Ein Tropfen Blut reicht für AnalyseGefäßtag im Klinikum mit Gesprächen, Vorträgen und Demonstrationen
Obernkirchen (mm-25.09.18). Das AGAPLESION EV. KLINIKUM in Vehlen hatte in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin am Sonntag zum Gefäßtag 2018 ins Klinikum eingeladen. Gegen 11 Uhr zeigten Menschenschlangen vor den Vortragsräumen und im Eingangsbereich, dass die Schamburger Interesse an den kostenlosen Krampfader-Checks, Durchblutungsmessungen, Demonstrationen von Bauch-Halsschlagader-Screening sowie den Gesundheitsangeboten an den Info-Ständen zeigten.
„In der gefäßchirurgischen Abteilung beschäftigen wir uns mit allen Erkrankungen und Eingriffen im arteriellen, venösen und lymphatischen Gefäßsystem“, erläuterte Chefarzt Dr. med. Günther Bauermeister. Zu den Schwerpunkten seiner Arbeit gehören die Untersuchung und Behandlung bei Erweiterung der Körperschlagader, der „Schaufensterkrankheit“ beziehungsweise des „Raucherbeines“ und des diabetischen Fußes, die Therapie von Krampfadern und Venenthrombosen sowie die Vorbeugung des Schlaganfalls durch Operation oder Stent.
Bei der sogenannten „Schaufensterkrankheit“ liegt eine Arteriosklerose in den Beingefäßen vor. Symptome dieser Verengung der Schlagader sind starke Schmerzen in den Beinen, die sich vorrangig bei körperlichen Anstrengungen äußern. Im Gegensatz zu den Beinen machen sich Ablagerungen in Bauch- und Halsschlagadern nicht bemerkbar, so dass ein Check beim Hausarzt durchaus sinnvoll ist.
Noch während des Screenings macht Dr. Bauermeister auf das Hauptrisiko Nummer 1, das Rauchen, aufmerksam. Es kostet zehn Jahre Lebenserwartung, und um die Gefäße vor einer Verkalkung zu schützen, sei der Verzicht auf Nikotin ein erforderlicher Schritt. „Bei Eingriffen am Gefäßsystem setzen wir auf minimal-invasive Techniken, die über Kathetersysteme ohne große schnitte durchgeführt werden“, so der Chefarzt Gefäßchirurgie am Klinikum Schaumburg.
Am Info-Stand des Bezirksverbandes Schaumburg im Verein Diabetiker Niedersachsen konnten sich Interessenten den Blutzuckerwert ermitteln lassen. „Ein Tropfen Blut genügt bereits zur Analyse“, überzeugte mich Werner Schulze. Mit einem Handmessgerät hatte er Augenblicke später den Wert festgestellt. „Sie sollten etwas essen“, so sein gern gehörter Ratschlag. Also rein in die Cafeteria und erst einmal mit einem leckeren Stück Apfelkuchen und einer Tasse Kaffee gestärkt. Liegt der Blutzuckerwert nüchtern oder zwei Stunden nach dem Essen über einem Grenzwert, gilt dies als ein sicheres Zeichen für Diabetes.
„Jede fünfte Frau und jeder sechste Mann sind von Venenleiden betroffen“, informierte eine Beraterin des Unternehmens „Sigvaris“ die Besucher. Und auch während eines Krankenhausaufenthaltes in der Chirurgie kann sich das Risiko erhöhen, eine venöse Erkrankung zu erleiden. Betroffene klagen über Beschwerden wie schwere, müde Beine, ziehende oder stechende Schmerzen in der Wade. „Mit einer Kompressionstherapie werden Beschwerden dieser Art bekämpft – es gibt in jeder Situation einen passenden Strumpf.“
Nina Bernard, Unternehmenskommunikation am Klinikum Schaumburg, versorgte die Besucher mit frischen Waffeln und freute sich über die vielen Menschen, die sich in netter Atmosphäre in Gesprächen über das Gehörte und Erlebte austauschten. „Die Schaumburger sollten versuchen, ihr Klinikum schätzen zu lernen“, meinte sie. „Niemand ist perfekt vom Himmel gefallen, wir haben seit neun Monaten geöffnet, und das Klinikum ist kein Einfamilienhaus“, warb sie für Verständnis für Probleme in der Vergangenheit.
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