Fünf schnelle Fragen an Detlef Rieger – Unverpackt feiert Jubiläum
(pm – 9.7.24) Detlef Rieger ist vor gut vier Jahren noch Maschinenbauingenieur von Beruf gewesen. „Es war jedoch Zeit für Neues“, sagt der 59-Jährige. Das Thema Müll habe ihm schon immer am Herzen gelegen. „Die Lösung für dieses Problem liegt auf der Hand – doch kaum jemand ergreift sie“, meint er.
Am 11. Juli 2020 eröffnet, hat Detlef Rieger mit dem Unverpackt-Laden, mit der Unterstützung seiner Frau und einem Team aus sechs Teilzeitkräften, in der Bückeburger Fußgängerzone eine feste Instanz geschaffen, die längst nicht mehr aus der Innenstadt wegzudenken ist.
Welches Ziel hatten Sie bei der Eröffnung des Unverpackt-Ladens vor Augen?
Mir war und ist wichtig, einen Ort der Bewusstmachung für eines der größten Probleme unserer Zeit zu schaffen, mehr Menschen zu erreichen und sie davon zu überzeugen, umzudenken und bewusster zu konsumieren.
Ich möchte außerdem regionalen Anbietern eine Plattform zur Verfügung stellen, um Ihre große Produktvielfalt und hohe Qualität anzubieten.
„Unverpackt und gut“ – beschreiben Sie uns das Konzept dahinter kurz!
Ich wollte mit „Unverpackt und gut“ ein entspanntes und nachhaltiges Einkaufs- und Caféerlebnis schaffen – mit lebenslangen Produkten, Lebens- und Reinigungsmitteln sowie Kosmetikartikeln, die einen sehr hohen qualitativen und auch regionalen Anspruch bedienen. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf Bioware und auf dem Verzicht von Plastikverpackungen sowie von Mikroplastik in den Produkten. Die Verwendung von Mehrwegsystemen liegt dabei außerdem im Fokus.
Wie sieht es mit sozialen Aspekten aus?
Ich denke „Unverpackt und gut“ ist ein in dieser Form einmaliger Ort für das Zusammentreffen verschiedener Generationen, Berufsgruppen und Bürger aller Couleur geworden – dazu zählen Rentner, Schüler, Studierende, Eltern mit Kindern, Rollstuhlfahrer, Manager/innen – die teilweise ihre Online-Meetings bei uns machen. Wir veranstalten hier Vorträge und Diskussionsrunden zu aktuellen Themen. An unseren Wänden bieten wir regionalen Künstlern die Möglichkeit, ihre Werke auszustellen. Auch Bastelnachmittage mit Kindern haben wir bereits veranstaltet.
Wie beurteilen Sie das System „Supermarkt“ im Verhältnis zu Ihrem kleinen Einzelhandelsgeschäft?
Supermärkte zählen mit ihren Produkten zu den größten Verursachern unseres Plastikmüll- und Konsumproblems. Ich denke, sie sollten zurückgedrängt werden. Das funktioniert jedoch nur, wenn den Konsumenten genügend Alternativen geboten werden, wenn regionale Kleinanbieter, kleine Einzelhändler in den Vordergrund geholt werden – auch, um eine attraktive Innenstadtgestaltung sicherzustellen.
Dazu bedarf es mehr kritischer Verbraucher, die ich von meinem Ladenkonzept überzeugen möchte. Kundenfeedback und auch kritischen Austausch nehme ich daher sehr ernst.
Was können wir anlässlich des vierjährigen Jubiläums am 13. Juli – und auch zukünftig – von „Unverpackt und gut“ erwarten?
Von zehn bis 18 Uhr wird an diesem Samstag ein kleiner Markt mit den regionalen Lieferanten von „Unverpackt und gut“ im Außenbereich des Ladens stattfinden. Unter anderem dabei sind Birdy Beer, Kapelle Schokolade, die Schaumburger Jungs, Hedda Lakritz, Völkel Säfte, Milchbar Eis, Natürlich Sizilien, und Grimpe Honig. Heiko Biermann sorgt für die musikalische Unterhaltung und ein Schaumburger Künstler wird mit den Kindern malen.
Wenn ich jetzt nochmal vier Jahre weiter in die Zukunft schaue, werden wir vielleicht die Überlegung eines Online-Shops mit Pfand-System umgesetzt haben. Ich glaube weiterhin daran, dass unser Laden der richtige Weg und der richtige Ort ist, bei den Menschen ein Umdenken über ihr Konsumverhalten zu erreichen.
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