Diese Hochzeitsbräuche sollte man kennen
(fu – 24.2.23) Keine Feier ohne Bräuche: In dieser Hinsicht macht eine Hochzeit ganz bestimmt keine Ausnahme; gilt sie doch schon seit Menschengedenken als Gelegenheit, um Familien und damit Menschen und deren Güter miteinander zu verbinden und in diesem Zuge neue Allianzen zu schmieden. Dass es dabei inzwischen auch durchaus liebevoll-romantisch zugehen darf, macht das Ganze natürlich nur umso besser. Aber welche Bräuche sind eigentlich besonders gängig?
Das Geschenk – eine der ältesten Hochzeitstraditionen
Wer genau das Geschenk letztlich erfunden hat, ist nicht ganz geklärt. Und woher die Idee, etwas zu verschenken kommt, wird in der Forschung auf interdisziplinärer Ebene ebenfalls noch kontrovers diskutiert. Festzuhalten ist jedoch so oder so, dass Geschenke entweder zur Sicherung des Friedens, als Ausdruck des Dankes oder als Zeichen der gegenseitigen Unterstützung dienen.
Ein Zusammenhang, in dem Gastgeschenke Hochzeit durchaus plausibel erscheinen. Schließlich ist es ein netter Gedanke, wenn sich ein Brautpaar für die schönen Momente, die ihm seine Gäste auf der Hochzeit bereitet haben, ein wenig revanchieren möchte. Und auch die Gäste, die dem frischgebackenen Ehepaar personalisierte Geschenke, eine Hochzeitszeitung, ein individuelles Spiel oder Geld zukommen lassen, können dadurch unkompliziert, aber passgenau ihre Zuneigung ausdrücken. Zuneigung ist sowieso ein gutes Stichwort …
Braut und Bräutigam – zusammen ist man weniger allein!
Traditionell sahen sich viele zukünftige Ehemänner und Ehefrauen in früheren Zeiten bei arrangierten Verbindungen erst am Tag ihrer Hochzeit. Warum? Damit der potenzielle Bräutigam es sich angesichts einer auf ihn vielleicht nicht ganz so attraktiv wirkenden Frau nicht doch noch anders entschied und die Eheschließung absagte.
Davon ist natürlich in der heutigen Zeit nicht mehr unbedingt auszugehen – dennoch hat sich der Brauch des erst an der Hochzeit sichtbar werdenden Brautkleids erhalten. Und es gibt noch eine mit diesem im Zusammenhang stehende Idee:
- Das Blaue (für die Treue),
- das Geliehene (für Glück und Freundschaft),
- das Alte (für den Schutz vor Unfruchtbarkeit und dem ‚bösen Blick‘)
- und das Neue (für das kommende, gemeinsame und hoffentlich freudebringende Eheleben).
Doch damit ist natürlich noch lange nicht Schluss! Es existiert selbstverständlich eine ganze Reihe an Hochzeitsbräuchen, bei denen die Braut und ihr Bräutigam unter Beweis stellen dürfen, dass sie ein gutes Team sind. Dazu gehört es unter anderem, zusammen einen Baum, beispielsweise einen Olivenbaum, zu pflanzen – oder einen Baumstamm zu zersägen. Und selbstverständlich dürfen bei vielen Hochzeiten auch das gemeinsame Anschneiden der Torte und das Verfassen eines kleinen Eheversprechens für den jeweils anderen nicht fehlen.
Und was machen die Gäste?
Wie bei der Planung einer Kommunion gilt es bei einer Hochzeit zu berücksichtigen, dass sich einige Gäste gerne mit einem kleinen Programmpunkt aktiv einbringen möchten. Warum auch nicht, immerhin machen sich die meisten sehr liebevolle diesbezügliche Gedanken. Sollte man als Brautpaar aber einen ganz bestimmten Brauch nicht mögen, ist es definitiv ratsam, dies im Vorfeld zu kommunizieren. Die folgenden Ideen sind jedoch meistens gern gesehen.
Das Seifenblasen-Pusten zum Beispiel stellt inzwischen eine beliebte Alternative zum Reiswerfen dar, was viele Städte aufgrund der Sauberkeit vor dem Rathaus nicht mehr erlauben. Glück bringen und schön aussehen, das tun die Seifenblasen aber ebenfalls.
Darüber hinaus wird es in diversen Familien- und Freundeskreisen immer mehr zur Tradition, eine Briefbox aufzustellen. In sie werfen die Gäste ihre schriftlichen guten Wünsche für das Hochzeitspaar. Achtung: Meist verschließt jemand die Kiste anschließend und lässt dem Hochzeitspaar den Schlüssel erst an dessen erstem Hochzeitstag oder einer anderen Anzahl an vorher festgelegten Jahren zukommen. So hat das Brautpaar später die Möglichkeit, sich an ihnen noch einmal zu erfreuen – und zu schauen, welche vielleicht sogar schon in Erfüllung gegangen sind. Apropos Erfüllung …
Zusätzlich dazu, dass das Brautkleid gerne mit etwas Blauem, Gebrauchtem und Altem kombiniert wird, gibt es noch einen weiteren Hochzeitsbrauch, der mit der Braut und ihren Accessoires kombiniert wird. Das Brautstrauß-Werfen-und-Fangen. Diese Tradition stammt ursprünglich aus den USA und funktioniert wie folgt: Alle unverheirateten weiblichen Hochzeitsgäste stellen sich hinter die Braut, die eine Mini-Ausgabe ihres Straußes rückwärts über ihren Kopf hinweg nach hinten wirft. Die Frau, die ihn fängt, ist die nächste Glückliche. Na denn, am besten schon einmal fangen üben … !
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