„FEUERWEHR – Gemeinsam sind wir stark!“Grußwort des Kreisbrandmeisters zum Jahreswechsel
Landkreis (fw-30.12.16). Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote (Foto) hat uns zum Jahreswechsel 2016/2017 sein Grußwort übermittelt, das wir ungekürzt im Wortlaut veröffentlichen.
Wie in den vergangenen Jahren war das fast zurückliegende Jahr 2016 prall gefüllt mit Einsätzen, Veranstaltungen, schönen und weniger erfreulichen Ereignissen, die durchaus erwähnenswert wären, die aber den Rahmen dieses Grußwortes zum Jahreswechsel sprengen würden. Daher werde ich auf die aus meiner Sicht entscheidenden Punkte eingehen. „Wieder einer von der Feuerwehr“, „war klar, dass er aus den eigenen Reihen kommt“, „Feuerwehr = potentielle Brandstifter“. Mit solchen oder ähnlichen Schlagworten müssen wir uns immer wieder, gerade nach einem aktuellen Fall von Brandstiftungen, auseinander setzen, die aus meiner Sicht jeglicher Grundlage entbehren, dieses ist auch mit entsprechenden Studien zu belegen.
Als betreffende Feuerwehr besteht fast nie die Chance, mögliche Ansätze frühzeitig zu erkennen, da die Täter meist unauffällig agieren, ja, eigentlich voll in die Feuerwehr, Jugendfeuerwehr integriert sind. Ich würde mir hier eine sachlichere und fairere Diskussion, gerade in den sozialen Netzwerken, wünschen und keine Vorverurteilung der Feuerwehren. Meinen herzlichen Dank für die objektive und sachbezogene Berichterstattung spreche ich unseren heimischen Zeitungen aus.
Nachdem wir eine Zuteilung im Bereich des Katastrophenschutzes mit einem Schlauchwagen SW 2000 und einem Gerätewagen Dekontamination Personal (GW Dekon P) in jüngster Zeit erhalten haben, wobei ich die Wartezeit von rund sieben Jahren nicht unerwähnt lassen möchte, benötigen wir durch den Ausfall und Aussonderung der Löschgruppenfahrzeuge in Beckedorf und Stadthagen, davorliegend Steinbergen, umgehend Ersatzbeschaffungen. Die Fahrzeuge waren Bestandteil unserer Kreisfeuerwehrbereitschaften, deren Einsatzbereitschaft davon abhängig ist, unstrittig aus meiner Sicht sind die Bedeutung und der Bestand unserer Kreisfeuerwehrbereitschaften.
An sich waren wir zwecks Lehrgangszuteilung 2017 von rund 70% an der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz bis vor kurzer Zeit sehr positiv gestimmt. Nach dem aber die zusätzlichen Lehrgangsplätze am Standort Celle-Scheuen wahrscheinlich erst zum 01.04.2017 bereitgestellt werden können, fällt eine nicht unerhebliche Anzahl von Lehrgangsplätzen wieder weg. Der erstmalig durchgeführte Truppführer-Lehrgang im Landkreis Schaumburg kann durchaus als erfolgreich bezeichnet werden, gleiches zählt auch für sämtliche Lehrgangsmaßnahmen in der Kreisausbildung des Landkreises Schaumburg.
Bei der Ausstattung innerhalb der Kreisfeuerwehr Schaumburg sind wir aktuell bei der Beschaffung einen Tanklöschfahrzeuges TLF 4000, dessen Lieferung für 2018 vorgesehen ist. Vorbehaltlich der Bereitstellung der Haushaltsmittel auf die nächsten Jahre gesehen, müssen wir dringend mit der Ersatzbeschaffung des „Gerätewagens Atemschutz, Strahlenschutz“ und des „Gerätewagens Gefahrgut“ beginnen, denn der Zeitraum bis zur letztendlichen Indienststellung kann bis zu drei Jahren betragen. Nicht unerwähnt lassen möchte ich die zunehmenden Platzprobleme in der Feuerwehrtechnischen Zentrale. Durch die größer gewordenen Fahrzeugabmessungen des ELW 2 und des Dekon P und den in naher Zukunft anstehenden Ersatzbeschaffungen, besteht hier Handlungsbedarf, wobei die Unterrichtsmöglichkeiten im Bereich der Kreisausbildung, bei durchaus steigenden Bedarf, berücksichtigt werden müssen.
