Ehrenamtliche pflanzen Hecke: Schutz-, Nist- und Lebensraum für Vögel, Wildbienen und Rebhühner
Seggebruch (mm-24.01.23). Auf Initiative der Unteren Naturschutzbehörde vom Landkreis Schaumburg haben am Samstagmittag 28 ehrenamtliche Helfer auf Einladung des Umweltverbandes BUND Niedersachsen und der Gemeinde Seggebruch mit Bürgermeister Jörn Wittkugel an der Spitze bei kaltem Winterwetter etwa 200 Sträucher – Hundsrose, Himbeeren, Schlehen und Brombeeren – angepflanzt. Die Pflanzfläche erstreckt sich auf eine Länge von rund 600 Meter an der Straße Am Wald und verläuft entlang eines Feldweges in Richtung Kohlenweg.
„Der Verlust der biologischen Vielfalt schreitet voran; es gibt gerade im ländlichen Raum viele Möglichkeiten, etwas dagegen zu unternehmen“, erläuterte Projektleiter Jakob Grabow-Klucken vom BUND Niedersachsen. Er verweist auf das BUND-Projekt „Eigene Vielfalt. Gemeinsam zum Biotopverbund mit Landwirtschaft und Naturschutz“. Es sieht vor, dass Heckenstrukturen gepflanzt werden, die gefährdeten Arten wertvolle Rückzugsräume bieten und den Biotopverbund in Niedersachsen erweitern sollen.
Wittkugel freute sich, auch Heike Eckert-Hormann und Dirk Zapke von der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises begrüßen zu können. Der Landkreis will „das von Gemeinsamkeit geprägte Miteinander aller, die sich der freien Landschaft und Natur verpflichtet fühlen, fördern.“ Bereits vor zehn Jahren hat der Landkreis daher in Kooperation mit der Jägerschaft Schaumburg ein Hegeprogramm auferlegt, mit dem Maßnahmen zur Erhaltung der Artenvielfalt gefördert werden.
Im Jahr 2019 wurde das Hegeprogramm um eine Maßnahme ergänzt, mit der im Landkreis gezielt die Art „Rebhuhn“ unterstützt werden soll, das Schaumburger Rebhuhnprojekt. Das Rebhuhn ist fast aus unserer Landschaft verschwunden, zwischen 1990 und 2016 sind die Bestände dieser einst sehr häufigen Art in Deutschland um mehr als 90 Prozent zurückgegangen.
Es scheint daher eine Frage der Zeit, bis das Rebhuhn bei uns ausgestorben sein wird. Soweit muss es aber nicht kommen. In Schaumburg gibt es noch relativ viele Rebhühner. Beispiele wie das Rebhuhnprojekt der UNI Göttingen belegen, dass erfolgreicher Rebhuhnschutz möglich ist.
Da der Pflanzbereich in Seggebruch als Teillebensraum für das Rebhuhn entwickelt werden soll, wird die Hecke nach den Worten von Jakob Grabow-Klucken in 30 Meter lange Abschnitte unterteilt und auf die Pflanzung von Bäumen verzichtet. „Die schutzbietenden, dornentragenden Sträucher werden Vögeln wertvolle Deckung am Boden bieten, das Rebhuhn vor Greifvögeln und Fuchs schützen und Vögeln, Schmetterlingen und Wildbienen Nist- und Lebensraum ermöglichen“, so der BUND-Projektleiter.
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