„Geben Sie uns eindeutige Wahlergebnisse!“Günstiger mit der Bahn nach Hannover fahren
Bückeburg (mm-01.06.15). Während des Jahresempfang der SPD Bückeburg im Le-Theule-Saal des Rathauses hat Albert Brüggemann, der Vorsitzende des SPD Ortsvereins Bückeburg, die Bürger eingeladen, sich mit Fragen, Meinungen und Wünschen an die SPD zu wenden. Die SPD sei eine Partei mit einer ausgeprägten innerparteilichen Meinungsvielfalt und stehe für die Einführung des Frauenwahlrechts, der Quote und des Mitgliederentscheids.
Ein Phänomen sei, so Brüggemann, die zunehmende Wahlmüdigkeit der Bevölkerung. „Geben Sie uns eindeutige Wahlergebnisse, dann brauchen wir uns nicht durch Koalitionen zu quälen – Koalitionen verlangen immer nach Kompromissen wie zuletzt bei der Einführung der Maut.“ Brüggemann ist überzeugt, dass die SPD in Berlin als kleinerer Koalitionspartner „bisher ein gutes Bild abgegeben hat“.
In der Landespolitik hätten Weil, Lies und Pistorius einen guten Start hingelegt. Auch in der Kommunalpolitik könnten sich die Leistungen der SPD und ihrer Gruppenpartner sehen lassen. Brüggemann nannte beispielhaft den Ausbau Hafen Berenbusch, den Bau einer weiteren Kita, die Übernahme der Hallengebühren und die Unterhaltung eines regen Kulturlebens – „alles Voraussetzungen für eine liebenswerte und familienfreundliche Kommune“.
Jens Meier, der Vorsitzende des SPD-Stadtverbandes, appellierte an die Bürger, Kontakt zur Mehrheitsgruppe aufzunehmen, wenn sie etwas bewegen wollten. Die SPD sei in Bückeburg seit Jahrzehnten die bestimmende Kraft. Meier wies darauf hin, dass die Bückeburger Sozialdemokraten einiges unternehmen, um mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen.
In der Reihe „SPD vor Ort“ habe es Besuche im Tierheim, im Staatsarchiv, bei der Tafel und zuletzt bei der Firma Neschen AG gegeben, zusätzlich Vorträge und Gesprächsrunden mit Vertretern der Polizei und der Freiwilligen Feuerwehr. Stadtteilbegehungen unternimmt die SPD unter dem Motto „Wo drückt der Schuh?“
Landrat Jörg Farr berichtete über den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im Landkreis und die neue Tarifstruktur für den Bahnverkehr nach Hannover. Im Landkreis Schaumburg gebe es, so Farr, 35 Buslinien. Nutzer seien zu 85 Prozent Schülerinnen und Schüler. Daher seien zum großen Teil auch Buslinien und Haltestellen auf Schulanfang und -ende abgestellt.
Aufgrund des demographischen Wandels werde der Anteil der Älteren aber zunehmen. Es gehe dabei um den Wunsch nach Mobilität, insbesondere auch dann, wenn Ärzte und Lebensmittelläden aus den Dörfern verschwinden. Schaumburg habe bereits mit einem Anrufbussystem und barrierefreien Bürgerbussen kreative Lösungen gefunden. In Zukunft werde es kleinere nachfrageorientierte Systeme geben. „Die Beförderung von Senioren mit Rollatoren – ein neues Klientel, um das wir uns kümmern werden“, so der Landrat.
Seit Jahren bemüht sich der Landkreis um den Wegfall des Tarifbruchs beim GVH-Tarif der Bahn. Bekanntlich fährt man ab Haste im GVH-Tarif wesentlich günstiger nach Hannover als vergleichsweise von Lindhorst, Stadthagen oder Bückeburg aus. „Es geht um viel Geld, die Kalkulation der Rabatte und den Träger der Tarifverluste“, erläuterte Farr.
Auf der politischen Ebene sei ein Durchbruch erzielt worden. Der Kreistag habe entsprechende Beschlüsse gefasst. Ein Minus von 25 Prozent auf die Einzeltickets werde jährlich Kosten in Höhe von 3 Millionen Euro verursachen. Das Land Niedersachsen wolle sich mit einem pauschalen Jahresbetrag beteiligen.
Schaumburg wird die Subventionierung der Einzelfahrkarten rund 340.000 Euro jährlich kosten. „Das Auto stehen lassen und vergünstigt nach Hannover fahren – wir wollen dies für den Bürger finanzieren, nicht alle Landkreise sind gedanklich so weit“, so Jörg Farr abschließend.
Foto 1: Jens Meier (v.li.) und Albert Brüggemann
Foto 2: Landrat Jörg Farr
Foto 3: „Filou“ sorgt für die musikalische Umrahmung des SPD-Jahresempfangs.
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