„P“ – wie Persönliche Schutzausstattung
Fortsetzung unserer Serie über das THW-ABC

Bückeburg (mm-03.08.21). Im Westen der Stadt Bückeburg, an der Petzer Straße gelegen, befindet sich ein eingezäuntes Gelände. „Was ist das hier? Was passiert dort?“ Drei große Buchstaben sind hier zu finden, die blau-weiß eingerahmt sind. Seit 1982 befindet sich das Technische Hilfswerk (THW) an diesem Standort. Bückeburg-Lokal setzt die Serie über das THW-ABC mit einem Bericht von Marion Waltemathe fort.

Das THW ABC: „P“ wie PSA = Persönliche Schutzausstattung

Um die Persönliche Schutzausrüstungen (PSA) kommt kein THW-Helfer herum! Bei der PSA handelt es sich nämlich um Bekleidungs- und Ausrüstungsgegenstände. Genauer gesagt um den Multifunktionalen Einsatzanzug (MEA). Dieser beinhaltet Jacke, Hose (die Innenhose kann entnommen werden, der Schutz vor Nässe/Säure wird dadurch jedoch eingeschränkt), Fleecejacke, Helm, Sicherheitsschuhe, Funktionssocken, Schutzhandschuhe, ggf. Schutzbrille und Gehörschutz.

Je nach Gefährdung wird der MEA noch durch zusätzliche Ausstattung ergänzt. Zum Beispiel bei Arbeiten auf Verkehrsflächen ist die Warnweste Pflicht. Sie sorgt für zusätzliche Erkennbarkeit nicht nur in der Nacht.

Die Rettungsweste muss bei Arbeiten an und auf dem Wasser über dem MEA getragen werden. Diese muss ohnmachtssicher sein. Das Bedeutet, dass diese Weste eine Person im Wasser selbständig in die Rückenlage dreht und den Kopf über Wasser hält, um die Atemwege freizuhalten.

Dann gibt es auch noch die Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA). Sie dient zum Auf- und Abseilen des Helfers und sichert z.B. gegen Abstürze und Fortreißen in fließendem Gewässer. Außerdem hilft sie beim Auffinden von verletzten Personen in verschütteten Einsatzstellen. Die Helfer werden so gegen Einsturz gesichert. Sie umfasst den Auffanggurt, Falldämpfer, Seilkürzer, Sicherheitsseil.

THW-Helfer arbeiten auch mit Kettensägen. Die Schutzausstattung hierbei beinhaltet die  Einsatzschuhe in Ausführung mit Schnittschutz (außer bei einfachen Arbeiten, wie dem Ablängen von Schnittholz), Schnittschutzhose, Gehörschutz, Schnittschutzjacke.

Bei Arbeiten im Wasser kann es zum Einsatz einer Pionierwasserhose (Wathose) kommen. Bei Bedarf muss hierzu auch die Persönliche Schutzausstattung gegen Absturz getragen werden.

Der Atemschutzgeräteträger muss im Atemschutzeinsatz, also an Einsatzstellen, an denen Atemgifte auftreten oder Erstickungsgefahr besteht, ein Atemschutzgerät tragen.

Eine besondere Schutzbekleidung muss auch getragen werden, wenn beim THW geschweißt wird. Der sogenannte Schweißschutzanzug wird bei Arbeiten mit besonderer Wärmeentwicklung und Funkenflug getragen. Er besteht aus dem MEA, der mit folgenden Bekleidungsteilen ergänzt wird. Die Schweißer-Schutzjacke aus Vollleder, Schweißer-Schutzhose, Schweißer-Schutzgamaschen, Handschuhe, mit Stulpe und natürlich Schweißschutzbrille.

Sind THW Helfer auf dem Wasser oder bei schlechtem Wetter tätig, ist der Wetterschutzanzug hilfreich, da der MEA alleine ggf. keinen ausreichenden Nässeschutz bietet. Der Wetterschutzanzug ergänzt den MEA um die Wetterschutzjacke, Wetterschutzhose, ggf. Rettungsweste, und  Handschuhe nach Bedarf.

Auch der Chemikalienschutzanzug „leicht“  kann in einem Einsatz mit chemischen, biologischen, radioaktiven oder nuklearen Stoffen notwendig werden. Diese Bekleidung wird über den MEA gezogen und besteht aus einem einteiligen Einmalanzug, in der Regel min. Typ 3. Zusätzlich kann ein Atemschutzgerät notwendig sein.

Eine Lederschürze schützt während der Benutzung von funkenschlagenden Werkzeugen, wie z.B. Trennschleifern den MEA vor Beschädigungen.

Vereinzelt gibt es beim THW auch Tauchstaffeln. Diese haben als Schutzausstattung einen Taucheranzug sowie Tauchmasken und Atemluftflaschen.

In den Küchen der Ortsverbände werden keine Multifunktionalen Einsatzanzüge getragen. Hier hat das THW spezielle Kochkleidung vorgesehen. Aus Gründen der Hygiene und der Arbeitssicherheit besteht sie aus einer Kochjacke, Kochhose, Poloshirt, Halstuch, Basecap und Sicherheitsschuhen.

Für die vielen unterschiedlichen Geräte beim THW gibt es zudem unterschiedliche Helme mit Visieren, und teilweise mit Gehörschutz ausgestattet.

Zu welchem Gerät welche Schutzbekleidung gehört, lernt man bereits in der Grundausbildung. Hast du Lust beim THW einzusteigen, und ein spannendes, ehrenamtliches Hobby zu betreiben? Dann nimm Kontakt auf unter 05722- 285270 oder mail uns unter [email protected]. Foto: THW

Kurz-URL: https://www.bueckeburg-lokal.de/?p=60854

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