Hausärzte: Droht die Unterversorgung?

Bereits seit Jahren hat das Land Niedersachsen mit der Flucht der Hausärzte zu kämpfen. Ein immer kleinerer Teil der jungen Mediziner entscheidet sich ganz bewusst für das Leben auf dem Land und kann sich mit den Konsequenzen anfreunden. Für die Bevölkerung schwebt aus diesem Grund stets das Risiko einer Unterversorgung im Raum. Doch wird der Hausarzt auch in Zukunft als Ansprechpartner zur Verfügung stehen?

Die Chance von Zentren

Bereits in den letzten Jahren wurden größere Zentren ins Gespräch gebracht, welche dem Mangel an Ärzten vorgreifen sollen. An und für sich besteht das Konzept darin, eine große Anzahl verschiedener Praxen innerhalb eines Zentrums zu vereinen. Auf diese Weise sollen möglichst viele Patienten in den Genuss einer passenden Versorgung kommen und von den angebotenen Diensten profitieren.

Es liegt auf der Hand, dass der Vorschlag einerseits dazu geeignet ist, die Kosten des Systems deutlich zu reduzieren. Aus politischer Sicht hat der Plan damit einen wesentlichen Vorteil auf seiner Seite. Andererseits werden auch die großen Zentren der Landbevölkerung in der Region nicht unmittelbar zugute kommen. Stattdessen sollen sie in Mittelgroßen Städten mit einem Einzugsgebiet von entsprechender Größe errichtet werden.

Fachärzte im weiten Umkreis


Fachärzte sind bereits heute nur in einer größeren Distanz zu finden. Dies gilt zum Beispiel für die Urologen, welche in den vergangenen Jahren immer spärlicher geworden sind. Dabei spielt in ihrem Fall die Behandlung sensibler Erkrankungen eine Rolle, die nicht auf den Hausarzt übertragen werden kann. Dazu zählt zum Beispiel die Peyronie, eine krankhafte Krümmung des Penis, die in der Vergangenheit nur operativ behoben werden konnte. Heute ist es zudem mit dem Penimaster möglich, eine mechanische Form der Behandlung anzustreben. In einer Studie erwies sich diese Alternative als medizinisch ratsam.

Doch auch über den Kreis der Urologen hinaus wird es in den nächsten Jahren wesentlich darum gehen, das Angebot an Fachärzten auszubauen. Nur auf diese Art und Weise kann es möglich sein, ein Gesundheitssystem zu schaffen, wie es den Ansprüchen der Menschen vor Ort entspricht.

Engagement in der Region

Auch in unserer Region befasst sich bereits ein Ausschuss mit den Möglichkeiten, welche das Ringen um neue Ärzte mit sich bringt. Ein Förderungsprogramm des Landes Niedersachsen geriet dabei in die Kritik, das dort zu wenig auf die Belange vor Ort eingegangen werden würde. In den kommenden Jahren, so die Verantwortlichen, werde der Ausbau des ärztlichen Zugangs vor Ort nicht nur gesundheitliche Themen stark beeinflussen. Stattdessen wirkt sich das Angebot klar auf die Lebensqualität aus, die den Menschen in Niedersachsen geboten werden kann. Gelingt es nicht, die medizinischen Aspekte in Einklang mit den Anforderungen zu bringen, so könnten auf lange Sicht sinkende Grundstückswerte die Folge sein, während sich die Flucht vom Land noch weiter beschleunigen könnte. Auch aus diesem Grund wird es darum gehen, frühzeitig die ersten Gegenmaßnahmen in die Wege zu leiten, um die Effekte auf diese Art in Schach zu halten.

Noch gibt es die Möglichkeit, drastische Auswirkungen des Landarztmangels zu verhindern. Es kann nur im Interesse der Bürgerinnen und Bürger sein, sich für dieses Vorhaben einzusetzen. Ansonsten wird erst im Nachhinein klar, welcher Wert verloren ging.

Kurz-URL: https://www.bueckeburg-lokal.de/?p=44617

Kommentare sind geschlossen

Unsere Werbepartner

Bäder-BBG-Logo-Blau-110428 NEU

Werbung

Fotogalerie

Anmelden | Entworfen von Gabfire themes