Das THW-Abc:Heute: „D“ wie Dreibock
Bückeburg (mm-23.07.20). Im Westen der Stadt Bückeburg, an der Petzer Straße gelegen, befindet sich ein eingezäuntes Gelände. „Was ist das hier? Was passiert dort?“ Drei große Buchstaben sind hier zu finden, die blau-weiß einegerahmt sind. Seit 1982 befindet sich das Technische Hilfswerk (THW) an diesem Standort. Bückeburg-Lokal setzt die Serie über das THW-ABC fort.
„D“ wie Dreibock:
„Das THW wird bei jedem Einsatz vor eine neue Aufgabe gestellt. Um diese sicher und schnell erledigen zu können, nutzen die Helferinnen und Helfer verschiedene Hilfskonstruktionen. Der Dreibock ist eine davon“, berichtet Manuel Laeuffer. Er besteht im Wesentlichen aus drei gleichlangen Rundhölzern, die am oberen Ende zusammengeführt, und mit einer Leine durch einen speziellen Bund (Dreibockbund) verbunden werden.
Am jeweiligen Einsatzort aufgestellt, kann der Dreibock dann mit zusätzlichen Geräten ausgestattet werden, zum Beispiel mit einer Umlenkrolle für den Seilbahnbetrieb. Auch zum Tragen von Versorgungsleitungen, Auf- und Ablassen von Personen und beim Bau von Hängestegen kommt der Dreibock zum Einsatz.
Der Dreibock im THW kann aus verschiedenen Materialen bestehen: Die gängigste Variante besteht aus Holz. Mit dem sogenannten Dreibockbund werden die Rundhölzer gleichmäßig mit einer Arbeitsleine miteinander verflochten. Um die Konstruktion dann aufstellen zu können, wird das mittlere „Bein“ angehoben, damit die Enden des linken und des rechten Holzes die Seiten tauschen können.
In dieser Lage wird der Dreibock dann an der oberen Seite (Kopfende) angehoben und aufgerichtet. Anschließend wird er mit Leinen gegen ein Wegrutschen gesichert. Die maximale Traglast des Dreibocks richtet sich hier nach den verwendeten Rundhölzern. Bei einem Rundholzdurchmesser von zum Beispiel 14 cm und einer maximalen Höhe von 5 Metern beträgt die maximale Last 4000 kg.
Die modernere Ausführung des Dreibocks kann aus Aluminium -Teilen des Einsatzgerüstsystems (EGS) gebaut werden. Dafür werden drei Gewindefußplatten, drei Stiele, die Dreibockkopfplatte sowie Federstecker zur Sicherung benötigt. Die verschiedenen Bauteile können einfach und schnell zusammengesteckt werden. Durch das geringe Eigengewicht kann der Dreibock von 2 bis 3 Helfer/innen auch über längere Strecken zum Einsatzort transportiert werden.
An der Metallöse, die sich an der Unterseite der Kopfplatte befindet, können ganz leicht das Rollglissgerät (eine Art Flaschenzug mit Spezialseil und Rücklaufsperre) oder ähnliches befestigt werden. Die Sicherung dieses Dreibeins erfolgt durch entsprechende Ketten oder Gerüststangen mit beweglichen Keilschlössern. Die maximale Traglast beträgt bei dieser Konstruktion 300 kg.
Die dritte Variante ist ein vormontierter Stahl-Dreibock zum Heben von Gullydeckeln und ähnlichem. Dieses Gerät befindet sich bei der Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen des Ortsverbandes Bückeburg. Zusätzlich mit einer Drahtseilkurbel versehen, ist dieser Dreibock universell einsetzbar. Foto: Marion Waltemathe/THW
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