„Kein Klimaschutz ohne intakten Wald“ Marja-Liisa Völlers unterwegs im Bückeberg
Landkreis (mm-27.08.21). Die SPD-Bundestagsabgeordnete Marja-Liisa Völlers informierte sich kürzlich gemeinsam mit ihrem Landtagskollegen Karsten Becker sowie Maria Beck-Osenbrück und Harald Hartje von der SPD Stadthagen bei einer Ortsbegehung im Bückeberg über die Situation des Waldes. Kreisförster Lothar Seidel gab bei dem Spaziergang einen Einblick in den insgesamt 3400 Hektar großen Forstbestand, der in der Hand des Landkreises Schaumburg liegt.
„Mit dieser großen Fläche an Waldgebieten ist Schaumburg führend in Niedersachsen, was Forst in kommunaler Hand angeht“, berichtet Lothar Seidel, Leiter des Kreisforstamtes Schaumburg. „Doch der Wald steht unter Stress. Die Stürme, die Hitzesommer der vergangenen Jahre und der Befall mit Borkenkäfern macht den Bäumen schwer zu schaffen“, so Seidel.
Die Klimaschutzziele könnten aber ohne einen intakten Wald und seine multifunktionale und nachhaltige Bewirtschaftung nicht erreicht werden. Der Klimawandel macht auch vor unseren Wäldern nicht Halt. Aus diesem Grunde ist es wichtig, die Biodiversität in den Wäldern zu fördern und dabei zu unterstützen, die Wälder klimastabiler zu gestalten“, betont der heimische Landtagsabgeordnete Karsten Becker.
Auch die Einflüsse der Corona-Pandemie auf den heimischen Wald seien deutlich spürbar. Denn in Zeiten des Lockdowns und den damit einhergehenden Schließungen von Freizeitangeboten wurde der Wald für viele Bürgerinnen und Bürgern zum einzigen Platz, um die eigenen vier Wände zu verlassen.
Leider haben sich dabei nicht immer alle an die Regeln eines Waldbesuches gehalten. „Auffällig ist, dass wir immer mehr illegale Grillplätze und mehr Müll als zuvor im Wald gefunden haben. Mountainbiking abseits der Wege stellt ein stetig wachsendes Problem dar. Wichtige Rückzugsräume für die heimischen Wildtiere werden dadurch massiv gefährdet“, berichtet Seidel.
Angesichts der großen Herausforderungen, vor denen die heimische Forstwirtschaft steht, ist der sich zunehmend abzeichnende Fachkräftemangel gerade im Bereich der handwerklich im Wald arbeitenden Forstwirte problematisch. Ohne die vielen Saisonarbeitskräfte aus dem europäischen Ausland seien heute schon die Arbeitsspitzen insbesondere bei den Neuanpflanzungen oder auch bei der Saatguternte nicht mehr zu bewältigen. Zudem gestalte sich das Arbeitsumfeld im Wald immer komplexer, so dass sich gerade im Kommunalwald ein interessantes Arbeitsumfeld für gut ausgebildete Fachkräfte biete.
„Als Auftrag an die Politik nehme ich mit, dass die Regeln zur Freizeitnutzung des Waldes klarer kommuniziert und auch nachjustiert werden müssen“, so die heimische Bundestagsabgeordnete Marja-Liisa Völlers. Darüber hinaus gelte es auch, bürokratische Hürden abzubauen und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken sowie Lösungen für einen fairen und nachhaltig wirksamen Ausgleich für die von den Forstbetrieben erbrachten Ökosystemleistungen zu finden.
„Unsere Klimaschutzziele sind ohne einen intakten Wald und den nachwachsenden Rohstoff Holz nicht zu erreichen. Daher müssen alle etwas dafür tun, um ihn zu schützen. Klimaschutz, Umwelt- und Naturschutz fängt immer auch direkt vor der eigenen Türe an. Nehmen Sie Ihren Müll mit nach Hause und halten Sie sich bitte an die vorgeschriebenen Wege im Wald!“, so der Appell der Abgeordneten.
„Abschließend möchte ich Lothar Seidel und seinem Team für den tollen Vormittag im Bückeberg danken. Ich komme immer gerne wieder“, so Marja-Liisa Völlers abschließend. Foto: Büro Völlers
Foto 1: Marja-Liisa Völlers (v.li.), Lothar Seidel, Harald Hartje, Karsten Becker und Maria Beck-Osenbrück
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