Nachtrag zur Polizei Statistik
Straftaten zum Nachteil älterer Menschen
(pol – 15.3.24) Betrügerinnen und Betrüger versuchten seit 2015 immer mehr, bei gutgläubigen und hilfsbereiten älteren Menschen unter Vorspielen falscher Tatsachen Bargeld oder Wertgegenstände zu erbeuten oder diese zu Geldüberweisungen zu veranlassen.
Im Jahr 2023 sind Straftaten im oberen, dreistelligen Bereich verzeichnet worden, davon sind erfreulicherweise mehr als vier Fünftel Versuchsstraftaten. Leider folgt den vollendeten Taten ein Gesamtschaden im mittleren, sechsstelligen Bereich.
Eine Vielzahl an Anzeigeerstattenden waren aufgrund der fortwährenden Aufklärung über die aktuell gängigen Betrugsmaschen informiert und konnten den Schadenseintritt verhindern. In verschiedenen Fällen wurden die Betroffenen trotz aller Aufklärung überrascht und die Täter hatten leider Erfolg.
„Wir legen großen Wert auf umfassende Präventionsmaßnahmen, da Tätergruppen häufig aus dem Ausland agieren und schwierig zu lokalisieren sind. Zudem verbreiten wir wiederkehrend und unentwegt unsere Präventionshinweise über traditionelle und soziale Medien, Radiosender und persönlich bei Veranstaltungen und großen Präventionsaktionen.
Darüber hinaus arbeiten wir eng mit lokalen Geldinstituten zusammen, helfen ihnen bei der Erstellung von Präventionsmaterialien und nutzen unser Frühwarnsystem, um deren Mitarbeiter frühzeitig über neue Maschen und plötzliche auftretende Aktivitäten im Zuständigkeitsbereich zu informieren.
Es ist erfreulich, dass aufmerksame Taxifahrer und Mitarbeitende der Geldinstitute weiterhin beherzt eingreifen und Taten in letzter Minute verhindern konnten. Es ist ein gutes Beispiel für Zivilcourage und den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft!“ – Stefan Schara
Die Polizei weist erneut darauf hin, dass es in der heutigen Zeit immer wieder vorkommt, dass insbesondere ältere Menschen Trickbetrügereien in unterschiedlichsten Formen zum Opfer fallen. Die Täterinnen und Täter nutzen dabei häufig das Unwissen und die Unsicherheit ihrer Opfer aus und gelangen, indem sie sich z. B. am Telefon als Polizeibeamte oder Familienangehörige in Notlage ausgeben, nicht selten an Wertsachen und/oder hohe Geldbeträge.
Zur Verhinderung zukünftiger Taten bittet die Polizei darum, die nachfolgend aufgeführten Hinweise und Verhaltenstipps zu berücksichtigen und mit lebensälteren Angehörigen zu thematisieren:
Bei Betrügern an der Haustür:
– Lassen Sie niemals Unbekannte in Ihre Wohnung.
– Nutzen Sie einen Türspion und eine Sprechanlage.
– Öffnen Sie Ihre Tür nur mit vorgelegter Türsperre (z.B. Kastenschloss mit Sperrbügel).
– Lassen Sie nur dann Handwerker in die Wohnung, wenn Sie diese selbst bestellt haben oder sie vom Vermieter angekündigt wurden.
– Zeigen Sie niemanden Ihren Schmuck oder Ihr Bargeld.
– Pflegen Sie guten Kontakt zu Ihren Nachbarn und bitten Sie diese gegebenenfalls als Vertrauensperson hinzu.
– Wenden sie sich an die Polizei, wenn Sie befürchten, Opfer einer Straftat zu werden.
Bei Betrügern am Telefon:
– Die Polizei ruft niemals unter der Telefonnummer 110 an!
– Bei Gesprächen mit fremden Personen „misstrauisch“ sein.
– Die Polizei fordert niemals Geldbeträge bzw. Wertgegenstände am Telefon ein.
– Informationen über finanzielle oder familiäre Verhältnisse niemals am Telefon mitteilen.
– Nicht am Telefon unter Druck setzen lassen.
– Gespräch sofort beenden
– Fremden Personen niemals Geldbeträge oder Wertgegenstände übergeben oder diese an einem vorgegebenen Ort deponieren.
– Wenn möglich, Vertrauensperson hinzuziehen.
– Bei Telefonkontakt mit angeblich erkrankten Angehörigen misstrauisch werden.
– Anrufer/innen grundsätzlich auffordern, seinen/ihren Namen selbst zu nennen (nicht selbst raten).
– Nach Umständen fragen, die nur ein Angehöriger wissen kann.
– Keine Informationen zu finanziellen Verhältnissen weitergeben (Bankdaten, Passwörter, Pins usw.).
– Keine Informationen zu familiären Verhältnissen weitergeben.
– Keine ungebetene Hilfe von Fremden annehmen.
– Über Telefonprovider persönliche Datensätze aus dem Telefonbuch (Online und Druck) löschen lassen.
– Täter suchen hier gezielt nach Namen vermeintlich älterer Menschen.
Sollte Ihnen eine Situation verdächtig vorkommen oder sollten Sie Kenntnis von Betrugsversuchen bzw. vollendeten Betrugsfällen erlangen, informieren Sie Ihre Polizei bitte unverzüglich über die Amtsnummer oder die Notrufnummer 110 und sprechen das weitere Verhalten mit den Beamtinnen und Beamten ab. Wir sind zur Tages- und Nachtzeit immer für Sie da!
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