Keine Lust auf Sarg oder Urne? Ausgefallene Bestattungsarten

Bei einem Todesfall stellt sich automatisch auch die Frage, wie der Verstorbene denn bestattet werden soll. In diesem Zusammenhang stehen zahlreiche Varianten zur Auswahl. Welche hier gewählt wird, hängt in erster Linie von den Wünschen des Verblichenen ab, aber auch von den finanziellen Mitteln, die dafür zur Verfügung stehen – und von den gesetzlichen Vorschriften, denn in Deutschland sind längst nicht alle Bestattungsarten erlaubt.

Welche Bestattungsvariante darf es sein?

Wer an einen Todesfall denkt, hat wahrscheinlich bestimmte Bilder und Vorstellungen im Kopf, was die Bestattung anbetrifft. Das Synonym „Beerdigung“ deutet bereits darauf hin, dass der Körper des Verstorbenen etwa auf dem Friedhof Bückeburg oder dem Ruheforst Schaumburg beigesetzt wird. Alternativ steht etwa auch die Seebestattung zur Auswahl, bei der die Urne dem Meer übergeben wird. Manchen Menschen aber gefallen diese Vorstellungen nicht, und sie wünschen sich eine ausgefallene Art der Bestattung. Allerdings sind die Möglichkeiten der ungewöhnlichen Bestattungsvarianten in der Bundesrepublik eingeschränkt, denn es gilt der sogenannte Friedhofszwang. Es ist daher nicht erlaubt, etwa die Urne mit den sterblichen Überresten mit nach Hause zu nehmen. Auch die Luftbestattung darf aus rechtlichen Gründen nicht durchgeführt werden. Dafür stehen aber andere Arten der Bestattung zur Verfügung, die auf den ersten Blick oftmals skurril oder merkwürdig erscheinen.

Von der Diamantbestattung zur Weltraumbestattung

Manche Hinterbliebene haben den dringenden Wunsch, den Verstorbenen auch nach dessen Tod immer bei sich zu tragen, anstatt ihn irgendwo in der Erde oder bei einer Seebestattung im Ozean zu wissen. Mit der Diamantbestattung ist dies möglich: Bei dieser Methode wird die Asche des Toten in einem aufwendigen Prozess verdichtet und in einen Diamanten verwandelt. Dieser Vorgang dauert insgesamt bis zu neun Monate, bis das Schmuckstück an die Hinterbliebenen übersendet wird. Der Diamant kann dann wie jedes andere Schmuckstück verwendet werden. Allerdings ist auch diese Variante in Deutschland verboten. Wer dennoch unbedingt eine Diamantbestattung wünscht, kann diese in der Schweiz oder in den Niederlanden vornehmen lassen.

Zu den außergewöhnlichsten Bestattungsvarianten zählt sicherlich die Weltraumbestattung. Hier wird ein kleiner Teil der Asche in einer sogenannten Mikrourne in eine Rakete gegeben, die dann in den Weltraum geschossen wird. Die Weltraumbestattung fällt selbstverständlich sehr kostenintensiv aus: Bis zu 25000 Euro werden dafür fällig, weshalb sich vornehmlich Menschen mit entsprechendem Vermögen dafür interessieren.

Körperspende und Plastination für die Wissenschaft

Die folgende Bestattungsart ist nicht unumstritten: Manche Menschen möchten nicht begraben oder im Rahmen einer Seebestattung dem Meer übergeben werden, sondern stellen ihren Körper der Wissenschaft zur Verfügung. Eine solche Körperspende kommt in der Anatomie (unter anderem an Universitäten) oder in der Forschung zum Einsatz. Erst, wenn die Organe nicht mehr benötigt werden, findet Monate oder gar Jahre später die eigentliche Beerdigung statt. Um seinen Körper zu Lehr- oder Forschungszwecken zu spenden, muss zu Lebzeiten ein Vertrag mit einer entsprechenden Einrichtung abgeschlossen werden. Alternativ gibt es in diesem Zusammenhang auch noch die sogenannte Plastination: Hier wird der Körper im Ganzen oder in Teilen konserviert, um dann etwa in Ausstellungen wie „Körperwelten“ Verwendung zu finden. Derart ungewöhnliche Verfahren sollten aber immer vorab auch mit der Familie besprochen werden, bevor eine endgültige Entscheidung dafür oder dagegen getroffen wird.

Kurz-URL: https://www.bueckeburg-lokal.de/?p=51476

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