Grußwort des Kreisbrandmeisters Klaus-Peter Grote zum Jahreswechsel

Landkreis (mm-29.12.20). Klaus-Peter Grote, Kreisbrandmeister Landkreis Schaumburg und Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Schaumburg, hat uns ein Grußwort zum Jahreswechsel übermittelt, das wir gern im Wortlaut veröffentlichen:

„Seit dem Jahr 2004 verfasse ich zum Jahreswechsel ein Grußwort, das einen kurzen Rückblick auf das zurückliegende Jahr aufzeigt und eine Vorschau auf kommende Aktivitäten und Projekte im neuen Jahr beinhaltet. Noch nie ist mir die Erstellung eines Grußwortes so schwer gefallen, wie in diesem Jahr. Das hat natürlich mit der Corona-Pandemie zu tun.

Diese hat die Menschen bis auf das Äußerte gefordert und ein Ende ist nicht abzusehen. Wir gedenken in Ehrfurcht denen, die in Folge der Pandemie von uns gegangen sind und wünschen den Hinterbliebenen viel Kraft für die kommende Zeit.

Die wirtschaftlichen Folgen sind letztendlich nur schwer abzuschätzen. Abhängig von der Dauer und dem weiteren Verlauf der Pandemie. Die Feuerwehren im Landkreis Schaumburg in den zwölf Städten, Gemeinden und Samtgemeinden sind als systemrelevant anzusehen und haben mit sehr viel Engagement und Disziplin das Einsatzgeschehen absolviert, wobei die
Übungsdienste zum größten Teil seit März dieses Jahres eingestellt sind, das zeigt wiederum, dass der Ausbildungsstand unserer Kameradinnen und Kameraden hervorragend ist.

Wie in allen anderen Bereichen fehlen hier die sozialen Kontakte der Kameradinnen und Kameraden untereinander. Durchgängig ist bei allen Feuerwehren in unseren Städten und Gemeinden ein sehr hohes Einsatzgeschehen zu verzeichnen. Ich danke allen Kameradinnen und Kameraden für das hervorragende ehrenamtliche Engagement zum Wohle der Einwohner des Landkreises Schaumburg.

Die Gefahr, dass durch den langen Stillstand Kameradinnen und Kameraden ihr Engagement in der Feuerwehr niederlegen, ist nicht von der Hand zu weisen. Gerade im Bereich der Kinder- und Jugendfeuerwehren befürchte ich einen Rückgang der Mitgliederzahlen.

Daher müssen auch im Feuerwehrwesen neue Konzepte für die Aufrechterhaltung der Einsatzfähigkeit ins Leben gerufen werden. Die Digitalisierung, zum Beispiel das Angebot von Online-Lehrgängen innerhalb der Kreisausbildung, muss verstärkt und somit implementiert werden.

Trotz der momentanen Lage müssen wir positiv in die Zukunft sehen. Es gilt neue Projekte zu starten und bereits begonnene zum Abschluss zu bringen. Das größte und umfangreichste Projekt der nächsten Jahre wird der Neu- und Umbau der Feuerwehrtechnischen Zentrale sowie die damit verbundene Neubeschaffung des Fuhrparks sein.

Dieses setzt die Einbringung sehr hohen Engagements aller Verantwortlichen und die Bereitstellung von erheblichen finanziellen Mitteln voraus. Ohne hier namentliche Aufzählungen zu tätigen, danke ich allen Beteiligten für die bisherigen positiven Entscheidungen und das Verständnis für die notwendigen Maßnahmen.

Wir haben in diesem Jahr die Aktion „SCHAUMBURG ZEIGT RESPEKT“ ins Leben gerufen. Aufgrund der steigenden Agressivität und der damit verbundenen Respektlosigkeit gegenüber Einsatzkräften aller Hilfsorganisationen ist es uns sehr wichtig, hier tätig zu werden.

Die Finzanzierung von Aufklebern mit dem Logo der Kampagne haben wir durch den Kreisfeuerwehrverband Schaumburg übernommen. Die Resonanz und der Verkauf der Aufkleber war und ist ein großer Erfolg. Der Erlös wird dem Kinderschutzbund Schaumburg e.V. zu Gute kommen. Wir sind uns als Kreisfeuerwehrverband Schaumburg unserer sozialen Aufgabe bewusst und wollen Kindern helfen, denen es nicht so gut geht.

Die Fachbereiche der Kreisfeuerwehr Schaumburg, so die Bereiche Kreisfeuerwehrbereitschaften, Kreisausbildung, Technische Einsatzleitung, Fernmeldezug, Team-Presse, Küchen- und Logistikeinheiten sowie Umweltschutzeinheit haben wieder sehr gute Arbeit geleistet. Diese Erfolge sind nur möglich durch das hohe Engagement der
Kameradinnen und Kameraden.

Ein weiterer Dank gilt den Funktionsträgern KreisSicherheitsbeauftragter, Kreis-Brandschutzerzieher und dem Vorstand des Kreisfeuerwehrverbandes Schaumburg für die hervorragende Mitarbeit. Mein Dank gilt der Kreis-Jugendfeuerwehr Schaumburg für die sehr gute Zusammenarbeit im zurückliegenden Jahr sowie allen Verantwortlichen und Mitgliedern in den Kinder- und Jugendfeuerwehren.

Ohne Zweifel werden die kommenden Jahre für alle Feuerwehren, bezugnehmend auf die Mitgliedergewinnung, Tagesverfügbarkeit und Beibehaltung der Einsatzbereitschaft, sehr viel Engagement aller Verantwortlichen voraussetzen und beinhalten. Das Jahr 2021 wird alle Feuerwehren im Landkreis Schaumburg erneut herausfordern. Ich bin sicher, dass die bevorstehenden Aufgaben in gewohnter Weise zum Wohl der Schaumburger Bürgerinnen und Bürger gelöst werden.

Fast zum Ende meines Grußwortes für den Jahreswechsel 2020/2021 möchte ich noch einen aktuellen Punkt ansprechen, wobei ich schon überlegt habe, ob ich das zum wiederholten Mal aufführe, aber nach den aktuellen Ereignissen bei einer Feuerwehr im Nachbarbundesland entspricht es meinen demokratischen Grundverständnis, dass rassistische und menschenverachtende Tendenzen in Feuerwehren und damit in unserer Gesellschaft keinen Platz haben. Daher an dieser Stelle noch einmal – wie in meinem Grußwort 2018-2019 – der Auszug aus dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland:

Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.
Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.
Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

Für die geleistete Arbeit und Unterstützung im Jahr 2020, bedanke ich mich herzlich bei allen Kameradinnen und Kameraden, Arbeitgebern, Kommunen und dem Landkreis Schaumburg. Möge der Jahreswechsel in das Jahr 2021 einen hoffentlich einsatzfreien Ablauf sowie allen ein friedvolles neues Jahr bei bester Gesundheit bringen.

Ich schließe dieses Grußwort mit dem Jahresmotto des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen, das für das Jahr 2021 lautet: „FEUERWEHR-Sicherheit zu jeder Zeit!“ Foto: Kreisfeuerwehr

Kurz-URL: https://www.bueckeburg-lokal.de/?p=57263

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