Fünf Enkeltrick-Betrugsversuche
Bückeburg (pol-24.10.18). Die Polizei Bückeburg war gestern Nachmittag in Sachen Enkeltrick stark eingebunden und musste in insgesamt fünf Fällen viel Aufklärungsarbeit bei den Geschädigten betreiben, die in einigen Fällen sehr stark verunsichert waren. Die Anrufe mit unterdrückter Telefonnummer gingen in der Zeit von 13.15 bis 16.00 Uhr bei Senioren im Alter von 78 bis 94 Jahren in Bückeburg, Evesen, Ahnsen und Deinsen ein.
Eine junge Dame, ausgestattet mit einer geschickten Gesprächstechnik, ließ die Senioren glauben, dass die Enkelin anruft, die sich in einer Notsituation befindet und schnell Bargeld benötigt. Vorgegebene Gründe der falschen Enkelin waren u.a. ein unbedingter Immobilienkauf, plötzliche Umbaukosten oder Forderungen eines Rechtsanwaltes.
Die Geldwünsche lagen in einer Spanne von 4.000 bis 20.000 Euro. In zwei Fällen bestellten die Täter für die zahlungswilligen Senioren Taxis zur Wohnanschrift, damit diese zur Bank gefahren werden können, um das Geld von ihrem Konto abzuheben. Eine zufällig nach Hause kommende „echte Enkelin“ konnte noch verhindern, dass ihr Großvater in das bereits wartende Taxi einsteigt. Ein anderer Rentner ließ sich tatsächlich mit einem Taxi zur Bank fahren und wollte 10.000 Euro von dort holen, was durch argwöhnische Angestellte des Bankinstituts und der aufmerksamen Taxifahrerin unterbunden wurde.
Der Sprecher der Polizei Bückeburg, Matthias Auer, möchte mit einigen hier aufgeführten Verhaltenstipps helfen, dass Sie oder Ihre Angehörigen nicht zu Opfern eines Betrügers werden:
* Geben Sie niemals Bargeld an unbekannte Personen heraus. * Halten Sie umgehend Rücksprache in der Familie bzw. im persönlichem Umfeld. * Überweisen Sie kein Geld auf unbekannte Konten. * Bargeld nicht per Post versenden. * Seien Sie skeptisch, gerade wenn es ein Verwandter ist, der sich längere Zeit nicht gemeldet hat: Fragen Sie sich, warum er nicht selbst vorbeikommt und sie um das Geld bittet! Stellen Sie Fragen, die nur tatsächliche Familienangehörige richtig beantworten können. Lassen Sie sich die Telefonnummer des Anrufers für einen Rückruf geben! Für die Ermittlungsarbeit ist es außerdem immer wichtig, sich die Telefonnummer der Anrufer aufzuschreiben und ohne Zeitverzug die Polizei zu informieren.
* Keiner muss sich schämen, wenn man Opfer eines Enkeltricks oder eines anderen Betrugs geworden ist. Vertrauen Sie sich der Polizei an und erstatten Sie Anzeige. Erfahrene Beamtinnen und Beamte helfen Ihnen und beraten Sie zum Opferschutz. * Lassen Sie Ihre Telefonnummer entweder gar nicht erst im Telefonbuch eintragen, oder, falls Sie einen Eintrag wünschen, dann nur mit abgekürztem Vornamen, z.B. K. Schmidt, ohne Straßenangabe. * Täter suchen im Telefonbuch oder einer Telefonauskunfts-CD nach älteren Vornamen z.B. Hildegard, Heinrich, aus dem Telefonbuch können sie die Anschrift erfahren. * Nennen Sie niemals Namen Ihrer Verwandten am Telefon. Lassen Sie sich von den Anrufern Telefonnummern für einen Rückruf geben! Prüfen Sie, ob diese Nummern mit Ihnen bereits bekannten Telefonnummern übereinstimmen.
* Geben Sie keine Auskünfte über Barvermögen im Hause oder auf Ihren Konten. * Geben Sie keine Bankunterlagen oder eventuelle Verstecke preis. * Sagen Sie auch bei angeblichen Notfällen einfach: Ich kenne Sie nicht, ich muss erst mit meinem Enkel oder anderen Verwandten sprechen. * Folgen Sie nicht der Aufforderung, zur Bank oder Sparkasse zu gehen, um Geld abzuheben. Sie müssen davon ausgehen, dass Sie beobachtet werden. * Informieren Sie die Polizei unverzüglich auch, wenn Sie nicht auf den Trick hereingefallen sind. Versuchen Sie nicht eigenständig zu handeln, sondern immer in Absprache mit der Polizei.
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