Erbitterter Kampf um die WasserburgTurbulentes Naturschauspiel
Meinsen-Warber (mm-25.04.21). Viele Weißstörche verbringen den Winter in Afrika, südlich der Sahara. Manche kommen früher, andere später in ländliche Gebiete nördlich der Alpen zurück. Oft sind die männlichen Tiere früher als die weiblichen im Brutgebiet und besetzen einen Horst. Störche sind Nest-treu und versuchen wieder dort zu brüten, wo sie im Jahr zuvor Junge großgezogen haben.
Das Altpaar aus Meinsen war in diesem Jahr sehr früh zurück und brütet wie immer auf dem Nest der Aueinsel. „In den letzten Wochen konnte man schon öfter Jungstörche über der Aueinsel sehen, die wohl schon früher einen Blick auf das besetzte Nest geworfen hatten“, berichtet Andreas Paul Schöniger. Aber so ein Naturschauspiel, was viele Anwohnern und Radfahrer vor einigen Tagen erleben konnten, habe es, so Schöniger, in Meinsen so noch nicht gegeben.
Über mehrere Minuten versuchten zwei Jungstörche, das Altpaar von seinem Stammplatz zu vertreiben. Dabei ist es zu heftigen Kämpfen und nicht nur zwischen den männlichen Tieren gekommen. Immer wieder startet der Altvogel seine Angriffe von seiner sicheren Burg zu den zwei Jungstörchen, die sich eine hohe Tanne für ihre Belagerung als Stützpunkt ausgesucht hatten.
Die Weißstörche attackierten sich einander mit den Schnäbeln und den kräftigen Stelzbeinen. Sie stießen ihren Kontrahenten dabei vom Baum, verletzen ihn am Hals oder an den Armschwingen. Bei so einem Revierkampf, der mehrere Minuten andauern kann, fliegt der Angreifer immer wieder Attacken von oben herab.
Erschöpft, mit Blut am Federkleid und Schnabelansatz und vom Kampf gezeichnet, kehrte nach einiger Zeit wieder Ruhe ein. Dennoch, klappern gehört zum Geschäft: Ist der Angreifer abgewehrt, klappert der siegreiche Storch oder das Paar auf dem Nest. Foto: Schöniger
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