Ärztehaus und DRK-Tagespflege Freude über Eintreffen der Förderbescheide für ein Gesundheitszentrum
Seggebruch (mm-14.08.21). „Ich bin dankbar und glücklich über das Eintreffen des Bewilligungsbescheides vom Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser (ARL) in Hildesheim für ein Ärztehaus“, meinte Seggebruchs Bürgermeister Jörn Wittkugel, der im Pressegespräch gemeinsam mit Gemeindedirektor Ditmar Köritz, Helpsens Bürgermeister Manfred Kesselring, DRK-Kreisgeschäftsführer Thomas Hoffmann und Anke Neugebauer vom Büro Kirchner in Stadthagen die gute Nachricht verbreitete.
Im Rahmen der Dorfentwicklungsplanung hatten die beteiligten Bergkruggemeinden Helpsen, Seggebruch und Hespe einen entsprechenden Antrag für das Gemeinschaftsprojekt „Gesundheitszentrum“ gestellt. 2016, im Jahr der Flüchtlingszugänge, habe es, so Wittkugel, die Gelegenheit zum Kauf des Hauses „Bergkrug Nr. 4″ und in 2019 dann die Möglichkeit zum Kauf des benachbarten Grundstückes einer ehemaligen Schlachterei gegeben.
Auf den beiden Grundstücken sollen eine Arztpraxis und eine DRK-Tagespflege gebaut werden, die durch 22 gemeinsam genutzte Parkplätze, davon drei behindertengerecht, getrennt sind. Im Ärztehaus stehen im Erdgeschoss 325 Quadratmeter Fläche für u.a. vier Behandlungsräume, Technik, Labor, Schulungsraum und Sozialraum sowie im Dachgeschoss weitere 40 Quadratmeter für einen kleinen Lagerraum zur Verfügung.
Als Gesamtsumme werden 980.000 Euro eingeplant. Die Zuwendungen vom ARL belaufen sich auf 500.000 Euro, so dass ein Eigenanteil von 480.000 Euro verbleibt. Dazu kommen u.a. noch Abrisskosten. „Die nicht gedeckten Kosten, ca. 650.000 Euro, werden auf die drei Gemeinden Helpsen, Seggebruch und Hespe aufgeteilt“, so Köritz.
Am Freitag erfolgte bereits die erste von zwei notariellen Beurkundungen. Nach den Ausschreibungen durch ein Architekturbüro können die beiden Gebäude abgerissen werden. „Die Fertigstellung des Gebäudes muss bis Januar 2023 erfolgen, weil bis dahin die Fördergelder abgerufen werden müssen“, erläuterte Gemeindedirektor Ditmar Köritz. Die Arztstellen müssen wegen der gewährten Fördergelder ausgeschrieben werden.
Thomas Hoffmann berichtete, dass die Initiative aus einem Gespräch mit dem Seniorenbeirat der Samtgemeinde Nienstädt in 2019 hervorgegangen ist. Die Mitglieder hatten den Wunsch nach einer Tagesbetreuung von Senioren im wohnortnahen Umfeld geschildert. Hoffmann erwähnte die finanziellen Schwierigkeiten für einen Betreiber, um im ländlichen Raum eine ausreichende Auslastung zu erreichen.
Die Entscheidung für das Projekt wurde dann möglich durch EU-Fördergelder in Höhe von 500.000 Euro und zusätzlich 200.000 Euro vom Deutschen Hilfswerk. Es werden 15 Tagespflegeplätze entstehen, die laut Hoffmann eine Tagesbetreuung von 40 – 50 Senioren ermöglichen. 10 bis 12 Arbeitsplätze werden geschaffen. Die Betriebsfläche beträgt 320 Quadratmeter. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf 1,1 Millionen Euro.
Der DRK-Kreisgeschäftsführer bezeichnete die Nähe zur Kita als positiv. Diese ermögliche gemeinsame „Alt-Jung-Projekte“. Hoffmann lobte die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der Gemeinde. Das Gesundheitszentrum sei ein Zeichen dafür, „dass ältere Menschen hier wohnen bleiben können und nicht gezwungen sind, in die Stadt nach Stadthagen, Obernkirchen oder Bückeburg zu ziehen.“
Bürgermeister Jörn Wittkugel dankte dem ARL für den dritten Förderbescheid innerhalb weniger Jahre nach den Projekten Mehrgenerationenhaus und dem geplanten Festplatz in Tallensen. Foto: mm (1), Gemeinde Seggebruch (2,3), DRK Kreisverband Schaumburg (4)
Foto 1: Freuen sich über den Eingang der Förderbescheide: Jörn Wittkugel (v.l.), Manfred Kesselring und Thomas Hoffmann
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