Falsche Interpol-Ermittler
Bückeburg (pol-14.06.16). Von einer falschen Beamtin der kriminalpolizeilichen Institution Interpol ist gestern Vormittag eine Bückeburger Rentnerin angerufen worden. Die Seniorin sollte 3.000 Euro in die Türkei überweisen, weil dort Geld aus einem Betrugsverfahren sichergestellt wurde, das nun der Bückeburgerin zurückerstattet werden kann. Besonders makaber ist, dass die Rentnerin letztes Jahr bei einem Gewinnspiel tatsächlich betrogen wurde und einen hohen Geldbetrag in die Türkei überwiesen hatte. Zwischenzeitlich wurden die damalig geführten Ermittlungen in einem Großverfahren mit weiteren Geschädigten an die türkischen Ermittlungsbehörden abgegeben.
In Deutschland wurde daraufhin ein Angeklagter nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Würzburg und der dortigen Kriminalpolizei zu einer dreijährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Die falsche und Hochdeutsch sprechende Interpolmitarbeiterin mit dem Namen Weiß nahm mehrmals mit der Rentnerin telefonischen Kontakt auf und übermittelte der Seniorin Bankdaten für eine Überweisung in die Türkei, die mit den dortigen Sicherheitsbehörden angeblich abgestimmt wurde.
„Die persönlichen Daten der bereits betrogenen Rentnerin sind nochmals von den Betrügern verwendet worden, die wahrscheinlich aus der Türkei weiterhin betrügerisch operieren“, so der Pressesprecher der Polizei Bückeburg, Matthias Auer, der zudem erklärt, dass keine Polizeibehörde telefonisch um Überweisungen von Geldbeträgen bittet. „Die Kriminellen nutzen bewusst die Gutgläubigkeit und Hilflosigkeit älterer Menschen aus, um sich rücksichtslos zu bereichern“, so der Sprecher der Polizei Bückeburg. Der Kriminalermittlungsdienst hat die Ermittlungen aufgenommen.
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