Gaststätte Fenkner nach 300 Jahren geschlossenKurt Sander wirft letzte Kegelkugel
Bückeburg (mm-05.08.15). Traurig, aber wahr: Hermann Fenkner hat die „Gaststätte Fenkner“ in der Wallstraße 61 am späten Freitagabend für immer abgeschlossen. Mit rund 300 Jahren war die Gaststätte Fenkner nach der „Falle“ die zweitälteste in Bückeburg, Vereinslokal nicht nur der VTB und des SV Jetenburg, auch Tagungsort für unzählige Jahreshauptversammlungen, Geburtstagsfeiern, Weihnachtsfeiern, Rottfrühstücke und vieles mehr. Und dann erhielt die Gaststätte im April 1967 eine Kegelbahn, die von vielen heimischen Kegelclubs regelmäßig genutzt wurde. Während der Hochzeit des Kegelns wurden hier auch die Stadtmeisterschaften ausgetragen. Die ersten Kugeln hatte Hermann Fenkner seinerzeit gemeinsam mit Kurt Sander geworfen. Und Sander war es auch vorbehalten, zum Ende des Kegelabends am Freitag die letze Kugel zu werfen.
Mit seinem Kegelclub „AKKWV“ – die bekannte Abkürzung für die Bewohner der Straßen Alter Weg, Kirchbrink, Kirchbreite, Auf der Widdserburg, Vogelsang – war Sander seit Gründung des Clubs alle vier Wochen freitags Stammgast auf der Kegelbahn. „Ich kenne Hermann vom Handball her, zunächst haben wir gegeneinander gespielt und dann zusammen in der Spielgemeinschaft VfL/VTB“, erinnerte sich Sander. „Wir hören mit dem Kegeln auf, werden uns aber noch zu einem geselligen Beisammensein treffen und auch Fahrten unternehmen“, meinten die Kegler übereinstimmend. Überhaupt habe beim „AKKWV“ der Spaß immer im Vordergrund gestanden, sei es nicht ums Gewinnen oder Verlieren gegangen. „Es ist der einzige Klub, der immer Küstennebel bestellt“, ergänzte Fenkner und hatte damit das Stichwort für eine Runde gegeben.
„Mein Großvater hatte die Gaststätte 1878 erworben, ich habe sie am 1. Februar 1967 von meinem Vater übernommen“, berichtete Fenkner rückblickend. Für 2025 habe er noch eine Anmeldung für eine Goldene Hochzeit gehabt, schmunzelte der beliebte Gastwirt. Bevor sich der Kegelclub auf der Kegelbahn Fenkner zum Gruppenbild aufstellte, überreichte Kurt Sander den langjährigen Fenkner-Mitarbeiterinnen Christa Robl und Margitta Kalinowski jeweils einen Blumenstrauß.
Foto 1: Der Kegelclub „AKKWV“ wirft die letzten Kugeln auf der Kegelbahn.
Foto 2: Hermann Fenkner zapft die letzen „kühlen Blonden“.
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