Großbrand im IndustriegebietPolizei: „Bislang keine Hinweise auf vorsätzliche Brandstiftung“
Bückeburg (pol/mm-27.09.18). Am gestrigen Mittwoch stand gegen 16 Uhr im Industriegebiet Kreuzbreite eine Industriehalle im Vollbrand. Bereits während der Anfahrt der Feuerwehr war eine starke Rauchentwicklung über Bückeburg und auch vom benachbarten Minden aus zu sehen. Umgehend wurden alle neun Ortsfeuerwehren der Stadt Bückeburg, die Umweltschutzeinheit sowie der Fernmeldezug, die TEL und das Team-Presse der Kreisfeuerwehr nachalarmiert. Durch die Einsatzkräfte wurde umgehend mit der Brandbekämpfung begonnen, hierzu kam neben mehreren B- und C-Rohren auch der Wasserwerfer vom Tanklöschfahrzeug 4000 Bückeburg und die Drehleiter zum Einsatz.
Im hinteren Bereich wurde der Schaum/Wasser-Werfer zur Brandbekämpfung mit eingesetzt, um eine benachbarte Lagerhalle vor den Flammen zu schützen – mit Erfolg! So konnte das Feuer schnell durch die Einsatzkräfte unter Kontrolle gebracht werden. Die Bevölkerung wurde aufgrund der starken Rauchentwicklung durch Rundfunkdurchsagen und der WarnApp „BiWapp“ gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Die benachbarten Firmen und Geschäfte wurden vorsorglich geräumt.
Da in dem Industriegebäude Chemikalien verarbeitet werden, wurden durch die Umweltschutzeinheit des Landkreises durchgehend Messungen, im Nahbereich, sowie im Radius von 5 Kilometern durchgeführt. Es wurden hier keine erhöhten Schadstoffe gemessen. Der Gefahrgutzug baute für die Einsatzkräfte eine Dekontaminationsstelle auf, um die Einsatzkräfte, die im vorderen Bereich mit der Chemikalie in Berührung kam, im Anschluss zu reinigen.
Gleichzeitig wurden Proben entnommen, um den Stoff ausfindig zu machen. Hierbei handelte sich es um ein Bindemittel, welches zur Produktion verwendet wird. Eine Gefahr bestand für die Einsatzkräfte und die Bevölkerung durch das Bindemittel nicht. Zudem wurde durch den Gerätewagen Atemschutz-/Strahlenschutz die Einsatzkräfte mit Atemschutzgeräten, Masken und Atemfilter versorgt.
Da größere Mengen des Löschwassers in die Maulbeeke flossen, wurde hier eine Sperre durch das THW Bückeburg gesetzt, um ein weiteres Ausbreiten des Wassers zu vermeiden. Im weiteren Verlauf wurde ein Bagger angefordert. Dieser sollte gezielt Öffnungen schaffen, um die Brandstellen zu löschen. Dieses zeigte Erfolg, so dass für die Nacht eine Brandwache vor Ort blieb, um wieder aufflammende Brandnester abzulöschen.
Zum Ende des Einsatzes kontrollierten die Einsatzkräfte zusammen mit der Unteren Wasserbehörde die gesetzte Sperre an der Maulbeeke in Scheie. Hierzu wurde auch der Fachberater TUIS von der Werkfeuerwehr Siegfried Pharma GmbH in Minden und die Leitung der Umweltschutzeinheit angefordert. Hier wurde dann festgestellt, dass die Sperre überzulaufen drohte, so dass umgehend eine Lösung gefunden werden musste. Man entschloss sich, dass kontaminierte Wasser in Absprache mit den Abwasserbetrieben in die Kanalisation zu führen und mit Wasser zu verdünnen. Jedoch wurde dieser Plan aufgrund der Menge des Wassers schnell aufgegeben, so dass eine neue Lösung gefunden werden musste.
In Absprache mit dem Ordnungsamt und den Fachberatern wurde das Wasser mithilfe von Gülle-Wagen abgepumpt und in einem Rückhaltebecken gesammelt und am heutigen Tag von einer Spezialfirma abtransportiert. Dieswar erfolgreich, so dass die Maßnahmen weiter geführt wurden. Nach rund 12 Stunden war der Einsatz für die 180 Einsatzkräfte beendet, lediglich die Brandwache blieb noch an der Einsatzstelle in der Kreuzbreite.
Der Kriminalermittlungsdienst der Polizei Bückeburg hat gestern noch die Ermittlungen aufgenommen, wobei der gesamte Brandort beschlagnahmt wurde. Die Ermittlungen, die in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Bückeburg geführt werden, halten derzeit noch an.
Bislang gibt es nach Auskunft der Polizei keine Hinweise, die auf eine mögliche vorsätzliche Brandstiftung hindeuten. Durch das Feuer wurden keine Personen verletzt. Nebenstehende Gebäude von Anwohnern blieben unversehrt. Zur Gesamtschadenshöhe können noch keine verlässlichen Angaben gemacht werden. Durch die vorgenommenen Absperrungsmaßnahmen kam es im Nahbereich der Kreuzbreite zu erheblichen Verkehrsproblemen. Foto: Team-Presse Kreisfeuerwehr Schaumburg
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