„Die Lust auf Feuerwehr ist groß“ – Austausch über Feuerwehrbedarfsplan

Fotos: pr

(pm – 13.7.24) Mitglieder der SPD/FDP-Gruppe im Kreistag haben auf Initiative von Ralph Tegtmeier das 2017 fertiggestellte Feuerwehrhaus in Bad Nenndorf, direkt neben dem Bahnhof gelegen, besichtigt und sich von Ortsbrandmeister Philipp Brendel, Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote und André Lutz, Erster Samtgemeinderat, über die zukünftige Ausrichtung der Feuerwehren im Landkreis und die Umsetzung des Feuerwehrbedarfsplans in Bad Nenndorf unterrichten lassen. „Veränderungen und Zusammenlegungen müssen von der Feuerwehr gewollt sein und gehen nur gemeinsam mit der Feuerwehr“, blickte Lutz auf eine zwölfjährige Umsetzung des Projekts zurück, das 2026 beendet sein wird.

„Der Wert des Ehrenamtes ist gerade bei den Freiwilligen Feuerwehren nicht hoch genug einzuschätzen; die Feuerwehren sind Garanten für die Sicherheit der Bevölkerung“, betonte der SPD-Fraktionsvorsitzende Eckhard Ilsemann einleitend. Brandbekämpfung und das Retten von Menschenleben würden in Schaumburg auf höchstem Niveau stattfinden.

Während eines Rundgangs zeigte Brendel den Kreispolitikern das neue Feuerwehrhaus mit Büros, Lagerraum, Funkzentrale, Unterrichtsräumen, Küche, Technik und Umkleidekabinen. Alle 89 aktive Kameraden, davon neun Frauen, haben einen eigenen Spind für private und Dienstkleidung. Als Schwerpunktfeuerwehr verfügt Bad Nenndorf über ein Fahrzeug mit Drehleiter. Im Januar 2024 war erst die Übergabe eines Gerätewagens Logistik erfolgt.

André Lutz erinnerte zu Beginn seines Vortrages daran, dass der Brandschutz eine Aufgabe der Gemeinden, des Landkreises und des Landes ist. Die Gemeinden hätten eine „leistungsfähige Feuerwehr“ und einen Feuerwehrbedarfsplan aufzustellen. „Feuerwehr ist teuer und zu fordernd, Verwaltung ist zu langsam, Politik zu sparsam“. So werde oft argumentiert. Das Miteinander, so Lutz, sei nicht immer einfach, das gegenseitige Verständnis nicht bei allen gegeben.

Nachdem 2013/2014 in der Samtgemeinde Nenndorf Forderungen nach einem Bedarfsplan, erstellt durch einen externen Gutachter, erhoben wurden, wurde Ende 2014 ein entsprechender Auftrag an ein Büro in Hamburg vergeben. Es wurde ein Schutzziel definiert („erste Einsatzkräfte nach acht Minuten vor Ort“) sowie das Einsatzgeschehen, die Personalsituation und die Infrastruktur analysiert. „Die Zusammenlegung von Ortsfeuerwehren, in Bad Nenndorf gab es zehn in elf Ortschaften, ist nicht zwingend erforderlich, kann aber zur Optimierung der Standort- und Personalsituation beitragen“, lautete ein Ergebnis. „Der Bedarfsplan legt Zustand und Defizite offen, nimmt aber nicht die Entscheidung ab“, erläutert der Erste Samtgemeinderat.

Es sei, so Lutz weiter, eine „gute Entscheidung der Politik“ gewesen, dem Büro einen Folgeauftrag für ein Standort-, Personal- und Fahrzeugkonzept zu erteilen. Aus zehn Feuerwehren wurden vier: Bad Nenndorf, Ost, Zug West, Zug Nord! „Einsparpotentiale sind eine Illusion, aber es gibt mehr Effizienz“, so Lutz.

„Eine tolle Truppe, moderne Feuerwehrhäuser, eine moderne Technik, die Lust auf Feuerwehr ist groß – die Nachwuchsgewinnung ist besser geworden“, schaut Ortsbrandmeister Phillipp Brendel positiv in die Zukunft. Und wie geht es weiter? Die beiden SPD-Kreistagsmitglieder Ralph Tegtmeier und Sigmar Sandmann sind sich einig, „dass es damit nicht getan ist, es wird Veränderungen bei den Einsatzlagen geben – die Entwicklung muss weiter begleitet werden. „Wir schätzen die ehrenamtliche Arbeit der freiwilligen Feuerwehren“, meinte der Rintelner Carsten Ruhnau (SPD) abschließend.

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