300 Jahre – Besuch von Graf Wilhelm und seinem Infanterieregiment

Graf Wilhelm und eine Abordnung seines Infanterieregiments in Mittelbrink mit dem stellvertretenden Bürgermeister von Niedernwöhren, Ralf-Uwe Seeger

(pm – 5.9.24) Vor 300 Jahren wurde der wohl herausragendste Landesherr Schaumburg-Lippes, Graf Wilhelm, in London geboren. Um seine Grafschaft erwarb sich Graf Wilhelm große Verdienste. Geprägt von der Aufklärung, betrieb er Reformen im Schulwesen, im Handwerk und der Landwirtschaft.

Graf Wilhelm holte „Männer von Genie“ wie Thomas Abbt oder Johann Gottfried Herder nach Bückeburg und pflegte mit Philosophen wie Voltaire und Moses Mendelssohn einen regen Gedankenaustausch. Graf Wilhelm gilt europaweit als bedeutender Truppenführer und Militärtheoretiker, der in der Verteidigung die einzig angemessene und moralisch vertretbare Form der Kriegsführung sah.

Der 300. Geburtstag von Graf Wilhelm zu Schaumburg-Lippe ist für die Schaumburger Landschaft Anlass, um in diesem Jahr an die vielseitige Persönlichkeit und die Verdienste dieses Landesherrn zu erinnern. Vom 30. August bis zum 1. September reiste der frühere Landesherr mit einer Abordnung seines Infanterieregiments durch Schaumburg. Anders als bei früheren Inspektionen kehrte Graf Wilhelm allerdings nicht in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts zurück, sondern traf bei sei-nem Einzug in den Städten und Dörfern Menschen des Jahres 2024 an. Am 1. September stattete Graf Wilhelm zu Schaumburg-Lippe die Gemeinde Mittelbrink und die Hausbrauerei Meierhöfer in Vehlen.

Brauer Holger Meier mit Graf Wilhelm und dem Infanterieregiment

Ganz Mittelbrink war auf den Beinen, als Graf Wilhelm und eine Abordnung seines Infanterieregi-ments am Sonntag pünktlich um 14 Uhr an der Stelle eintrafen, an der der frühere schaumburg-lippische Landesherr den Grundstein für die Kolonistensiedlung gelegt hatte. Mit der Siedlung wollte er die Familien von Soldaten und Handwerkern unterstützen. Vom stellvertretenden Bürgermeister Niedernwöhrens, Ralf-Uwe Seeger und den aktuell 70 Einwohnerinnen und Einwoh-nern Mittelbrinks samt Anhang wurde Graf Wilhelm aufs herzlichste begrüßt. Graf Wilhelm erkundigte sich nach dem Verbleib der ersten Kolonisten Mittelbrinks und nach der Entwicklung des Ortes seit 1768. Ralf-Uwe Seeger konnte unter viel Applaus berichten, wie aus der einst öden Sied-lung ein prosperierender Ort geworden ist. Im Anschluss gab es bei kühlen Getränken noch die Gelegenheit, mit Graf Wilhelm, seinem Secretarius, den Soldaten und Marketenderinnen ins Gespräch zu kommen.

Die Inspektionsreise, die Graf Wilhelm anlässlich seines 300. Geburtstags durch das Schaumburger Land führte, endete vorerst bei der Hausbrauerei Meierhöfer in Vehlen. Graf Wilhelm erkundigte sich über die Situation der Mühle und informierte sich über das Braurecht, das Holger Meier 1999 erworben hatte. Der frühere Landesherr zeigte sich erfreut, dass das Bier in Vehlen nach dem alten Reinheitsgebot von 1514 gebraut und nicht in Dosen abgefüllt wird, sondern aus dem Fass und aus der Glasflasche gereicht wird. Im Anschluss konnten sich der Graf und sein Infanterieregiment von der Qualität des geistigen Getränks selbst überzeugen.

Am 3. Oktober wird Graf Adelmann seine Inspektionsreise weiter fortsetzen und Hagenburg, die Insel Wilhelmstein und Steinhude inspizieren.

Kurz-URL: https://www.bueckeburg-lokal.de/?p=83495

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