„Das ist ein Meilenstein für uns“: Nach neun Jahren wieder Hallenzeiten für Baseball-Nachwuchs
Bückeburg (mm-18.11.23). Anfang März 2014 war zuletzt ein Hallentraining für die Bückeburger Baseballer möglich. Dann begann eine fast zehnjährige Reise durch die Sporthallen des Landkreises. Bis Herbst 2015 konnte sogar gar kein Hallentraining stattfinden. Der Nachwuchs hatte lediglich die Möglichkeit, mit den Herren von 20 bis 22 Uhr zu trainieren, die kaum bis gar nicht genutzt wurde. „Es war die schwierigste Zeit für uns“, erinnert sich Adrian Staaks.
Um 2016 hat sich dann die Spielgemeinschaft mit Minden ergeben, die dienstags eine Hallenzeit hatte, zu der dann der Nachwuchs mit eingeladen wurde. Zuvor sprangen Kinder nach der Sommersaison regelmäßig ab und fingen andere Sportarten an, da kein Training im Winter möglich war. Ab Herbst 2015 verließen junge Spieler spätestens mit dem Abitur oder mit Beginn einer Ausbildung den Verein.
Mit Auflösung der Spielgemeinschaft im Jahr 2018 war das Problem einer Hallenzeit wieder auf dem Tisch. Eine Zeit auf dem Achumer Flugfeld konnte zunächst genutzt werden. Jedoch war hier das Problem der Logistik ausschlaggebend für eine erneute Suche. Coach Adrian Staaks konnte kaum Equipment mitnehmen, da die Plätze im Auto für die Spieler und deren Sportsachen frei bleiben mussten.
Die Einfahrt auf den Militärflugplatz war nur bestimmten, vorangemeldeten Fahrzeugen gestattet. „Wenn Eltern mit den Kindern mal nicht zum Training fahren konnten, konnten oft nur drei oder vier Kinder trainieren“, erinnert sich Staaks. Es folgte Trainingszeiten in Helpsen, Obernkirchen und Stadthagen. Auch diese Hallenzeiten mussten immer kurzfristig abgegeben werden, da sie nur geliehen waren und der VfL Bückeburg bei der Vergabe keinen Vorrang hatte.
„Wir sind so froh nach einer langen Odyssee eine Halle für uns gefunden zu haben; ich hätte das auch nicht mehr lange mitgemacht“, berichtet Staaks. In den vergangenen neun Jahren sei seitens der Trainer viel unternommen, abgefragt und nachgebohrt worden. Der Missstand sei in jeder erweiterten Sitzung des Präsidiums von den Baseballern angesprochen worden.
Ein glücklicher Zufall für die Baseballer war dann ein gemeinsames Treffen der Basketballer, Volleyballer und Fußballer im Sportlerheim des VfL, als die Hallenzeiten besprochen wurden. Die Basketballer hatten hier eine freie Hallenzeit zur Verfügung, die die Fußballer gerne nehmen möchten und dafür die Hallenzeit vor dem Training der erwachsenen Baseballer frei machen würde. Volleyball nahm dann eine weitere Zeit von Basketball im Tausch für eine ihrer Zeiten.
Der Ringtausch ermöglicht den Baseballern nun eine eigene Halle und einen Trainingsblock am Montag in der Sporthalle „Im Petzer Feld“ direkt in Bückeburg. Hier kann in einem Schrank und einer abschließbaren Kiste ausreichend Equipment gelagert werden, so dass ein qualitativ gutes Training möglich ist.
Auch die Übernahme eines Co-Coaches kann jetzt jederzeit erfolgen statt wie früher eine oder mehrere Trainingseinheiten ausfallen zu lassen. „Das ist ein Meilenstein für uns – das hatten wir noch nie“, freut sich Staaks. Es sei schon ein wenig traurig, dass man so lange auf eine Lösung habe warten müssen.
Training für Pitcher, die den Ball in der Sommersaison in die Strike Zone werfen müssen, war bisher gar nicht möglich. Entweder es waren keine Turngeräte zur Verfügung oder die Halle war zu klein, um nebenbei auch noch andere Spieler auf ihren Positionen zu trainieren.
In der Halle am Petzer Feld steht ein mobiler Mound (Rampe) zur Verfügung, von dem aus der Pitcher das Werfen trainieren kann, ähnlich wie auf dem Feld draußen. Auch Benjamin Vaartmann freut sich über die Vielzahl an Möglichkeiten. „Baseball ist ein stark technisch basierter Sport; bei der Fülle des über die Jahre angesammelten Equipments habe ich die freie Auswahl“. Er könne einfach zugreifen und ganz ohne Organisationsstress trainieren.
Auch Paul, dessen Vater mit ihm die Kiste gemeinsam gebaut hat, freut sich auf das bevorstehende Hallentraining und die Winterhallenserie der Jugend mit fünf Turnieren von Dezember bis März. Foto: Baseball
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