„Wir müssen für unsere Werte einstehen“
Gedenkfeier zum 20. Juli 1944

Bückeburg (mm-21.07.21). Während einer Gedenkfeier haben Bürgerinnen und Bürger am Mittagvormittag auf Einladung von Rat und Verwaltung an die Männer und Frauen des Widerstands gegen den Nationalsozialismus erinnert. Bürgermeister Axel Wohlgemuth hat gemeinsam mit einer Abordnung der Bundeswehr an der Freiherr-von-Plettenberg-Gedenktafel am Gebäude der „Hofapotheke“ stellvertretend für alle Opfer des deutschen Widerstands einen Kranz niedergelegt.

„Nach 78 Jahren verblassen die Erinnerungen an das Attentat einer Gruppe von Widerstandskämpfern um Claus Schenk Graf von Stauffenberg am 20. Juli 1944 auf Adolf Hitler, um so wichtiger ist es, die Erinnerung an die Frauen und Männer, die ihr Leben im Widerstand gegen Hitler geopfert haben, wach zu halten“, sagte Wohlgemuth. Dieses Wachhalten diene als Mahnung, „dass sich jeder Einzelne von uns konsequent für unsere Freiheit und unsere Demokratie einsetzen muss.“

Kurt Freiherr von Plettenberg wurde am 31. Januar 1891 in Bückeburg geboren. Er studierte Rechts- und Forstwissenschaft. Er nahm von 1914 bis 1918 am 1. Weltkrieg teil. Nach dem Krieg nahm er seinen Beruf wieder auf und kehrte zum 1. November 1937 als Hofkammerpräsident nach Bückeburg zurück. 1939 wird er erneut eingezogen und kämpft im 2. Weltkrieg in Polen, Frankreich und der Sowjetunion.

Bereits 1942 bildet sich um ihn herum ein Oppositionszirkel. Als enges Mitglied des Kreises der Verschwörer beteiligt sich von Plettenberg an den Vorbereitungen für den geplanten Staatsstreich und dem Attentat auf Hitler. Nach dem gescheiterten Attentat wird er im März 1945 verhaftet und in das Berliner Hausgefängnis der Gestapo gebracht.

Dort, so Wohlgemuth weiter, habe er sich am 10. März 1945 aus dem Fenster in den Tod gestürzt, um die Namen der bis dahin noch lebenden anderen Beteiligten des Attentats nicht unter Folter preisgeben zu müssen. Der persönliche Einsatz der Widerstandskämpfer müsse uns bei unserem Handeln stets Vorbild sein.

„Der 20. Juli erinnert uns daher sehr eindringlich daran, dass wir uns jeder Form von Diktatur, Willkür und Ungerechtigkeit widersetzen und für unsere Werte einstehen müssen“, so Wohlgemuth deutlich. Man müsse heute auch an die Menschen in der Ukraine denken, die gerade jetzt ihr Leben, ihr Land und ihre Kultur verteidigen.

„Es sind die ukrainischen Soldaten, es ist aber auch die ukrainische Zivilbevölkerung, die in ihren Städten und Dörfern Widerstand gegen einen Aggressor leisten, der mit seinem Vernichtungsfeldzug ihr Land als selbständige Nation auslöschen möchte“, so Wohlgemuth.

Aber in Russland würde sich Widerstand gegen den Krieg formieren. Soldaten verweigerten den Dienst, Aktivisten formierten sich gegen Putin und wichtige Kriegsrouten würden sabotiert. „Auch dort leisten Menschen Widerstand gegen einen Krieg und gegen eine Diktatur und riskieren damit ihre Freiheit und ihr Leben“, so Axel Wohlgemuth abschließend. Die Gedenkfeier zum 20. Juli 1944 wurde vom Bläserkreis der Stadtkirche musikalisch umrahmt.

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