Anpassung der Preise für Trinkwasser zum 01. Januar 2023
Landkreis (mm-22.12.22). Zum Jahreswechsel 2022/23 passen die Stadtwerke Schaumburg–Lippe die Preise für Trinkwasser an. Für die rund 22.000 angeschlossenen Gebäude bedeutet dies, dass ab Januar 10 Cent pro Kubikmeter Trinkwasser mehr gezahlt werden müssen. Die letzte Erhöhung liegt bereits zwei Jahre zurück, die im Wesentlichen durch eine Erhöhung der Wasserentnahmegebühr begründet war.
Wie sind die einzelnen Regionen in Schaumburg von der Erhöhung betroffen? In Bückeburg, in der Samtgemeinde Eilsen und den von den Stadtwerken Schaumburg–Lippe versorgten Mitgliedsgemeinden Niedernwöhrens beträgt zum 01.01.2023 der verbrauchsabhängige Mengenpreis 1,72 Euro/m3 (inkl. 7% MwSt.). In Stadthagen und Obernkirchen werden künftig 1,86 Euro/m3 fällig. Die Grundpreise werden zudem im gesamten Versorgungsgebiet um ca. 3 Euro netto erhöht und liegen künftig (abhängig vom eingebauten Zähler) bei 9,63 Euro brutto im Monat (statt bisher 6,42 Euro).
Genau bedeutet dies: Ein Dreipersonenhaushalt mit einem jährlichen Wasserbedarf von 150 m³ in Bückeburg, Stadthagen, Obernkirchen und der Samtgemeinde Eilsen haben mit einer monatlichen Mehrbelastung von ungefähr 4,50 Euro brutto zu rechnen. Ein Dreipersonenhaushalt mit dem gleichen Wasserbedarf in den von den Stadtwerken versorgten Ortsteilen der Samtgemeinde Niedernwöhren wird zukünftig im Monat in etwa 8,10 Euro brutto mehr bezahlen. Dies begründet sich darauf, dass im Bereich der Samtgemeinde Niedernwöhren die Preise auf das Niveau der Stadt Bückeburg bzw. Samtgemeinde Eilsen angehoben werden.
Aufgrund des hohen finanziellen Aufwandes für eine nachhaltige Versorgungsqualität und –sicherheit ist eine Erhöhung der Preise unumgänglich. Ein wesentlicher Kostentreiber sind dabei die hohen Energiepreise, die sich in den Kosten für die Förderung, Aufbereitung und Verteilung des Trinkwassers niederschlagen. Zudem belasten umfangreiche Erneuerungsmaßnahmen der Trinkwasserinfrastruktur in Verbindung mit erheblichen Preissteigerungen bei den Material– und Dienstleistungskosten – insbesondere für den Tiefbau – die Ausgabenseite.
„Die Versorgung mit Trinkwasser gehört zu unseren wichtigsten Aufgaben im Rahmen der Daseinsvorsorge. Rund 4 Mio. Kubikmeter Wasser in höchster Lebensmittelqualität werden jährlich abgesetzt. Um die gewohnt hohe Versorgungsqualität und –sicherheit aufrecht zu erhalten, werden wir auch im kommenden Jahr weiter schwerpunktmäßig in die Trinkwasseraufbereitung und –verteilung investieren“, beschreibt Geschäftsführer Dirk Rabeneck die Planungen.
In den letzten Jahren sind bereits Millionenbeträge in die Erneuerung des rund 555 km langen Trinkwasser–Rohrleitungsnetzes und die Aufbereitungs–Infrastruktur geflossen. In 2021 sind Investitionen in einer Größenordnung von 2,9 Mio. Euro getätigt worden.
2022 waren es geplante 2,7 Mio. Euro. Auch für das kommende Jahr sind Investitionsausgaben geplant. Hierunter fallen explizit bereits begonnene Maßnahmen für die Verbesserung der Wassergewinnung an den Wasserwerkstandorten sowie die Modernisierung des Verteilnetzes und die Realisierung eines langfristigen Wasserversorgungskonzepts.
Um die Energiekosten zu senken, aber auch um die Trinkwassersparte nachhaltiger zu gestalten, planen die Stadtwerke Schaumburg–Lippe weitere Photovoltaikanlagen zur Eigenbedarfsdeckung. Am Wasserwerk in Stadthagen, auf dem Dach des Hochbehälters, wurde im Rahmen von baulichen Erneuerungsmaßnahmen im September 2021 bereits eine PV–Anlage installiert. Hier erzielen 264 PV–Module mit einer Generatorfläche von 488 m² eine Leistung von rund 97,7 kWp. Rund 20% des Strombedarfs für das Wasserwerk werden durch diese Anlage gedeckt. Die CO2–Einsparung liegt bei ca. 40.000 kg/a. Die neuen Preise sind auf der Webseite der Stadtwerke Schaumburg–Lippe unter swsl.de einsehbar.
Foto: Die Stadtwerke investieren regelmäßig – wie hier im Januar 2022 am Standort Hirschkuppe/Steinbergen – in das Trinkwasser-Rohrleitungsnetz und die Infrastruktur.
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