Gerhard Uthe ist verstorbenUnternehmer, Ehrenratsherr und 70 Jahre Mitglied in der SPD
Bückeburg (mm-06.12.20). Gerhard Uthe ist am Dienstag im Alter von 86 Jahren verstorben. Der erfolgreiche Unternehmer, SPD-Ratsherr und Schiedsmann hinterlässt Ehefrau, zwei Kinder, fünf Enkel und zwei Urenkel.
Gerhard Uthe wurde am 15. Juni 1934 in Osterwald („schönstes Dorf Deutschlands“) im Landkreis Hameln-Pyrmont geboren. Er kam als Außendienstmitarbeiter einer in Düsseldorf ansässigen Firma 1969 erstmalig nach Bückeburg und hatte den Auftrag, einen Standort für die Verlagerung des Betriebes zu suchen.
„Richtig schön hier, fast wie in Osterwald, die Autobahn ist in der Nähe und der Quadratmeter kostet 50 Pfennig“, fasste er seine ersten Eindrücke nach Gesprächen mit Kämmerer Ernst Möller und Stadtbaumeister Thomas Eichhofer zusammen. Die Chefetage ließ „sofort mindestens 5.000 Quadratmeter“ in der heutigen Kreuzbreite bereitstellen.
Im Frühjahr 1975 beschloss Uthe, sich selbständig zu machen. Am 1. September begann er in seinem Haus am Grünen Weg mit Büro und Lager mit der Firma „Uthe Dichtungs- und Beschichtungstechnik“. Er habe, so Uthe rückblickend, selbst auf der Leiter gestanden und die Herderschule, das Rathaus und das Schlosstor imprägniert.
1982 erfolgte mit dem Bau einer Lagerhalle der Umzug des eigenen Betriebes in die Kreuzbreite. Anfang der 1990er Jahre war der Erfolg ein ständiger Begleiter; die Firma beschäftigte 40 Mitarbeiter. Es wurden die Giftmülldeponie Münchehagen ausgekleidet, die Alt-Deponie abgedeckt und die Deponien in Kolenfeld und Sachsenhagen ebenfalls abgedichtet. „Wir hatten nicht die neuesten Autos, aber die neuesten Maschinen“, erinnerte sich Uthe.
Zum 1. Januar 1996 hat der Unternehmer die Firma „Uthe Dichtungs- und Beschichtungstechnik“ verkauft und ist noch zwei Jahre lang Geschäftsführer gewesen. „1998, nach 50 Arbeitsjahren, wollte ich aufhören“, so Uthe zu seinem 80. Geburtstag. „Ich bin dankbar, in Bückeburg gelandet zu sein. Ich habe mich eingebracht – und es ist eine Freude, hier zu leben“, zog Uthe ein positives Fazit.
Gerhard Uthe ist mit 16 Jahren bereits in Osterwald in die SPD eingetreten. Kurt Schumacher hatte ihn mit einer „dicken Rede“ auf dem Marktplatz in Hannover beeindruckt, als er über eine gerechte Entlohnung auch für Arbeiterfamilien gesprochen hat. In Bückeburg ist Uthe von 1981 bis 2001 im Stadtrat Mitglied der SPD-Fraktion gewesen.
Er war während der langen Zeit Mitglied im Bau- und Planungsausschuss und im Kulturausschuss. Nach seinem Ausscheiden aus dem Rat im Jahr 2001 wurde er zum Ehrenratsherrn ernannt. Zudem hat Uthe sich zehn Jahre lang als Schiedsmann engagiert.
Gemeinsam mit Klaus-Dieter Blume und Hans Kersting hat Uthe in der ehemaligen Alten Lateinschule an der Schulstraße die Anfänge des Haus des Kindes begleitet. 1970 gehörte er zu den Gründern vom Knatenser Rott. In der SPD Bückeburg wirkte er bis zuletzt im Stadtverband und im Ortsverein unterstützend mit. Und dann war er an seinem 80. Geburtstag noch Ideengeber für die Gründung von Bückeburg-Lokal.
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