Auf Landesebene ist für Anfang, Mitte 2017 die Anpassung des Niedersächsischen Brandschutzgesetzes geplant. Die in dem „Berliner Papier“ des Landesfeuerwehrwehrverbandes Niedersachsen aufgeführten Punkte sind berücksichtigt worden. Die Zusammenarbeit im Präsidium, dem Vorstand, der Geschäftsstelle und den Fachausschüssen des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen ist sehr konstruktiv und zielorientiert. Meinen herzlichen Dank für die sehr gute Zusammenarbeit richte ich an die Kameradinnen und Kameraden der obengenannten Einrichtungen des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen.
In vielen Städten und Gemeinden im Landkreis Schaumburg wird künftig durch interne oder externe Ausarbeitungen die Brandschutzbedarfsplanung durchgeführt. Grundsätzlich sieht die Kreisfeuerwehr Schaumburg den Erhalt der Feuerwehren im Landkreis Schaumburg als notwendig an. In den zurückliegenden Jahren haben Fusionen auf freiwilliger Basis stattgefunden, da in einigen Fällen die Stärke der Einsatzabteilung nicht mehr ausreichend war oder sehr stark unterschritten wurde. Bevor wie bei Zwangsauflösungen von Feuerwehren die Kameradinnen und Kameraden komplett verloren gehen, scheint dieses der bessere Weg zu sein, wir brauchen für die zahlreichen Aufgaben jede Kameradin und jeden Kameraden.
Die Fachbereiche der Kreisfeuerwehr Schaumburg, so die Bereiche Kreisfeuerwehrbereitschaften, Kreisausbildung, Technische Einsatzleitung, Fernmeldezug, Presse-Team und Umweltschutzeinheit haben wieder sehr gute Arbeit geleistet. Diese Erfolge sind nur möglich durch das hohe Engagement der Kameradinnen und Kameraden. Ein weiterer Dank gilt den Funktionsträgeren Kreis-Sicherheitsbeauftragter, KreisBrandschutzerzieher und dem Vorstand des Kreisfeuerwehrverbandes Schaumburg e.V. für ihre hervorragende Mitarbeit.
Als sehr großen Vorteil für die Feuerwehren im Landkreis Schaumburg sehe ich nach wie vor die Ausstattung mit Kinder- und Jugendfeuerwehren, denn ohne diesen Unterbau wäre der Fortbestand vieler Feuerwehren nicht gewährleistet, da der Zulauf der sogenannten Seiteneinsteiger sehr gering ist. Mein Dank gilt der Kreis-Jugendfeuerwehr Schaumburg für die sehr gute Zusammenarbeit im zurückliegendem Jahr sowie allen Verantwortlichen, Mitgliedern in den Kinder- und Jugendfeuerwehren. Ohne Zweifel werden die kommenden Jahre für alle Feuerwehren, bezugnehmend auf die Mitgliedergewinnung, Tagesverfügbarkeit, Beibehaltung der Einsatzbereitschaft, sehr viel Engagement aller Verantwortlichen voraussetzen und beinhalten.
Das Jahr 2017 wird alle Feuerwehren im Landkreis Schaumburg erneut herausfordern. Ich bin sicher, dass die bevorstehenden Aufgaben in gewohnter Weise zum Wohl der Schaumburger Bürgerinnen und Bürger gelöst werden. Für die geleistete Arbeit und Unterstützung im Jahr 2016 bedanke ich mich herzlich bei allen Kameradinnen und Kameraden, Arbeitgebern, Kommunen und dem Landkreis Schaumburg. Möge der Jahreswechsel in das Jahr 2017 einen hoffentlich einsatzfreien Ablauf sowie allen ein friedvolles Neues Jahr bei bester Gesundheit bringen.
Ich möchte dieses Grußwort schließen mit dem Jahresmotto des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen e.V. für das Jahr 2017: „FEUERWEHR – Gemeinsam sind wir stark!“
Kurz-URL: https://www.bueckeburg-lokal.de/?p=29177