Zukunft Lange Straße: „Jamaika“ setzt auf Bürgerbeteiligung und Fachwissen der Verwaltung
Bückeburg (mm-20.05.23). Kürzlich hatte die Mehrheitsgruppe Jamaika (CDU, Grüne und FDP) im Stadtrat im Gasthaus „Zur Falle“ eine Diskussionsrunde unter dem Motto „Fokus Innenstadt: Zukunft der Langen Straße“ abgehalten. Mehr als 20 Bürgerinnen und Bürger, Gewerbetreibende sowie Politiker weiterer Parteien haben die Chance genutzt und gemeinsam über die Zukunft der Innenstadt diskutiert.
Neben querschnittlichen Themen rund um die Bückeburger Stadtentwicklung dominierten insbesondere die Weiterentwicklung der Innenstadt sowie des innerstädtischen Verkehrs die Veranstaltung. Eine Stadt sei ein komplexes System, die unkoordinierte Veränderung einzelner Stellschrauben könne fatale Folgen haben. Alle Anwesenden seien sich einig gewesen, dass eine gute Stadtentwicklung nur mit Weitblick und unter Berücksichtigung der Auswirkungen auf andere Projekte erfolgen kann. Dabei ginge es nicht immer darum, neue Dinge „zu erfinden“, man könne von anderen Projekten und Kommunen lernen und deren Erfahrungen in die eigene Entscheidungsfindung einfließen lassen.
„Wir werden uns dafür stark machen, dass Fachwissen und Ressourcen der Verwaltung noch effizienter eingesetzt werden. Kreative Lösungen zu entwickeln und bewährte Praktiken zu bewerten, erfordert Innovationsgeist und Zielstrebigkeit“, so Sascha Cordes (CDU). Alle Anwesenden seien sich einig, dass eine konstruktive und lösungsorientierte Diskussion Impulse für zukunftsorientierte Planungen der Stadtliefern kann. „Wir wollen, dass die Innenstadt eine attraktive und lebendige Zone bleibt, die für alle zugänglich und nutzbar ist“, so Inga Siemann (Grüne). Voraussetzung für eine transparente und partizipative Stadtentwicklung sei eine zielgruppenangepasste Informationsarbeit von Verwaltung und Politik.
„Die Diskussionsteilnehmer sind sich einig, dass eine Verdrängung des Kraftverkehrs von der Langen Straße, wie von der SPD vorgeschlagen, nicht zweckdienlich ist, um einerseits die Verkehrsflüsse innerhalb der Stadt zu optimieren und andererseits die Qualität der Innenstadt nachhaltig zu erhöhen“, führt Cordes weiter aus. „Wir werden uns im Stadtrat noch intensiver dafür einsetzten, dass die Argumente der Bürgerinnen und Bürger Gehör im Entscheidungsprozess finden und der Zugang zu Informationen über wichtige Projekte erleichtert wird.“ Grundsätzlich sei Jamaika offen, neue Wege in der Innenstadtentwicklung zu gehen; Grundvoraussetzung dafür sei jedoch eine ganzheitliche Verkehrsstromanalyse sowie die gleichberechtigte Abwägung der Interessen aller Verkehrsteilnehmer.
Auch die Nutzung von leerstehenden Geschäftsräumen ist ein zentrales Anliegen aller Teilnehmenden. Der Zugang zu leerstehenden Läden für innovative Gewerbekonzepte ohne bürokratische Hürden soll Raum für kreative Ideen schaffen und so einen Beitrag zur Attraktivität der Innenstadt leisten. Weiter wurden die Herausforderungen Barrierefreiheit für Alt und Jung, Sauberkeit und eine ausreichende Anzahl an Parkmöglichkeiten in der Innenstadt heiß diskutiert, da sie spürbaren Einfluss auf die Aufenthaltsqualität und damit auf die Attraktivität der Innenstadt haben. „Es ist schwer den Bürgerinnen und Bürgern zu erklären, dass sie lokale Anbieter dem Internethandel vorziehen sollen, wir das Einkaufserlebnis jedoch gleichzeitig hemmen“, ergänzt Judith Meier (CDU).
Auch die Rolle des Citymanagers der Stadt Bückeburg, der seit einigen Jahren aktiv den Austausch zwischen Stadt, Wirtschaft und Bürger fördern soll, wurde diskutiert. Es müsse gelingen, einen gesunden Ausgleich der Interessen herbeizuführen, um die Stadt auch langfristig als Wirtschaftsstandort zu erhalten.
„Der kontroverse Austausch und die konstruktiven Ideen der Diskussion unterstreichen die Betroffenheit und die vielfältigen Perspektiven aller Anwesenden. Wir sind außerordentlich dankbar für die wertvollen Anregungen, die zur Verbesserung unserer Stadt beitragen werden“, so Wilhelm Klusmeier (Grüne), stellvertretender Gruppensprecher. „Gemeinsam werden wir daran arbeiten, unsere Stadt fit für die Zukunft zu machen“, so Judith Meier abschließend. Foto: pr
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