Großes Interesse an Speichern für Solarstrom
Stadtwerke planen Pachtmodell für Photovoltaik-Anlagen und Stromspeicher

Bückeburg/Landkreis (mm-21.03.17). Großes Interesse zeigten die Kunden der Stadtwerke Schaumburg-Lippe an einer Kundenveranstaltung zum Thema „Photovoltaik-Anlagen und Solarstromspeicher“. Stadtwerke-Geschäftsführer Eduard Hunker konnte im Konferenzraum zusammen mit den Kunden auch die beiden Experten Dieter Ahrens und Andy Satzer begrüßen. Die in der Kreuzbreite beheimatete Firma Ahrens Solartechnik hat einen Marktanteil von rund 70 Prozent in Schaumburg. Dacharbeiten und Photovoltaik gibt es bei Dieter Ahrens aus einer Hand. „Das schafft man nur mit Qualität“, weiß Ahrens. Seine Kunden können zudem auf eine Festpreisgarantie vertrauen. Andy Satzer ist 2. Geschäftsführer beim Unternehmen SEN Solare Energiesysteme Nord in Grasberg.

Photovoltaik (PV)-Anlagen sind extrem günstig geworden. Eine Anlage, für die man 1990 noch 50.000 Euro bezahlen musste, erhält man heute für rund 6.000 Euro. Allein angesichts der regelmäßig steigenden Strompreise sind sich die Experten einig, „dass sich eine PV-Anlage auf jeden Fall lohnt“; denn nicht nur die Förderung ist gesunken, sondern die Investitionskosten genauso. Dieter Ahrens betonte, dass Dächer in Ost-West-Ausrichtung am besten geeignet sind, aber sich grundsätzlich auch Flachdächer für eine PV-Anlage anbieten. „Mein Dach passt nicht, gibt es nicht“, so Ahrens deutlich. Es ist die Zeit der Energiespeicher angebrochen. Mittlerweile werde, so Satzer, jede zweite PV-Anlage mit einem Speichersystem verkauft.

Jahrelang hat für die Betreiber von Solaranlagen nur der Preis gezählt, den sie erzielen können, wenn sie ihren Solarstrom ins Netz einspeisen. Seit die Einspeisevergütungen für Solarstrom stark gesenkt wurden, erscheint es vielen günstiger, den auf dem Dach erzeugten Solarstrom nicht zu verkaufen, sondern selbst zu nutzen – und zwar auch abends und nachts, wenn die Sonne untergegangen ist. Auch die Preise für die Lithium-Batterien sind inzwischen gesunken.

Stark im Kommen ist laut Ahrens auch die Infrarotheizung. Neue Häuser müssen nach der Energieeinsparverordnung viel mehr gedämmt werden, indem hochwertige Fenster eingebaut werden, so dass möglichst wenig Energie im Haus verbraucht wird. Eine Infrarotheizung erwärmt nicht die Raumluft, sondern Umgebungsflächen wie Wände, Böden und Einrichtungsgegenstände, die dann die Wärme an den Raum abgeben. Es ist eine angenehme Strahlungswärme, vergleichbar mit der Wärme von einem Kachelofen. Infrarotheizungen sind strombetriebene Strahlungsheizungen. „In Kombination mit einer PV-Anlage kann der erzeugte Strom zur Erwärmung des Hauses eingesetzt werden“, erläuterte Ahrens.

Daniel Strathmann, Bereichsleiter Vertrieb bei den heimischen Stadtwerken, hat im zweiten Teil der Veranstaltung ein neues Pachtmodell für PV-Anlagen und Stromspeicher vorgestellt, das bei den Stadtwerken Schaumburg-Lippe in Planung ist. Die Stadtwerke arbeiten dabei mit dem örtlichen Handwerk zusammen und übernehmen die Investition, Installation, Wartung, Service und Versicherung der Anlage. Der Kunde kann die PV-Anlage, den Stromspeicher oder auch beides in Kombination wahlweise von den Stadtwerken kaufen oder pachten und profitiert dann im laufenden Betrieb durch Einsparungen im Eigenverbrauch.

Foto 1: Dieter Ahrens
Foto 2: Andy Satzer