technischen Assistenten Informatik abgeschlossen. Er hatte im Foyer am Samstag einen 3D-Drucker aufgestellt, mit dem er unter anderen Einkaufswagenchips mit dem Blindow-Logo herstellen kann.
„Ich habe den Projektauftrag erhalten, billig im Internet einen China-Drucker zu kaufen, dazu einen Bausatz mit etwa 150 bis 200 Einzelteilen – dann sollte ich Druckqualität und Zuverlässigkeit so steigern, wie man es von einem Drucker für 1.000 Euro erwarten kann“, berichtete Lehnert. Er hat das Programm selbst geschrieben, den Drucker und den dazugehörigen PC programmiert und optimiert. „Die Bewertung ist recht gut ausgefallen“, schmunzelt er. Inzwischen hat er runde Photometer für Chemiker im Wert von etwa 800 Euro hergestellt; die Materialkosten liegen bei rund 20 Euro.
Die Ausbildung sei, so Christian Lehnert, abwechslungsreich gewesen und habe viel Spaß gemacht. Besonders hat ihm das Lehrer-Schüler-Verhältnis gefallen. „Die Dozenten fordern eine Menge, aber leisten auch viel Unterstützung“, blickt er positiv auf die zwei vergangenen Jahre zurück. Die Entscheidung für eine Ausbildung bei den Dr.-Kurt-Blindow-Schulen ist übrigens auch während eines Tags der offenen Tür gefallen. Der Beginn der Ausbildung bereits im März und die Chance, die Fachhochschulreife zu erlangen, haben ihn damals überzeugt.
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