Stadtwerke erhöhen Gaspreis um 14,7 Prozent Strompreise bleiben unverändert
Bückeburg (mm-15.11.21). „Jeder weiß von den Preisen an der Tankstelle, dass die Energiepreise sich erheblich verändern und das geht auch an den Stadtwerken nicht spurlos vorbei“, erläuterte Reiner Brombach, zu Beginn einer Pressekonferenz. So hat der neu gebildete Aufsichtsrat in seiner jüngsten Sitzung am Mittwoch beschlossen, die Erdgaspreise zum 1. Januar 2022 um 0,8 Cent netto bzw. 0,95 Cent brutto je Kilowattstunde zu erhöhen.
Für einen Durchschnittshaushalt mit einem jährlichen Gasbedarf von 20.000 Kilowattstunden bedeutet das Mehrkosten von 190,00 Euro im Jahr. „14,7 Prozent sind eine spürbare Erhöhung, aber noch moderat im Vergleich zu den Wettbewerbern“, so Stadtwerke-Geschäftsführer Dirk Rabeneck.
Eine gute Nachricht für alle Stromkunden der Stadtwerke: Durch die Senkung der EEG-Umlage zum 1. Januar 2022 können Marktpreiserhöhungen kompensiert werden, und der Strompreis bleibt stabil! Rabeneck geht davon aus, dass der Verbrauch bei Gas durch die bessere Dämmung der Häuser zurückgehen und der Strombedarf weiter steigen wird. „Wir bleiben bei unserer Unternehmensphilosophie, Vor- und Nachteile zeitnah an den Kunden weiterzugeben, so dass eine Erhöhung des Strompreises zunächst vermieden werden konnte“, betonten Reiner Brombach und Oliver Theis.
Verantwortlich für die steigenden Energiepreise sind laut Rabeneck „riesige Preisausschläge an den Börsen im zweiten Halbjahr 2021, als sich die Preise zum Teil verdoppelt haben.“ Mit ihrer langfristigen Beschaffungsstrategie, regelmäßig in kleinen Tranchen einzukaufen und so das Risiko zu streuen, habe man die Preisturbulenzen der vergangenen Monate abfangen können, so dass die heimischen Stadtwerke die Preissteigerung im Vergleich zur Marktentwicklung deutlich begrenzen konnten.
„Verantwortlich für die extrem hohen Beschaffungspreise beim Erdgas ist ein Mix verschiedener Ursachen“, so Rabeneck. Nach der Corona-Krise habe sich die weltweite Konjunktur deutlich schneller erholt als zunächst angenommen, die Nachfrage nach Erdgas sei daher wieder stark angestiegen.
Der kalte und lange letzte Winter und der vermehrte Einsatz von Gaskraftwerken aufgrund der schwachen Stromeinspeisung der Erneuerbaren Energien im ersten Halbjahr 2021 habe, so der Geschäftsführer weiter, für sehr niedrige Stände in den deutschen Gasspeichern gesorgt, die über den Sommer auch nicht komplett aufgefüllt wurden.
Kostenbeeinflussend in der Erdgassparte ist aber auch das zum Jahr 2021 eingeführte nationale Emissionshandelssystem für die Bereiche Wärme und Verkehr. Mit den Einnahmen sollen nationale Klimaschutzziele erreicht werden und bis 2045 die Treibhausgasneutralität. Gesetzlich vorgegeben, steigen somit die CO2-Kosten zum Jahreswechsel 2022 wie auch die Netzentgelte!
Nach den Kommunalwahlen hat es im Aufsichtsrat durch neu gewählte hauptamtliche Bürgermeister personelle Veränderungen gegeben. Reiner Brombach ist als Vorsitzender des Aufsichtsrates ausgeschieden. Turnusmäßig folgt ihm Oliver Theiß als Bürgermeister von Stadthagen. Bückeburgs neuer Bürgermeister Axel Wohlgemuth ist für die nächsten zweieinhalb Jahre nun Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Stadtwerke und wird dann mit Theiß bis zur nächsten Kommunalwahl die Posten tauschen.
Foto: Haben über die aktuelle Preisentwicklung der Energiepreise berichtet: Axel Wohlgemuth (v.li.), Reiner Brombach, Dirk Rabeneck und Oliver Theiß
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