Großbrand im „Jetenburger Hof“Neue Fakten von der Feuerwehr
Bückeburg (mm-09.08.15). Steffen Titze, Stadtpressewart der Feuerwehr Bückeburg, hat neue Informationen über den Großbrand im „Jetenburger Hof“ am Freitagnachmittag mitgeteilt. Insgesamt haben 170 Einsatzkräfte neun Stunden lang einen Dachstuhlbrand in dem Hotel & Restaurant an der Jetenburger Straße bekämpft. Sechs Mitarbeiter und zwei Feuerwehrleute wurden dabei verletzt. Gegen 13.30 Uhr war die Meldung „Küchenbrand“ eingegangen. Zum Zeitpunkt des Brandes waren die Hotelzimmer nicht belegt. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr gingen zunächst von einem Routineeinsatz aus, der sich aber in der Folge zu einem der größten Brandeinsätze in der Stadt Bückeburg der vergangenen Jahre entwickelte.
Beim Eintreffen der Feuerwehr drang aus dem dreigeschossigen Gebäude massiv Brandrauch. Bei der Lageerkundung stellte der Brandmeister vom Dienst fest, dass sich der Brand in der Küche im Erdgeschoss durch ein Lüftungsrohr ins Dachgeschoss ausgebreitet hatte. Nach Informationen des Betreibers konnten sich alle Personen ins Freie retten. Der erste Angriffstrupp der Feuerwehr ging unter Atemschutz zur Brandbekämpfung in der Küche vor. Weitere Einsatzkräfte begannen parallel, den Brand im Dachbereich zu bekämpfen, während die Bückeburger Drehleiter in Stellung ging, um den Brand im Dachbereich zu bekämpfen.
Zeitgleich rüsteten sich weitere Atemschutzgeräteträger aus, um in das Dachgeschoss vorzudringen. Das Vorrücken der Einsatzkräfte behinderte zunächst eine Stahltür im Dachgeschoss, die nur durch massiven Krafteinsatz von vier Feuerwehrleuten gewaltsam geöffnet werden konnte. Aufgrund der Lageausdehnung forderte Einsatzleiter Daniel Hesseling die Freiwilligen Feuerwehren aus Bergdorf, Müsingen und Scheie sowie einen weiteren Löschzug aus Stadthagen nach. Der Rettungsdienst versorgte unterdessen fünf Mitarbeiter des Jetenburger Hofes mit dem Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung
Im Dachgeschoss breitete sich das Feuer unter der Dachverkleidung weiter aus. Atemschutztrupps öffneten die Wand- und Deckenverkleidung, um an den Brandherd zu gelangen. Die Drehleiter unterstützte die Maßnahme und entfernte die Dachziegel, um den Brand ablöschen zu können. Die Hubrettungsbühne aus Stadthagen unterstützte ebenfalls die Arbeiten. Mit Hilfe der angeforderten Drehleiter aus Rinteln konnte von drei Seiten das Dach aufgenommen, die Brandbekämpfung eingeleitet und eine weitere Ausbreitung verhindert werden.
Aufgrund der schweren körperlichen Arbeit und einer Außentemperatur von über 30 Grad Celsius war der Einsatz eine enorme körperliche Belastung für die Einsatzkräfte. Aufgrund des hohen Bedarfs an Atemschutzgeräteträgern rückten weitere Einsatzkräfte aus Röcke und Rusbend sowie von der Bundeswehrfeuerwehr aus Achum an. Stadtbrandmeister Marko Bruckmann und sein Stellvertreter Thomas Wimmer unterstützten die Einsatzleitung bei ihrer Arbeit. Der stellvertretende Kreisbrandmeister Dirk Hahne war ebenfalls an der Einsatzstelle präsent.
Neben der Brandbekämpfung im Dachgeschoss wurden auch alle anderen Räume des Gebäudes kontrolliert und eine Belüftung vorgenommen. Die Arbeiten wurden mit zwei Mehrgasmessgeräten sowie einer Wärmebildkamera überwacht. Es kamen rund 20 Trupps unter Atemschutz zum Einsatz.
Gegen 17 Uhr war der Brand gelöscht; es blieb lediglich eine Brandwache von sechs Kameraden mit zwei Fahrzeugen an der Einsatzstelle. Im Verlauf des Abends mussten noch mehrere Brandnester gelöscht werden. Außerdem wurde der Betreiber unterstützt, die gekühlten Lebensmittelvorräte aus dem Keller zu bergen. Mit den Aufräumarbeiten war der Einsatz um 22.30 Uhr, neun Stunden nach der Alarmierung, beendet. Es kamen ungefähr 170 Einsatzkräfte mit 40 Fahrzeugen zum Einsatz.
Foto 1: Rund 70 Quadratmeter Dachhaut nehmen die Einsatzkräfte über drei Hubrettungsfahrzeuge und im Innenangriff auf.
Foto 2: 170 Einsatzkräfte rücken mit 40 Fahrzeugen an, um den Brand zu bekämpfen.
Foto 3: Für die 20 Atemschutztrupps ist es eine enorme körperliche Belastung.
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