AWS für die Zukunft gerüstetSommertour der SPD-Kreistagsfraktion
Niedernwöhren/Landkreis (mm-13.08.16). Auf ihrer Sommertour hat die SPD-Kreistagsfraktion Station im Hafen Wiehagen in Niedernwöhren gemacht. „Wir sind mehr als nur ein Landhandel“, meinte Marco Gottschalk, hauptamtliches Vorstandsmitglied der Raiffeisen-Landbund Genossenschaft (RLB), einleitend. Er gab den Kreispolitikern der SPD mit ihrem Vorsitzenden Eckhard Ilsemann an der Spitze einen Ausblick auf die Entwicklungen im Bereich des Landhandels. RLB wurde 1932 gegründet, zählt 2.274 Mitglieder, beschäftigt 253 Mitarbeiter und 18 Auszubildende und hat zuletzt einen Gesamtumsatz von etwa 316 Millionen Euro erzielt. Nach 25 Fusionen und Übernahmen zählt sie zu den größten Genossenschaften mit einem Geschäftsgebiet, das sich von Nienburg, Gütersloh, Holzminden, Barsinghausen bis zum Steinhuder Meer erstreckt.
„Sorgen bereiten uns die anhaltenden kritischen Debatten über die Leistungen der modernen Agrarwirtschaft – eine Herausforderung für die gesamte Branche“, berichtete Gottschalk und nannte Stichworte wie Tierhaltung, Tiertransporte, Antibiotika, Massentierhaltung und Lebensmittelskandale. In Deutschland, so Gottschalk, gäbe es die vielseitigsten Auflagen, die Produktion wandere ab. Danach sei dann nicht mehr erkennbar, unter welchen Standards die Waren erzeugt werden, die auf dem Teller landen. Die Politik sei gefordert, Wege zu finden, um wirtschaftlich Ackerbau und Tierhaltung betreiben zu können.
„Tierschutz und Landwirtschaft sind gleichwertig zu betrachten, den Tieren geht es heute besser als Anfang der 70er Jahre“, ergänzte Vorstandsvorsitzender Hartmut Brunkhorst. Die Zusammenarbeit des Raiffeisen-Landbunds mit der SPD-Kreistagsfraktion, dem Kreistag, dem Landrat und der Kreisverwaltung sei hervorragend. „Hier tauscht man sich über Fakten aus und verzichtet darauf, ideologisch aufeinander einzuprügeln“, so Brunkhorst. Er forderte die Kreispolitiker auf zu berücksichtigen, „dass beim 2 + 1 Ausbau der B 65 landwirtschaftlicher Verkehr auch weiter möglich ist.“
Vor einem Rundgang über das Hafengelände informierte Peter Kühn, Geschäftsführer der Abfallwirtschaftsgesellschaft Landkreis Schaumburg mbH (AWS), die Gäste über die Weiterentwicklung des Biokompostwerkes Wiehagen. Mit 90 Mitarbeitern und sechs Auszubildenden macht die AWS 19 Millionen Euro Umsatz. Es werden über die grünen Tonnen 24.000 bis 26.000 Tonnen Biogrünabfall erfasst, dazu noch 6.000 bis 8.000 Tonnen angeliefert. Mit 33.400 Tonnen läuft das Werk laut Kühn an der Belastungsgrenze.
Man habe sich daher entschlossen, das Kompostwerk zu erweitern und in den nächsten beiden Jahren rund 3 Millionen Euro zu investieren. Ziele seien, so der AWS-Geschäftsführer, die Qualitätssicherung beim Produkt Kompost und die Verbesserung der Immissionssituation am Standort. Mit dem Bau einer Nachrottehalle und einer neuen Kompostlagerfläche soll noch in diesem Jahr begonnen werden.
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